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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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materialisierte sich an den oberen Absatz der Treppe.
    Acht zwölf hatte ein windiges Schloss, das sich leicht manipulieren ließ, aber Wrath blieb auf der Hut. Flach an die Mauer gepresst drehte er den Türgriff im Hufeisendesign und öffnete die Tür nur einen Spalt.
    Dann schloss er die nutzlosen Augen und lauschte. Keine Bewegung, nur das Summen eines Kühlschranks. Da er mit seinem Gehör selbst Mäuse durch die Nase atmen hörte, folgerte er, dass er sicher war. Er schloss die Hand um einen Wurfstern und drückte sich hinein.
    Möglicherweise blinkte irgendwo eine Alarmanlage, aber Wrath wollte ohnehin nicht lange genug bleiben, um sich mit dem Feind zu schlagen. Ein Kampf war ohnehin ausgeschlossen. Hier wimmelte es nur so vor Menschen.
    Also würde er sich nur die Kanopen schnappen und wieder abhauen. Schließlich rührte das feuchte Gefühl an seinem Bein nicht daher, dass er in eine Pfütze getreten war. Seit dem Kampf in der Seitenstraße blutete er in den Stiefel, wenn also jemand auftauchte, der nach Talkum roch, würde er verschwinden.
    Zumindest redete er sich das ein.
    Er schloss die Tür und atmete ein, langsam und bedächtig... und wünschte, er könnte sich Nase und Rachen mit einem Hochdruckstrahler ausspülen. Trotzdem: Obwohl es ihn würgte, war der Geruch ein gutes Zeichen: Drei unterschiedliche süßliche Witterungen vermengten sich in der abgestandenen Luft, was hieß, dass hier drei Lesser wohnten .
    Im hinteren Teil der Wohnung, wo sich die süßlichen Gerüche
konzentrierten, fragte sich Wrath, was hier eigentlich los war. Lesser lebten selten in Gruppen, weil sie einander bekämpften – das hatte man davon, wenn man nur mordlustige Irre rekrutierte. Zur Hölle, die Männer, die Omega aussuchte, konnten ihren inneren Michael Meyer nicht einfach abstellen, bloß weil die Gesellschaft Mietkosten sparen wollte.
    Vielleicht hatten sie aber auch einen starken Hauptlesser hier.
    Nach den Überfällen im Sommer konnte man sich schwerlich vorstellen, dass es den Lessern an Geld mangelte, aber warum sonst sollten sie Truppen zusammenlegen? Andrerseits waren den Brüdern, und Wrath insgeheim auch, billigere Waffen bei den Lessern aufgefallen. Früher musste man im Kampf gegen die Jäger auf jede Neuigkeit des Waffenmarktes eingestellt sein. Doch in letzter Zeit hatten sie es mit Schnappmessern der alten Schule zu tun gehabt, mit Schlagringen, und letzte Woche mit – man staune – einem Schlagstock. Alles preiswerte Waffen, die weder Munition noch Wartung brauchten. Und jetzt spielten sie Die Waltons auf der Hunterbred Farm? Was sollte der Scheiß?
    Im ersten Zimmer hingen zwei Gerüche, und Wrath entdeckte zwei Kanopen neben den zwei Betten ohne Laken oder Decken.
    Das nächste Nest roch ebenfalls nach alter Dame... und nach noch etwas. Ein kurzes Schnüffeln sagte Wrath, dass es... Himmel, Old Spice war.
    Also wirklich. Als ob man dem Geruch dieser Bastarde noch etwas hinzufügen müsste -
    Heilige Scheiße.
    Wrath atmete tief ein, und sein Hirn filterte alles, was auch nur entfernt süßlich roch, heraus.
    Schießpulver.

    Er folgte der metallischen Note und kam zu einem Schrank mit der Sorte Tür, die man an einem Puppenhaus erwartete. Als er sie öffnete, strömte ihm das Eau de Pulver entgegen. Wrath bückte sich und tastete sich voran.
    Die Waffen waren ganz eindeutig abgefeuert worden, aber nicht in letzter Zeit, dachte er. Was auf einen Secondhandkauf schließen ließ.
    Doch aus wessen erster Hand?
    Jedenfalls konnte er den Krempel unmöglich hier lassen. Der Feind würde ihn gegen seine Brüder und die Zivilisten einsetzen, also würde er eher die ganze Wohnung in die Luft jagen, als die Waffen den Lessern zu überlassen.
    Blöderweise würde sein Geheimnis herauskommen, wenn er das der Bruderschaft meldete. Doch wie sollte er die Kisten allein hier wegschaffen? Er hatte kein Auto, und mit diesem Gewicht konnte er sich unmöglich dematerialisieren, selbst wenn er die Beute aufteilte.
    Wrath kroch rückwärts aus dem Schrank und untersuchte das Zimmer durch Tasten und Schauen. Oh, gut. Links gab es ein Fenster.
    Er holte sein Handy heraus und klappte es auf -
    Jemand kam die Treppe hinauf.
    Wrath erstarrte und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Mensch oder Lesser?
    Nur eines wäre für ihn interessant.
    Er bückte sich zur Seite und stellte die zwei Kanopen auf eine Kommode. Dabei stieß er – hey, cool – sowohl auf die dritte Kanope als auch auf die Flasche

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