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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Gesicht des königlichen Symphathen war so glatt wie seine spektakulären Roben, die Flächen von Wangen und Kinn standen in eleganten, sanften Winkeln zueinander. Das Erbgut, aus dem dieser prächtige, schwächliche Killer hervorging, war so verfeinert, dass sich die Geschlechter glichen. Maskuline und feminine Elemente vermischten sich mit einer Tendenz zum Femininen.
    Doch sein Lächeln war eiskalt. Und die leuchtend roten Augen waren so durchdringend, dass es an Röntgenstrahlen grenzte.
    »Wollt ihr nicht hereinkommen?«
    Das liebliche Schlangengezischel vermengte die Worte miteinander, und Lash bemerkte, dass ihm das gefiel.
    »Ja«, beschloss er spontan. »Das wollen wir.«
    Als er einen Schritt nach vorne tat, hob der König die Hand.
    »Einen Moment noch. Bitte sag deinem Gefährten, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Euch wird hier kein Leid geschehen.« Die Bemerkung war oberflächlich betrachtet freundlich, doch der Ton war hart – Lash interpretierte sie
so, dass sie nicht ins Haus kommen durften, solange Mr D die Waffe in der Hand hielt.
    »Steck die Waffe weg«, raunte er. »Ich kann uns verteidigen.«
    Mr D steckte die.357 ins Halfter, sein Yes Sir blieb tonlos, und der Symphath gewährte ihnen Einlass.
    Als sie die Stufen hochstiegen, blickte Lash verwundert zu Boden. Ihre schweren Kampfstiefel verursachten kein Geräusch auf dem Holz, und das Gleiche geschah auf den Bohlen der Veranda, als sie auf die Tür zugingen.
    »Wir schätzen die Stille.« Der Symphath lächelte und entblößte dabei ebenmäßige Zähne, was überraschte. Offensichtlich waren die Fänge dieser Wesen, die einst eng mit den Vampiren verwandt gewesen waren, weggezüchtet worden. Wenn sie sich tatsächlich noch aus der Vene nährten, konnte es nicht oft sein, es sei denn, sie standen auf Messer.
    Der König machte eine ausladende Bewegung nach links. »Sollen wir ins Wohnzimmer gehen?«
    Das »Wohnzimmer« hätte man treffender als »Kegelbahn mit Schaukelstühlen« beschreiben können. Der Raum wurde dominiert von nackten glänzenden Dielen und kahlen, weißgetünchten Wänden. Am gegenüberliegenden Ende standen vier hölzerne Schaukelstühle im Halbkreis um den brennenden Kamin, als hätten sie sich aus Angst vor der Leere zusammengedrängt.
    »Setzt euch doch«, forderte der König sie auf, zog seine Robe leicht hoch und zur Seite und ließ sich in einem der zierlichen Stühle nieder.
    »Du bleibst stehen«, befahl Lash Mr D, der gehorsam hinter Lashs Stuhl Position bezog.
    Das Feuer knisterte nicht fröhlich, während es die Scheite verschlang, auf denen es tanzte. Die Schaukelstühle knarzten nicht, als sich der König und Lash hineinsetzten. Die
Spinnen ließen sich geräuschlos in die Zentren ihrer Netze fallen, als machten sie sich bereit, Zeugen zu sein.
    »Du und ich teilen ein Interesse«, begann Lash.
    »Das scheinst du zu glauben.«
    »Ich dachte, deine Spezies wäre ein Freund der Rache?«
    Als der König lächelte, schoss wieder dieses seltsame Kribbeln in Lashs Lendengegend. »Da bist du falsch informiert. Rache ist eine unbeholfene, gefühlsgelenkte Reaktion auf einen Affront.«
    »Und du erzählst mir, so etwas sei unter eurer Würde?« Lash lehnte sich zurück und setzte seinen Schaukelstuhl in Bewegung. »Hm... dann habe ich dein Volk vielleicht wirklich falsch eingeschätzt.«
    »Wir sind kultivierter als das, ja.«
    »Oder vielleicht seid ihr auch einfach ein Haufen Schlappschwänze im Frauenfummel.«
    Das Lächeln verschwand. »Wir sind jenen, die glauben, uns gefangen zu halten, weit überlegen. Tatsächlich bevorzugen wir es, unter uns zu sein. Glaubst du, wir haben dieses Ergebnis nicht selber herbeigeführt? Wie dumm von dir. Vampire sind das primitive Ausgangsmaterial, aus dem wir hervorgegangen sind, Schimpansenhirne neben unserer höheren Vernunft. Würdest du lieber unter Tieren hausen, wenn du zivilisiert unter deinesgleichen leben könntest? Natürlich nicht. Gleiches gesellt sich zu Gleichem. Die von gemeinem und die von überlegenem Geist sollten sich nicht miteinander umgeben.« Die Lippen des Königs öffneten sich. »Das weißt du nur zu gut. Du bist auch nicht geblieben, wo du angefangen hast, nicht wahr?«
    »Nein, das bin ich nicht.« Lash ließ seine Fänge blitzen und dachte, dass seine Art von Bosheit nicht besser unter die Vampire gepasst hatte als die der Sündenfresser. »Ich bin jetzt dort, wo ich hingehöre.«

    »Dann siehst du also, hätten wir nicht eben jenes Endergebnis

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