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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zweimal zum Verhör auf der Polizeistation von Caldwell gewesen, genauso wie viele ihrer Türsteher – inklusive Big Rob und Silent Tom, die sie damals ausgeschickt hatte, um nach Grady zu suchen.
    Natürlich hatten die beiden formvollendet unter Eid gelogen und ausgesagt, dass sie zum Zeitpunkt von Gradys Tod mit Xhex zusammengearbeitet hätten.
    Mittlerweile war klar, dass die Sache vor Gericht gehen würde, aber die Anklage würde nicht standhalten. Sicher hatten die CSIler Fasern und Haare bei Grady untersucht, aber das würde sie kaum weiterbringen, denn so wie sich Vampirblut schnell zersetzte, zerfiel auch ihre DNS. Außerdem hatte Xhex Kleidung und Stiefel aus dieser Nacht längst verbrannt, und das Messer, das sie verwendet hatte, bekam man in jedem Jagdgeschäft.
    De la Cruz hatte nichts als Indizien.
    Nicht, dass es eine Rolle spielte. Sollte die Sache aus irgendwelchen Gründen zu heiß werden, würde Xhex einfach verschwinden. Vielleicht Richtung Westen. Vielleicht ins Alte Land.
    Verdammt, sie hätte Caldwell längst verlassen sollen. Dass Rehv so nah und gleichzeitig völlig unerreichbar war, brachte sie um den Verstand.
    Nach einem Blick in die Kabinen ging Xhex hinaus und um die Ecke zur Herrentoilette. Sie klopfte laut und steckte den Kopf hinein.
    Das Klappern, Stöhnen und Rumpeln ließ auf mindestens eine Frau und einen Mann schließen. Vielleicht auch zwei von jeder Sorte.
    » Wir schließen « , blaffte sie.
    Offensichtlich war sie genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, denn ein spitzer Schrei zeugte vom Orgasmus einer Frau und hallte von den Kacheln wieder. Danach hörte man ein erschöpftes Keuchen.
    Für das Xhex gar nicht in Stimmung war. Es erinnerte sie an ihre kurze Episode mit John … Andrerseits, was erinnerte sie nicht daran? Seit Rehv verschwunden war und sie das Schlafen aufgegeben hatte, standen ihr viele, viele Stunden unter Tag zur Verfügung, in denen sie die Decke in ihrer Hütte anstarren und durchzählen konnte, in wie vielerlei Hinsicht sie versagt hatte.
    Sie war seitdem nicht mehr in ihrer Kellerwohnung gewesen. Vermutlich würde sie sie verkaufen müssen.
    » Kommt schon, raus da « , rief sie. » Wir schließen. «
    Nichts, nur das Schnaufen.
    Xhex hatte genug von den postkoitalen Atmungsübungen im Behindertenklo. Sie ballte die Hand zur Faust und donnerte sie auf den Papierhandtuchspender. » Schwingt eure Ärsche hier raus. Jetzt. «
    Das brachte Bewegung in die Truppe.
    Als Erstes kam eine Frau aus der Kabine, die trotz ihrer Eigenwilligkeit wohl jedem gefallen hätte. Ihr Styling war ganz Goth, mit zerrissenen Stumpfhosen, zentnerschweren Stiefeln und ordentlich verschnürt mit Lederriemen, aber ihr hübsches Gesicht hätte für jede Misswahl getaugt, genauso wie ihre Barbie-Figur.
    Und man hatte es ihr ordentlich besorgt.
    Ihre Wangen waren gerötet, und ihr pechschwarzes Haar war flachgedrückt. Beides rührte zweifellos davon, dass sie beim Sex gegen die geflieste Wand gepresst worden war.
    Qhuinn kam als Nächster aus der Kabine, und Xhex versteifte sich. Sie wusste genau, wer hier noch seinen Schwanz im Spiel gehabt hatte.
    Qhuinn nickte ihr hölzern zu, als er an ihr vorbeikam. Sie wusste, er würde nicht weit gehen. Nicht ohne …
    John Matthew war noch mit der Knopfleiste seiner Hose beschäftigt, als er herauskam. Ein Affliction-Shirt war über sein Sixpack hochgeschoben, und er trug keine Boxershorts. Im fluoreszierenden Licht der Toilette war die glatte, haarlose Haut unter seinem Nabel so gespannt, dass man die Muskelfasern sah, die an seinem Torso hinab bis zu den Beinen verliefen.
    Er blickte nicht zu Xhex auf, aber nicht aus Schüchternheit oder Verlegenheit. Es kümmerte ihn nicht, dass sie da war, und das war nicht gespielt. Sein emotionales Raster war … leer.
    Er ging zum Waschbecken, drehte das heiße Wasser auf und pumpte eine ordentliche Portion Seife aus dem Spender. Als er sich die Hände wusch, mit der er die Frau bearbeitet hatte, rollte er die Schultern, als wären sie verspannt.
    Sein Kinn war unrasiert, und er hatte Ringe unter den Augen. Und sein Haar war eine Weile nicht geschnitten worden, so dass es sich im Nacken und um die Ohren kringelte. Vor allem aber stank er nach Alkohol, der Dunst quoll aus jeder Pore, als käme seine Leber nicht hinterher, den Dreck aus seinem Blut zu filtern, egal, wie hart sie arbeitete.
    Das war nicht gut. Es war gefährlich: Xhex wusste, dass er weiter im Kampfeinsatz war. Immer mal wieder kam er mit

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