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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Folge daraus hätte sie viel mehr Zeit und geistige Energie, um sich auf sich selbst zu besinnen.
    Was für ein Alptraum. Das Letzte, was sie brauchte, waren unausgefüllte Stunden, in denen sie dem Müll in ihrem Kopf ausgeliefert war. Und selbst wenn sie gerade für Miss Superangepasst kandidierte, so wollte sie doch produktiv sein. Sie brauchte das Geld jetzt vielleicht nicht mehr, um eine Bleibe für den kärglichen Rest ihrer Familie zu finanzieren, aber sie hatte immer gearbeitet und Sinn und Zweck ihrer Arbeit in der Klinik geliebt.
    Nur, dass sie hinter sich alle Brücken abgebrochen hatte. Und zwar gründlich.
    So wie die anderen circa dreißig Zimmer des Hauses war auch das Arbeitszimmer in fürstlicher europäischer Manier gehalten, mit dezenten Damastmustern an den Wänden und auf den Sofas, jeder Menge Quasten an den Vorhängen und vielen dunkel leuchtenden Gemälden, die sich wie Fenster in andere, noch perfektere Welten öffneten. Nur eines schien seltsam: Der Boden war nackt, der imposante Schreibtisch, die Sitzgarnituren und Beistelltischchen standen direkt auf dem polierten Parkett, das in der Mitte etwas dunkler war als am Rand, als wäre es früher bedeckt gewesen.
    Als Ehlena die Doggen darauf ansprach, hatten sie erklärt, der Teppich habe einen Fleck bekommen, der sich nicht mehr entfernen ließ, weswegen ein neuer beim hauseigenen Antiquitätenhändler in Manhattan bestellt worden sei. Sie nannten keine Details zu dem Vorkommnis, aber so nervös sie alle waren, ihre Anstellungen zu verlieren, konnte sich Ehlena nur zu gut vorstellen, wie Montrag auf etwaige Leistungsmängel reagiert hatte, ob sie nun nachvollziehbar waren oder nicht. Ein herabgefallenes Teetablett? Sicherlich ein großes Problem.
    Ehlena ging um den Tisch herum und setzte sich. Auf der Lederunterlage lag das aktuelle Caldwell Courier Journal, daneben standen ein Telefon und eine hübsche französische Lampe sowie die bezaubernde Kristallstatuette eines Vogels im Flug. Ihr alter Laptop, den sie versucht hatte, der Klinik zurückzugeben, passte perfekt in die obere flache Schublade – wo er immer stand, nur für den Fall, dass ihr Vater hereinkam.
    Wahrscheinlich konnte sie sich einen neuen Computer leisten, doch das wollte sie nicht. Ähnlich wie ihre Kleidung tat es der alte ganz genauso gut, und sie war an ihn gewohnt.
    Außerdem hatte das alte Gerät etwas Vertrautes. Und das konnte sie gerade nur allzu gut brauchen.
    Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und blickte über den Tisch auf den Punkt an der Wand, wo ein spektakuläres Seegemälde hätte hängen sollen. Das Gemälde stand jedoch in den Raum hinein und die freigelegte Tür des Tresors dahinter war wie eine unscheinbare Frau, die sich hinter einer glamourösen Ballmaske versteckt hatte.
    » Madam, der Schlosser ist hier. «
    » Bitte schick ihn rein. «
    Ehlena stand auf und ging zu dem Safe, um die matte Tür mit ihrem schwarz-silbernen Drehknopf zu berühren. Sie hatte das Ding nur entdeckt, weil sie so von diesem Sonnenuntergang über dem Meer gefesselt gewesen war, dass sie aus einem Impuls heraus die Hand auf den Rahmen gelegt hatte. Als das ganze Bild ein Stück nach vorne sprang, hatte sie einen Heidenschreck bekommen. Sie dachte, sie hätte vielleicht irgendwie die Aufhängung beschädigt, doch als sie hinter den Rahmen blickte … na, wer hätte das gedacht.
    » Madam? Hier ist Roff, Sohn des Ross. «
    Ehlena lächelte und ging auf einen Mann in schwarzem Overall mit schwarzem Werkzeugkasten zu. Als sie ihm die Hand entgegenstreckte, nahm er seine Kappe ab und verbeugte sich tief, als wäre sie jemand ganz Besonderes. Was mehr als befremdlich war. Nach Jahren als Zivilistin war ihr das formelle Gehabe unangenehm, aber Ehlena hatte bereits gelernt, dass sie den Leuten keinen Gefallen tat, wenn sie auf die Etikette verzichtete. Sie zu bitten, ihre Höflichkeit zu unterlassen, sei es nun Doggen, Handwerker oder Ratgeber, machte es nur schlimmer.
    » Danke fürs Kommen « , sagte sie.
    » Es ist mir ein Vergnügen, behilflich zu sein. « Er warf einen Blick auf den Safe. » Ist er das? «
    » Ja, ich habe keine Kombination dazu. « Sie stellten sich vor das Ding. » Ich hatte gehofft, du wüsstest vielleicht eine andere Möglichkeit, wie man ihn aufbekommt? «
    Der Mann fuhr unmerklich zusammen, was nicht gerade ermutigend war. » Nun, Madam, ich kenne diese Sorte. Das wird nicht leicht. Die Stifte dieser Tür bekomme ich nur mit dem Industriebohrer auf,

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