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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einem anderen Grund angerufen.«
    »Ich verstehe nicht«, antwortete sie spitz.
    »Was? Dass jemand außerhalb der Arbeit mit dir zu tun haben möchte? Du bist nicht blind. Du hast dich schon einmal im Spiegel gesehen. Und du weißt, dass du intelligent bist, also bietest du weit mehr als nur eine hübsche Fassade.«
    Was sie betraf, sprach er eine fremde Sprache. »Ich verstehe nicht, warum Sie nicht auf sich achtgeben.«
    »Hmmm.« Er lachte leise, und sie spürte das Schnurren so deutlich, wie sie es hörte. »Oh... vielleicht ist das ein Vorwand, um dich wiederzusehen.«
    »Hören Sie, der einzige Grund, warum ich angerufen habe, war -«
    »Dass du eine Ausrede gesucht hast. Du bist mir im Behandlungszimmer über den Mund gefahren, dabei wolltest du eigentlich mit mir reden. Also hast du wegen meines Armes angerufen, um mich an den Hörer zu bekommen. Und jetzt hast du mich.« Die Stimme sank um eine weitere Oktave. »Darf ich mir aussuchen, was du mit mir machst?«
    Sie schwieg, bis er fragte: »Hallo?«
    »Sind Sie fertig? Oder wollen Sie noch ein bisschen länger über meine Motive spekulieren?«
    Einen Moment lang war es still, dann brach er in ein Baritonlachen aus. »Ich wusste, dass es mehr als einen Grund gibt, warum ich dich mag.«
    Sie weigerte sich, geschmeichelt zu sein. Und war es
doch. »Ich rufe wegen Ihres Armes an. Ende. Ich habe mit der Pflegerin meines Vaters geredet, und wir unterhielten uns über...«
    Sie verstummte, als sie bemerkte, was sie gerade preisgegeben hatte. Ihr war, als wäre sie über eine lose Konversations-Teppichecke gestolpert.
    »Sprich weiter«, sagte er ernst. »Bitte. Und hör endlich auf, mich zu siezen.«
    »Ehlena? Ehlena...
    Bist du noch da, Ehlena?«
    Später, viel später, würde sie darüber nachsinnen, was diese vier Worte für ein Abgrund waren. Bist du da, Ehlena?
    Und tatsächlich war es der Anfang von allem, was folgte, der Beginn einer schmerzlichen Reise, verkleidet als schlichte Frage.
    Sie war froh, dass sie nicht wusste, wohin die Reise sie führen würde. Denn manchmal musste man durch die Hölle gehen, weil man zu tief drin steckte, um sich herauszuziehen.
    Während Rehv auf eine Antwort wartete, schloss sich seine Faust so fest um das Handy, dass eine der Tasten einen erschrockenen Mach dich locker- Piepser ausstieß.
    Der elektronische Hilferuf brach den Bann.
    »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Ist schon in Ordnung. Ich, äh...«
    »Was wolltest du sagen?«
    Er erwartete nicht, dass sie antwortete, aber dann... tat sie es doch. »Die Pflegerin meines Vaters und ich unterhielten uns über einen Schnitt, der sich entzünden könnte, und da musste ich an deinen Arm denken.«
    »Dein Vater ist krank?«
    »Ja.«
    Rehv wartete darauf, dass sie weitersprach. Er überlegte,
ob er sie mit einer weiteren Nachfrage zum Verstummen brächte – doch sie löste das Problem.
    »Ein paar seiner Medikamente machen ihn fahrig, deshalb stößt er manchmal gegen Möbel und weiß nicht immer, dass er sich verletzt hat. Es ist eine heikle Situation.«
    »Das tut mir leid. Es muss schwer für dich sein, dich um ihn zu kümmern.«
    »Ich bin Krankenschwester.«
    »Und Tochter.«
    »Also war es beruflich. Der Grund meines Anrufs.«
    Rehv lächelte. »Ich möchte dich etwas fragen.«
    »Ich zuerst. Warum willst du deinen Arm nicht behandeln lassen? Und erzähl mir nicht, Havers hätte diese Entzündung gesehen. Wäre das so, hätte er dir ein Antibiotikum verschrieben. Und hättest du die Behandlung abgelehnt, wäre in der Akte erschienen, dass du gegen ärztlichen Rat handelst. So eine Entzündung lässt sich mit ein paar Tabletten behandeln, und dass du kein Medizin-Muffel bist, weiß ich. Du nimmst eine höllische Menge Dopamin.«
    »Wenn du dich um meinen Arm gesorgt hast, warum hast du mir das nicht in der Klinik gesagt?«
    »Das habe ich, erinnerst du dich?«
    »Nicht auf diese Weise.« Rehv lächelte in die Dunkelheit und strich mit der Hand über die Nerzdecke. Er spürte sie nicht, stellte sich aber vor, dass der Pelz so weich war wie ihr Haar. »Ich glaube immer noch, dass du einen Vorwand gesucht hast, um mich anzurufen.«
    Als sie schwieg, fürchtete er, sie könne aufgelegt haben.
    Er setzte sich auf, als könnte sie das davon abhalten, die rote Taste zu drücken. »Ich sage nur... ach Scheiße, ich will nur sagen, ich bin froh, dass du angerufen hast. Egal aus welchem Grund.«
    »Ich habe in der Klinik nichts mehr gesagt, weil du weg
warst, bevor ich Havers

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