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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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eisige Kälte bis ins Mark. Sie redete nun mit der Stimme, die Anrufern vorbehalten war, die sich verwählt hatten: Wie mit einem Fremden, ohne Wärme oder sonderliches Interesse.
    »Beth, schau, ich muss da raus. Ich muss -«
    Sie schüttelte den Kopf und brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. »Hier geht es nicht darum, ob du kämpfst.«
    Beth sah ihn an. Dann wandte sie sich ab und ging auf die Flügeltür zu.
    » Beth .« War dieses erstickte Krächzen etwa seine Stimme?
    »Nein, lass mich in Frieden. Ich brauche etwas Abstand.«
    »Beth, hör zu, wir sind nicht genug Kämpfer -«
    »Es geht nicht um die Kämpfe!« Sie wirbelte herum und funkelte ihn an. »Du hast mich angelogen. Angelogen . Und nicht nur einmal, sondern vier ganze Monate lang.«
    Wrath wollte etwas einwenden, sich verteidigen, erklären, dass er die Zeit vergessen hatte, dass diese 120 Tage wie im Sturm verflogen waren, dass er nur immer an den nächsten Schritt gedacht, versuchte hatte, die Vampire am Leben zu halten, versucht hatte, die Lesser zurückzudrängen. Er hatte nicht vorgehabt, dass es so lange dauerte. Er hatte nicht geplant, sie so lange zu betrügen.
    »Beantworte mir nur eine Frage«, sagte sie. »Eine Frage. Und sag mir die Wahrheit, sonst, so wahr mir Gott helfe...«« Sie schlug die Hand vor den Mund und unterdrückte ein leises Schluchzen. »Ganz ehrlich, Wrath... hattest du vorgehabt aufzuhören? Tief in deinem Herzen, hattest du da wirklich vor -«
    Er schluckte, als sie verstummte.
    Wrath holte tief Luft. Er war schon oft verwundet worden
in seinem Leben. Doch nichts, kein Schmerz, den man ihm zugefügt hatte, hatte auch nur ansatzweise so wehgetan, wie ihr auf diese Frage zu antworten.
    »Nein.« Er holte erneut Luft. »Nein, ich glaube nicht... dass ich aufhörenwollte.«
    »Wer hat heute Nacht mit dir geredet? Wer hat dich dazu gebracht, es mir zu sagen?«
    »Vishous.«
    »Ich hätte es wissen sollen. Er ist vielleicht der Einzige außer Tohr, der fähig ist, dich zu...« Beth schlang die Arme um sich, und Wrath hätte seine Dolchhand gegeben, hätte er sie jetzt in den Arm nehmen können. »Dass du da draußen bist und kämpfst, jagt mir eine Höllenangst ein, aber du vergisst eines... als ich mich mit dir vereint habe, wusste ich nicht, dass der König nicht kämpft. Ich war bereit, trotz der Angst zu dir zu stehen... weil der Kampf in diesem Krieg in deiner Natur und in deinem Blut liegt. Du Dummkopf -« Ihre Stimme versagte. »Du Dummkopf, ich hätte dich gelassen. Doch stattdessen -«
    »Beth -«
    Sie schnitt ihm das Wort ab: »Erinnerst du dich an die Nacht zu Anfang des Sommers, als du fortgingst? Als du eingesprungen bist, um Z zu retten und dann in der Stadt geblieben bist und mit den anderen gekämpft hast?«
    Aber natürlich erinnerte er sich. Als er heimkam, hatte er sie die Treppe raufgejagt, und sie hatten sich im Wohnzimmer geliebt. Immer wieder. Die Stofffetzen, die er ihr von den Hüften gerissen hatte, bewahrte er als Andenken auf.
    Himmel... jetzt, wo er daran dachte... das war das letzte Mal gewesen, dass sie zusammen gewesen waren.
    »Du hast mir gesagt, es wäre nur diese eine Nacht«, sagte sie. »Eine Nacht. Nicht mehr. Du hast es geschworen, und ich habe dir geglaubt.«

    »Scheiße... es tut mir leid.«
    »Vier Monate.« Sie schüttelte den Kopf und ihr prächtiges Haar wallte um ihre Schultern und fing das Licht auf eine Weise ein, dass selbst seine erbärmlichen Augen den Glanz bemerkten. »Weißt du, was mich am meisten schmerzt? Dass die Brüder es wussten und ich nicht. Ich habe diese Geheimgesellschaft immer akzeptiert, verstanden, dass es Dinge gibt, von denen ich nichts wissen darf -«
    »Sie wussten es nicht.« Okay, Butch hatte es gewusst, aber es gab keinen Grund, ihn vor den Bus zu stoßen. »V hat es erst heute Nacht herausgefunden.«
    Sie schwankte und suchte Halt an den blassblauen Wänden. »Du warst alleine unterwegs?«
    »Ja.« Er streckte die Hand nach ihrem Arm aus, aber sie riss ihn weg. »Beth -«
    Sie zog die Tür auf. »Fass mich nicht an.«
    Das Ding fiel hinter ihr zu.
    Voller Wut auf sich selbst wirbelte Wrath zu seinem Schreibtisch herum. Als er die Papierberge sah, all die Anfragen, Beschwerden, Probleme, war es, als hätte ihm jemand Starterkabel an die Schulterblätter geklemmt und eine Stromladung durch ihn hindurchgeschickt. Er schoss nach vorne und fegte mit dem Arm über den Tisch, so dass der ganze Scheiß durch die Luft segelte.
    Während Zettel

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