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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hinabschwebten wie Schnee, nahm er die Panoramasonnenbrille ab und rieb sich die Augen. Ein stechender Schmerz fuhr in seine Stirn. Mit stockendem Atem stolperte er herum, ertastete seinen Stuhl und ließ sich auf das verdammte Ding plumpsen. Mit einem erschöpften Schnauben ließ er den Kopf zurückfallen. Diese stressbedingten Kopfschmerzen befielen ihn in letzter Zeit fast täglich und gaben ihm den Rest. Sie schwelten wie eine Grippe in ihm, die einfach nicht weggehen wollte.

    Beth. Seine Beth.
    Als es klopfte, fluchte er deftig.
    Es klopfte erneut.
    »Was?«, blaffte er.
    Rhage steckte den Kopf zur Tür hinein und erstarrte. »Ah...«
    »Was?«
    »Naja... nach dem Türknallen – und, wow, der Sturmbö, die hier offensichtlich durchgefegt ist – wollte ich fragen, ob du uns trotzdem sehen willst.«
    Oh Gott... wie sollte er noch so eine Unterhaltung überstehen?
    Andrerseits hätte er sich das vielleicht überlegen sollen, bevor er anfing, seine engsten Freunde zu belügen.
    »Mein Herr?« Rhages Tonfall wurde weich. »Möchtest du die Bruderschaft sehen?«
    Nein. »Ja.«
    »Sollen wir Phury über Telefon zuschalten?«
    »Ja. Hör zu, ich will nicht, dass die Jungs an diesem Treffen teilnehmen. Blay, John und Qhuinn sind nicht eingeladen.«
    »Verstehe. He, kann ich dir beim Aufräumen helfen?«
    Wrath blickte auf die verstreuten Blätter auf dem Teppich. »Das mach ich schon.«
    Hollywood bewies einen Funken Verstand, indem er sich nicht noch einmal anbot und auf ein Bist du sicher verzichtete. Er duckte sich einfach nur und schloss die Tür hinter sich.
    In der hinteren Ecke des Raums schlug die Standuhr. Noch so ein vertrautes Geräusch, das Wrath gewöhnlich überhörte, doch jetzt, allein in seinem Arbeitszimmer, klang der Ton, als würde er über Konzertlautsprecher übertragen.
    Wrath ließ die Hände auf die zierlichen Armlehnen des Stuhls fallen, die darunter zwergenhaft aussahen. Das Möbelstück
war eher für Frauen gedacht, die am Ende einer Nacht die Strümpfe abstreiften.
    Es war kein Thron. Deshalb hatte Wrath ihn gewählt.
    Es gab viele Gründe, warum er die Krone nicht hatte annehmen wollen. König zu sein war sein Geburtsrecht, aber er verspürte keine Neigung zum Regieren und hatte das Amt in den letzten dreihundert Jahren abgelehnt. Doch dann war Beth gekommen und hatte alles verändert. Schließlich war er zur Jungfrau der Schrift gegangen.
    Das war nun zwei Jahre her. Zwei Frühlinge und zwei Sommer, zwei Herbste und zwei Winter.
    Er hatte große Pläne gehabt, damals, am Anfang. Große, wundervolle Pläne, wie er die Bruderschaft zusammenführen und unter einem Dach vereinen konnte, die Kräfte bündeln, sich gegen die Gesellschaft der Lesser auflehnen. Siegen.
    Retten.
    Zurückerobern.
    Stattdessen war die Glymera hingeschlachtet worden. Weitere Zivilisten waren gestorben. Und es gab noch weniger Brüder.
    Sie hatten keine Fortschritte erzielt. Sie hatten Land verloren.
    Wieder steckte Rhage den Kopf zur Tür herein. »Wir sind immer noch hier draußen.«
    »Verdammt, ich habe doch gesagt, ich brauche etwas -«
    Die Standuhr schlug erneut, und als Wrath die Schläge zählte, erkannte er, dass er eine Stunde lang vor sich hin gestarrt hatte.
    Er rieb sich die brennenden Augen. »Gebt mir noch eine Minute.«
    »Solange du brauchst, mein Herr. Lass dir Zeit.«

13
    Als sie Rehvenges »Hi« hörte, setzte sich Ehlena im Bett auf und unterdrückte ein Ach du Scheiße ... Dabei sollte sie nicht überrascht sein. Schließlich hatte sie ihn angerufen und so reagierten Leute eben auf Anrufe... sie riefen zurück. Was für ein Weltwunder.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Ich bin vorher nur nicht drangegangen, weil ich deine Nummer nicht kannte.«
    Mann, seine Stimme war sexy. Tief. Klangvoll. So, wie eine Männerstimme sein sollte.
    Und warum hatte ich gleich nochmal bei ihm angerufen? dachte sie in dem Schweigen, das folgte.
    Ach ja, richtig. »Ich wollte noch einmal wegen Ihres Besuches in der Klinik nachhaken. Als ich Ihre Krankenakte einordnete, fiel mir auf, dass Sie nichts für Ihren Arm bekommen haben.«
    »Ah.«
    Die Pause, die folgte, konnte sie nicht deuten. Vielleicht
war er verärgert über die Störung. »Ich wollte mich nur vergewissern, dass es Ihnen gutgeht.«
    »Machst du das bei vielen Patienten?«
    »Ja«, log sie.
    »Weiß Havers, dass du seine Arbeit überprüfst?«
    »Hat er sich die Vene überhaupt angesehen?«
    Rehvenges Lachen war leise. »Es wäre mir lieber, du hättest aus

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