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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Wohnungstür.
    Er würde nicht gehen, bevor er unbedingt musste.

9
    Das Umland von Caldwell unterteilte sich in Farmland und Wald, und die Farmen wiederum in Rinderhaltung und Getreideanbau, wobei das Weideland aufgrund der kurzen Sommer überwog. Auch vom Wald gab es zwei Sorten: Kiefern an den Berghängen, Eichen in den Sumpfausläufern des Hudson River.
    Doch ob nun bewirtschaftet oder naturbelassen, die Straßen hier draußen waren weniger befahren und die Häuser weiter voneinander entfernt. Die Nachbarn waren so eigenbrötlerisch und schießwütig, wie man es sich selbst als eigenbrötlerischer und schießwütiger Typ nur wünschen konnte.
    Lash, Sohn des Omega, saß an einem alten Küchentisch in einer Blockhütte in einem Waldstück. Über die verwitterte Kieferntischplatte verteilt lagen alle Kontoauszüge der Gesellschaft der Lesser, die er finden, ausdrucken oder auf dem Laptop aufrufen konnte.
    Eine Riesensauerei.
    Er griff nach einem Auszug der Evergreen Bank, den er
schon ein Dutzend Mal gelesen hatte. Auf dem wichtigsten Konto der Gesellschaft lagen hundertsiebenundzwan-zigtausendfünfhundertzweiundvierzig Dollar und fünfzehn Cent. Auf den anderen Konten, verteilt auf sechs verschiedene Banken, darunter die Glens Fall National und die Farrell Bank & Trust, schwankten die Kontostände zwischen zwanzig und zwanzigtausend.
    Wenn das alles war, was die Gesellschaft hatte, bewegten sie sich am Rande des Bankrotts.
    Die Überfälle im Sommer hatten ihnen einen Haufen Antiquitäten und Silber eingebracht, doch diese Objekte in Geld zu verwandeln, war gar nicht so einfach, da der Verkauf viel Kontakt mit Menschen erforderte. Außerdem hatte sie den Zugriff auf einige Konten ergattert, doch auch hier ließen sich die Menschenbanken nur mühsam melken. Wie er auf die harte Tour gelernt hatte.
    »Wollen Sie noch einen Kaffee?«
    Lash blickte zu seiner Nummer zwei auf. Eigentlich war es ein Wunder, dass Mr D noch da war, dachte Lash. Als er in die Welt der Lesser eingetaucht war, neugeboren durch seinen wahren Vater Omega, und sich der Feind plötzlich als Familie entpuppte, war er orientierungslos gewesen. Mr D hatte den Fremdenführer gespielt. Eigentlich hatte Lash angenommen, der Bastard würde überflüssig wie jede Straßenkarte werden, wenn sich der Fahrer erst einmal auskannte.
    Weit gefehlt. Heute war der kleine Texaner Lashs Jünger.
    »Ja«, sagte Lash, »und wie steht es mit Essen?«
    »Sofort, Sir. Ich habe einen guten Rückenspeck und den Käse, den Sie so gerne mögen.«
    Der Kaffee wurde sorgsam in Lash’s Becher eingeschenkt. Als Nächstes kam der Zucker, und der Löffel klang leise beim Rühren. Mr D hätte Lash mit Vergnügen den Hintern
abgeputzt, hätte der ihn dazu aufgefordert, aber er war kein Weichei. Der kleine Bastard konnte töten wie kein anderer, er war die Chucky-Mörderpuppe unter den Jägern. Und außerdem ein ausgezeichneter Schnellkoch. Seine Pancakes waren meterdick und fluffig wie Kissen.
    Lash sah auf die Uhr. Seine Jacob & Cousin war mit Diamanten besetzt und glitzerte im schwachen Licht des Computerbildschirms. Aber es war nur eine Nachbildung, die er bei eBay ersteigert hatte. Er wollte eine neue, echte, aber... gütiger Himmel... er konnte es sich nicht leisten. Natürlich hatte er sämtliche Konten seiner »Eltern« behalten, nachdem er das Vampirpaar getötet hatte, das ihn aufgezogen hatte wie einen eigenen Sohn, doch obwohl da ein Haufen Scheinchen lagerte, wollte er sie nicht für unnötigen Scheiß ausgeben.
    Er hatte laufende Kosten zu decken. Die Ausgaben für Hypotheken und Mieten, Waffen und Munition, Kleidung und Autoleasing läpperten sich. Lesser aßen nicht, aber sie hatten andere Bedürfnisse, und Omega kümmerte sich nicht ums Bare. Natürlich lebte er auch in der Hölle und konnte sich herbeizaubern, was er gerade brauchte, von einer warmen Mahlzeit bis hin zu diesen Glitzerroben, in die er seinen schwarzen Schattenleib so gerne hüllte.
    Lash gestand es sich nur ungern ein, aber er hatte den Eindruck, dass sein wahrer Vater etwas schwuchtelig war. Ein richtiger Mann würde sich in diesem Glitzerscheiß nicht mal begraben lassen.
    Als er den Kaffee an den Mund führte, funkelte ihn seine Uhr an, und er runzelte die Stirn.
    Unsinn, das war ein Statussymbol.
    »Deine Jungs sind spät«, nörgelte er.
    »Sie kommen.« Mr D ging zum Kühlschrank, einem Modell aus den siebziger Jahren. Das Ding hatte nicht nur eine
quietschende Tür und die Farbe schimmliger

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