Black Dagger 14 - Blinder König
betrachteten diese Kopfschmerzen sein Hirn nicht als Motel und nisteten sich über Nacht ein. » Spuck’s aus. «
» Jemand hat uns wegen Rehv gemailt. Gibt uns vierundzwanzig Stunden, um ihn an die Symphathen -Kolonie auszuliefern, ansonsten würde seine Identität der Glymera bekanntgegeben – das, und außerdem die Tatsache, dass du und wir alle davon wussten und nichts unternommen haben. «
Wrath riss die Augen auf. » Was zur Hölle? «
» Ich suche schon nach dem Absender. Mit ein bisschen Forschung im IT-Land sollte es mir gelingen, den Account zu orten und herauszufinden, wer dahintersteckt.«
» Scheiße … so viel zu dem geheimen Dokument. « Wrath schluckte, die Kopfschmerzen verursachten ihm Übelkeit. » Schau, setz dich mit Rehv in Verbindung, erzähl ihm von der Mail. Hör dir an, was er sagt. Die Glymera ist gespalten und eingeschüchtert, aber wenn etwas Derartiges ans Licht kommt, müssen wir handeln – sonst lehnt sich nicht nur der Adel auf, sondern auch die Zivilbevölkerung. «
» In Ordnung. Ich werde ihm davon berichten. «
» Mach schnell. «
» He, bei dir alles in Ordnung? «
» Ja. Jetzt ruf Rehv an. Verdammte Scheiße. «
Die Tür schloss sich erneut, und Wrath stöhnte. Der sanfte Feuerschein verschlimmerte den Schmerz in seinen Schläfen, aber er würde die Flammen nicht löschen: Nach seinem kleinen Blindheitsanfall vom Nachmittag kam absolute Dunkelheit nicht mehr infrage.
Er schloss die Augen und versuchte, den Schmerz zu verdrängen. Ein bisschen Ruhe. Viel mehr brauchte er nicht.
Einfach etwas Ruhe.
16
Xhex kehrte durch den Hintereingang ins ZeroSum zurück und behielt die Hände in den Taschen, als sie durch den VIP-Bereich ging. Dank ihres Vampiranteils hinterließ sie keine Fingerabdrücke, aber blutige Hände waren blutige Hände.
Außerdem hatte sie die Scheiße von Grady an der Hose.
Aber das war der Grund, warum der Club selbst in diesen modernen Zeiten einen altmodischen feuerspeienden Brennofen im Keller hatte.
Sie meldete sich nirgends zurück, sondern ging direkt in Rehvs Büro und in sein Schlafzimmer, das sich daran anschloss. Zum Glück blieb ihr genügend Zeit, sich umzuziehen und zu waschen, denn der Bulle würde eine Weile brauchen, bis er Grady fand. Sie hatte de la Cruz den Befehl erteilt, die ganze Nacht wegzubleiben – obwohl es bei einem Mann wie ihm möglich war, dass sein Bewusstsein den eingepflanzten Gedanken irgendwann besiegte. Dennoch blieben ihr mindestens ein paar Stunden.
In Rehvs Appartement verschloss sie die Tür und ging auf direktem Weg in die Dusche. Sie drehte das heiße Wasser auf, legte die Waffen ab und steckte Kleider und Stiefel in einen Wäscheschacht, der direkt in den Ofen hinunter führte.
Scheiß auf die Wäscherei. So ein Brenner war die Sorte Wäschekorb, die Leute wie sie brauchten.
Sie nahm ihre lange Klinge mit unter den Duschstrahl und wusch sich und ihre Waffe mit der gleichen Sorgfalt. An den Beinen trug sie noch immer die Büßergurte, und die Seife brannte dort, wo sich die Stacheln in ihr Fleisch bohrten. Xhex wartete, bis das Brennen nachließ, bevor sie zuerst einen lockerte und dann den anderen …
Der Schmerz war so überwältigend, dass ihre Beine kalt und taub wurden. Er fuhr in ihre Brust und brachte ihr Herz zum Hämmern. Keuchend stieß Xhex den Atem aus, sank gegen die Marmorwand und hoffte, nicht in Ohnmacht zu fallen.
Doch irgendwie blieb sie bei Bewusstsein.
Als das Wasser zu ihren Füßen rot in den Abfluss rann, dachte sie an Chrissys Leiche. Ihr Blut war bräunlich schwarz gewesen, das Fleisch fleckig-grau. Gradys Blut hatte die Farbe von Wein gehabt, aber in ein paar Stunden würde er nicht anders aussehen als sein Opfer in der Leichenhalle – er würde tot auf einem Stahltisch liegen, während sich das, was einst durch seine Adern geflossen war, in Zement verwandelte.
Xhex hatte gute Arbeit geleistet.
Die Tränen kamen von überall und nirgends, und sie verachtete sich dafür.
Beschämt von ihrer Schwäche bedeckte sie das Gesicht mit den Händen, obwohl sie alleine war.
Einst hatte jemand versucht, ihren Tod zu rächen.
Nur, dass sie gar nicht tot gewesen war – sondern es sich nur gewünscht hatte, als man mit allen möglichen » Instrumenten « an ihr herumhantierte. Und die ritterliche Heldentat war nicht gut ausgegangen für ihren Rächer. Murhder war dem Wahnsinn verfallen. Er hatte geglaubt, eine Vampirin zu retten, aber Überraschung! In Wirklichkeit riskierte er
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