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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Missgeschick.
    Ehlena nahm das Silbertablett und machte sich zu ihrem Vater auf, der am hinteren Ende des Flügels wohnte. Mit der Spitze ihres Turnschuhs klopfte sie an seine Tür.
    » Vater? «
    » Trete ein, geliebte Tochter! «
    Sie stellte das Tablett auf einem Mahagonitisch ab und öffnete die Tür zu seinem neuen Arbeitszimmer. Sie hatten seinen alten Tisch aus dem Mietshaus hergebracht, genau wie sein Bett, das nebenan stand, und ihr Vater setzte sich an seine Arbeit, wie er es immer getan hatte, inmitten verstreuter Blätter.
    » Wie geht es dir? « , fragte sie und küsste ihn auf die Wange.
    » Mir geht es gut, sehr gut. Der Doggen hat mir gerade meinen Saft und mein Mahl gebracht. « Seine elegante, knochige Hand deutete auf ein Silbertablett, ähnlich dem, das man Ehlena gebracht hatte. » Ich bin begeistert von dem neuen Doggen , du nicht auch? «
    » Ja, Vater, das bin … «
    » Ah, meine verehrte Lusie! «
    Als ihr Vater aufstand und sein samtenes Smokingjackett glatt strich, blickte Ehlena über die Schulter. Tatsächlich, Lusie kam herein, in einem taubengrauen Schlauchkleid, ein handgestrickter Pulli darüber. An den Füßen trug sie Birkenstocks und dicke, zusammengeraffte Stricksocken, vermutlich ebenfalls aus eigener Herstellung. Ihr langes, welliges Haar hatte sie aus dem Gesicht gekämmt und mit einer nüchternen Spange im Nacken zusammengefasst.
    Im Gegensatz zu allem anderen um Ehlena herum, das sich geändert hatte, war Lusie noch ganz die Alte.
    » Ich habe das Kreuzworträtsel mitgebracht. « Sie hielt eine New York Times hoch, die sie zu einem Quadrat gefaltet hatte, dazu einen Bleistift. » Ich brauche Hilfe. «
    » Und ich stehe wie immer zur Verfügung. « Ehlenas Vater kam um den Tisch herum und zog galant einen Stuhl für Lusie heran. » Setzen Sie sich nur, und wir werden sehen, wie viele Kästchen wir füllen können. «
    Lusie lächelte Ehlena an, als sie sich setzte. » Ohne ihn würde ich es nie schaffen. «
    Ehlena bemerkte skeptisch eine leichte Röte auf den Wangen der Frau und prüfte dann das Gesicht ihres Vaters. Das auch eine deutliche Röte zeigte.
    » Dann überlass ich euch beide eurem Rätsel « , sagte sie mit einem Lächeln.
    Als sie ging, tönte ihr ein doppeltes Bis später hinterher, und ihr fiel auf, dass dieser Stereoeffekt sehr hübsch klang.
    Unten in der großen Eingangshalle ging sie in das große Esszimmer und blieb stehen, um all das Kristallglas und Porzellan zu bewundern, das dort ausgestellt war – so wie die funkelnden Kandelaber.
    Obwohl keine Kerzen auf den eleganten Silberarmen standen.
    Keine Kerzen im Haus. Auch keine Streichhölzer oder Feuerzeuge. Und vor ihrem Einzug hatte Ehlena den Gaskocher durch einen Elektroherd ersetzen lassen. Außerdem hatte sie die zwei Fernseher im Wohntrakt an das Personal verschenkt und die Überwachungsmonitore von einem offenen Schreibtisch in der Butlerkammer in einen geschlossenen Raum mit versperrter Tür verbannt.
    Es gab keinen Anlass, das Schicksal herauszufordern. Elektronische Bildschirme, inklusive Displays auf Handys und Taschenrechnern, machten ihren Vater immer noch nervös.
    In der ersten Nacht im neuen Heim hatte Ehlena ihren Vater durch das Haus geführt und ihm alle Überwachungskameras und Bewegungsmelder gezeigt, außerdem die Strahler im Haus und auf dem Grundstück. Weil sie sich nicht sicher war, wie er das neue Haus und die Sicherheitsvorkehrungen aufnehmen würde, hatte sie die Führung direkt nach Verabreichung seiner Medizin veranstaltet. Glücklicherweise hatte er die gehobene Umgebung als Rückkehr zur Normalität betrachtet und Gefallen an dem Gedanken gefunden, dass ein Sicherheitssystem über das Anwesen wachte.
    Vielleicht war das ein weiterer Grund, warum er keine zugeklebten Fenster mehr brauchte. Er hatte das Gefühl, jetzt auf angenehme Weise beobachtet zu werden.
    Ehlena schob die Schiebetür auf und ging durch die Vorratskammer in die Küche. Nach einem Gespräch mit dem Butler, der mit den Vorbereitungen für das Letzte Mahl begonnen hatte, und einem Kompliment an eines der Dienstmädchen über das polierte Geländer der großen Treppe, machte sich Ehlena zum Arbeitszimmer auf, das am anderen Ende des Hauses lag.
    Es war ein langer Gang, durch viele hübsche Räume, und im Vorbeigehen ließ sie sanft die Hand über Antiquitäten, verschnörkelte Türrahmen und seidenbezogene Möbel gleiten. Dieses Prachthaus machte das Leben ihres Vaters um so vieles einfacher, und als

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