Black Dagger 15 - Vampirseele
sie?«
John öffnete seinen Griff noch weiter, aber nicht so sehr, als dass der Lesser hätte fliehen können. Wegen des erweiterten Spielraums zitterte der Lesser nun vor Angst und bewies damit, dass er sich nur mit der Waffe in der Hand stark fühlte. Wenn es aber ans Eingemachte ging, war er nur ein kleiner Wichser, der die Hosen voll hatte.
Qhuinns zweiter Hieb fiel härter aus. » Antworte mir.«
» Keine … Gefangene.«
Als Qhuinn mit seinem Arm zu einem weiteren Schlag ausholte, zuckte der Lesser zurück, denn obwohl der Wichser tot war, funktionierten seine Schmerzrezeptoren noch einwandfrei. » Die Entführte, die von eurem Hauptlesser gefangen gehalten wird. Wo ist sie?«
John griff nach vorne und übergab seine Waffe Qhuinn, und dann fasste er mit seiner nun leeren Hand hinter sich und zog sein Jagdmesser hervor. Es verstand sich von selbst, dass er der Einzige war, der echten Schaden anrichten würde, und so hielt er die Klinge direkt vor die Augen des Jägers. Bei diesem Anblick begann dieser wie wild zu bocken, hörte aber schnell wieder damit auf, als sich Johns riesiger Körper auf ihn senkte.
» Du wirst noch gerne den Mund aufmachen«, meinte Qhuinn trocken. » Das kannst du mir glauben.«
» Ich weiß von keiner Frau.« Seine Antwort war kaum mehr als ein Zischen, da Johns Unterarm auf seine Luftröhre drückte.
John gab ihm einen Stoß nach hinten, und der Jäger schrie: » Ich weiß wirklich nichts!«
Das Geheul der Polizeisirenen war nun ganz deutlich zu hören, und vom Parkplatz drang lautes Reifenquietschen herüber.
Es war an der Zeit, mehr Vorsicht walten zu lassen. Der Lesser hatte bereits gezeigt, dass er die einzige geltende Kriegsregel völlig missachtete. Deshalb konnten sie sich jetzt nicht darauf verlassen, dass er still sein würde, wie das bei anderen Jägern der Fall war.
Johns und Qhuinns Blicke trafen sich. Qhuinn war jedoch bereits dabei, das Problem zu lösen. Er griff sich einen der öligen Fetzen, die auf einem Haufen lagen, und stopfte ihn dem Lesser in den Mund. Dann war Abwarten angesagt.
Von draußen drangen gedämpft die Stimmen der Polizisten herein: » Gebt mir Deckung.«
» Alles klar.«
Als John sein Messer wieder einsteckte, um den Jäger mit beiden Händen festhalten zu können, nahm er viele Schritte wahr, die meisten davon waren jedoch weiter entfernt. Sie würden aber bestimmt noch näher kommen.
Während die Uniformierten ausschwärmten, kam aus den Funkgeräten in den Polizeiautos der passende Soundtrack zu ihrem Auftrag, das Gelände abzusuchen und zu sichern. Was nicht lange dauerte. Innerhalb weniger Minuten sammelten sich die Polizisten bei den geparkten Autos direkt neben dem Schuppen.
» Einheit Zwei-vierzig an Zentrale. Das Gebiet ist sicher. Keine Opfer. Keine Täter …«
Mit einer schnellen Bewegung seines Fußes trat der Lesser plötzlich gegen einen Benzinkanister, und man konnte praktisch hören, wie sämtliche Cops die Mündung ihrer Waffe plötzlich auf den Schuppen richteten.
» Was, zum Teufel, ist denn das?«
Lash grinste, als der Junge Omega erblickte. Obwohl fast alles von ihm von seinen Gewändern verdeckt war, musste man ein totaler Schwachkopf sein, um nicht zu begreifen, dass sich darunter etwas Übernatürliches befand. Bei diesem Kandidaten war der Groschen jedoch ziemlich schnell gefallen.
Als der Junge den Rückwärtsgang einlegte, nahmen ihn zwei von Mr Ds Lessern in ihre Mitte und packten ihn bei den Armen.
Lash deutete mit seinem Kopf in Richtung Speisezimmer. » Mein Vater wird es dort drinnen mit ihm machen.«
» Was machen?« Der Junge brach nun vollends in Panik aus und zappelte wie ein Schwein auf dem Weg zur Schlachtung. Was eine gute Übung dafür war, was später noch kommen sollte.
Die Jäger zerrten ihn zum Tisch und hoben ihn auf die abgenutzte Tischplatte. Sie hielten ihn an den Fuß- und Handgelenken fest, als Omega zu all dem Gequieke und Gezappel vortrat.
Als das Böse seine Kapuze hob, wurde es still.
Und dann schallte der Schrei, der aus dem Mund des Menschen drang, durch die Luft, hallte von der Decke wider und erfüllte das ganze Haus mit ohrenbetäubendem Lärm.
Lash hielt sich im Hintergrund und ließ den Vater sein Werk beginnen. Er beobachtete, wie die Kleidung des Menschen allein dadurch zerfetzt wurde, dass die schwarze, durchscheinende Hand darüberfuhr. Und dann war es Zeit für das Messer, dessen Klinge das Licht des billigen Leuchters einfing, der von der schmuddeligen Decke
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