Black Dagger 14 - Blinder König
schließlich in ihrem Schädel.
Gerade, als sie zur Ruhe kam, formte sich plötzlich ein eigenartiges Gefühl in ihrer Brust, das sich schlagartig zu einer Gewissheit festigte und ihren ganzen Körper durchströmte.
Rehvenge lebte.
Rehvenge lebte.
Ehlena kämpfte gegen die bleierne Schwere an und bemühte sich um eine rationale Erklärung, wie sie zu dieser Überzeugung kam, doch der Schlaf übermannte sie schließlich und trug sie fort von allem.
Wrath saß hinter seinem Schreibtisch und ließ die Hände sachte über die Tischplatte gleiten. Telefon, abgehakt. Dolchförmiger Brieföffner, abgehakt. Dokumente, abgehakt. Noch mehr Dokumente, abgehakt. Wo war sein …
Es klapperte. Okay, Stiftbecher und Stifte.
Verteilt über den Schreibtisch, abgehakt.
Als er zusammensammelte, was er umgeworfen hatte, kam ihm Beth zur Hilfe, mit weichen Schritten auf dem Teppich.
» Ist schon okay, Lielan « , wehrte er ab. » Ich hab’s schon. «
Er spürte, dass sie über den Tisch gebeugt stand, und war froh, dass sie sich nicht einmischte. So kindisch es klang, er musste seine Unordnung selber aufräumen.
Er tastete herum und fand alle Stifte. Zumindest dachte er das.
» Liegen welche auf dem Boden? «
» Einer. An deinem linken Fuß. «
» Danke. « Er bückte sich unter den Tisch, tastete auf dem Boden herum und schloss die Faust um den glatten, Stift in Form einer Zigarre, der wohl der Mont Blanc sein musste. » Der wäre schwer zu finden gewesen. «
Beim Wiederaufrichten achtete er darauf, nicht an die Tischplatte zu stoßen und duckte sich seitlich, bevor er sich aufsetzte. Schon besser als vorher. Okay, er hatte den Stifthalter umgestoßen, aber beim Aufrichten konnte er sich verbessern. Kein Einserzeugnis, aber er fluchte und blutete wenigstens nicht mehr.
Wenn man bedachte, in welcher Verfassung er noch vor ein paar Stunden auf dem Weg zum Letzten Mahl gewesen war, sah es doch schon wieder besser aus.
Wrath beendete seinen Handspaziergang über den Tisch, entdeckte die Lampe, die links stand, und das königliche Siegel inklusive Wachs, mit dem er Dokumente zeichnete.
» Nicht weinen « , flüsterte er.
Beth schniefte leise. » Woher weißt du das? «
Er tippte sich an die Nase. » Ich rieche es. « Er rutschte mit seinem Stuhl zurück und klopfte sich auf den Schoß. » Komm, setz dich zu mir. Lass dich von deinem Mann umarmen. «
Er hörte, wie sich seine Shellan um den Tisch schob. Der Geruch ihrer Tränen wurde stärker, denn je näher sie kam, desto stärker weinte sie. Wie immer fand er ihre Hüfte, legte den Arm um sie und zog sie auf sich, während der dürre Stuhl unter dem zusätzlichen Gewicht ächzte. Mit einem Lächeln strich Wrath über ihr langes, wallendes Haar.
» Du fühlst dich so gut an. «
Beth erschauerte und ließ sich gegen ihn sinken. Das war schön. Nicht so, wie wenn er die Hände benutzte, um die Augen zu ersetzen, oder etwas aufhob, das er umgestoßen hatte. Wenn er sie im Arm hielt, fühlte er sich stark. Groß. Machtvoll.
All das brauchte er jetzt, und nach der Art zu schließen, wie sie an seiner Brust lehnte, brauchte sie es auch.
» Weißt du, was wir machen, wenn wir mit dem Papierkram fertig sind? « , flüsterte er.
» Was? «
» Ich packe dich ins Bett und lasse dich einen vollen Tag nicht mehr raus. « Als ihr Duft aufwallte, lachte er zufrieden. » Du hättest nichts dagegen, was? Obwohl ich dich nackt ausziehen würde und du dich nicht mehr anziehen dürftest. «
» Nicht das Geringste. «
» Gut. «
Sie blieben eine lange Zeit beisammen, bis Beth den Kopf von seiner Schulter hob. » Willst du jetzt etwas Arbeit erledigen? «
Er drehte den Kopf in Richtung Tisch, als würde er noch sehen. » Ja, ich … scheiße, ich muss irgendwie. Ich weiß nicht, warum. Es ist mir ein Bedürfnis. Fangen wir mit etwas Einfachem an … Wo ist die Post von Fritz? «
» Hier, gleich neben Tohrs altem Sessel. «
Als sich Beth danach bückte, drückte sich ihr Hintern auf angenehmste Weise in seine Weichteile und mit einem Stöhnen packte er ihre Hüften und presste sich an sie. » Mmm, gibt es noch etwas auf dem Boden, das aufgehoben werden sollte? Vielleicht sollte ich noch ein paar Stifte verschütten. Oder das Telefon runterwerfen. «
Beths kehliges Lachen war aufregender als jede Reizwäsche. » Wenn du möchtest, dass ich mich vornüberbeuge, musst du nur fragen. «
» Himmel, ich liebe dich. « Als sie sich aufrichtete, drehte er ihren Kopf und küsste ihre
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