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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Unter den Verdächtigen war auch der Besitzer des ZeroSum, ein gewisser Richard Reynolds alias der Reverend – der jetzt anscheinend vermisst wurde. In dem Artikel hieß es, dass Reynolds seit Jahren von der Polizei beobachtet wurde, wegen Verdacht auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, obwohl man ihm nie etwas hatte nachweisen können.
    Die Andeutung war klar: Rehv war Opfer eines Bombenanschlags geworden, weil er die anderen Dealer getötet hatte.
    Ehlena scrollte zurück zu den Bildern des zerstörten Clubs. Niemand konnte das überlebt haben. Niemand. Die Polizei würde melden, dass er tot war. Vielleicht dauerte es ein, zwei Wochen, aber sie würden eine Leiche finden und erklären, dass es seine war.
    In ihrem Auge formten sich keine Tränen. Kein Schluchzer zerriss ihre Brust. Dafür saß der Schock zu tief. Ehlena saß nur schweigend da, schlang erneut die Arme um sich, und starrte auf den leuchtenden Bildschirm.
    Der Gedanke, der ihr kam, war bizarr, aber nicht von der Hand zu weisen: Nur eines hätte schlimmer sein können, als in den Club zu kommen und die Wahrheit zu erfahren, und das wäre gewesen, wenn sie diesen Artikel vor ihrem Ausflug in die Stadt gelesen hätte.
    Nicht, dass sie Rehv den Tod wünschte, Himmel … nein. Selbst nach seiner Offenbarung, wollte sie nicht, dass er ein gewaltsames Ende fand. Aber bevor sie von den Lügen erfahren hatte, hatte sie ihn geliebt.
    Sie hatte … ihn geliebt.
    Sie hatte ihr Herz an ihn verloren.
    Jetzt stiegen Tränen in ihren Augen auf und rannen über ihre Wangen, der Bildschirm verschwamm und zerfloss, die Bilder von dem gesprengten Club wurden fortgewaschen. Sie hatte ihr Herz an Rehvenge verloren. Es war ein rasanter Rausch gewesen und hatte nicht lang angehalten, dennoch hatte sie diese Gefühle gehabt.
    Voller Schmerz erinnerte sie sich, wie er heiß und drängend auf ihr gelegen hatte, an seinen Bindungsduft in ihrer Nase, wie sich seine mächtigen Schultern anspannten, als sie sich liebten. In diesen Momenten war er wunderschön gewesen, so großzügig als Liebhaber. Es hatte ihm wirklich Freude bereitet, sie zu verwöhnen …
    Aber das wollte er sie nur glauben lassen, und als Symphath war er ein Meister der Beeinflussung. Obwohl sich Ehlena ernsthaft fragte, was er eigentlich von ihrem Zusammensein gehabt hatte. Sie hatte nichts zu bieten, weder Geld noch gesellschaftlichen Rang, nichts, was ihm einen Vorteil verschafft hätte, und er hatte sie nie um etwas gebeten, sie nie auf irgendeine Art benutzt …
    Ehlena unterbrach ihre Spekulationen. Sie würde sich kein verklärtes Bild von der Vergangenheit aufbauen. Er hatte ihre Liebe nicht verdient, und zwar nicht, weil er ein Symphath war. So seltsam es schien, damit hätte sie leben können – obwohl das vielleicht nur zeigte, wie wenig sie über Sündenfresser wusste. Nein, es waren die Lügen und die Tatsache, dass er ein Drogendealer war. Das war indiskutabel für Ehlena.
    Ein Drogendealer. Im Geiste sah sie die Drogenopfer in Havers Klinik vor sich, diese jungen Vampire, die grundlos in Lebensgefahr schwebten. Ein paar dieser Patienten konnten sie wiederbeleben, aber nicht alle, und ein einziger Tod, der durch Rehvs Geschäfte verursacht wurde, war bereits zu viel.
    Ehlena wischte sich die Tränen von den Wangen und streifte die Hände an der Hose trocken. Keine Tränen mehr. Den Luxus von Schwäche konnte sie sich nicht leisten. Sie musste sich um ihren Vater kümmern.
    Die nächste halbe Stunde schrieb sie Bewerbungen.
    Manchmal reichte es aus, stark sein zu müssen, um wirklich stark zu werden.
    Als ihre Augen schließlich kapitulierten und sie anfing, vor Erschöpfung zu schielen, fuhr sie den Computer herunter und streckte sich neben dem Manuskript ihres Vaters auf dem Bett aus. Als ihre Lider zufielen, hatte sie so ein Gefühl, dass sie keinen Schlaf finden würde. Ihr Körper mochte das Handtuch werfen, aber ihr Hirn schien andere Pläne zu haben.
    Als sie so in der Dunkelheit dalag, versuchte sie sich zu beruhigen, indem sie sich das alte Haus ihrer Familie vorstellte, bevor sich alles verändert hatte. Sie stellte sich vor, wie sie durch die geschmackvoll eingerichteten Räume ging, an den hübschen Antiquitäten vorbei, wie sie stehen blieb, um an einem Blumenstrauß zu riechen, mit frischen Blumen aus dem Garten.
    Der Trick funktionierte. Langsam ließ sich ihr Geist von der eleganten Umgebung einlullen, und ihre rasenden Gedanken gingen vom Gas, rollten aus und parkten

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