Black Dagger 15 - Vampirseele
baumelte.
Es war Mr D, der sich um die technischen Details kümmerte – Eimer unter Arme und Beine hielt und geschäftig hin und her eilte.
Lash war tot gewesen, als das Blut aus seinen Adern entfernt wurde. Er war erst aufgewacht, als ein Schock durch seinen Körper fuhr. Daher sah er nun interessiert zu, wie das alles funktionierte: Wie das Blut aus dem Körper abgelassen wurde. Wie die Brust geöffnet wurde und Omega sein eigenes Handgelenk aufschlitzte und schwarzes Öl in den Brustraum tropfen ließ. Wie das Böse ein Energiebündel aus dem Nichts erzeugte und in den Leichnam hineinjagte. Wie die Reanimation Omegas Gabe in jede Vene und jede Arterie transportierte. Der letzte Schritt bestand in der Entfernung des Herzens, das in Omegas Hand zusammenschrumpfte, bevor es in einen Keramikbehälter gegeben wurde.
Als sich Lash seine eigene Rückkehr aus dem Reich der Toten ins Gedächtnis rief, erinnerte er sich daran, dass sein Vater Mr D zu ihm geschleppt hatte, damit er sich an ihm nähren konnte. Er hatte das Blut gebraucht, denn er war zu diesem Zeitpunkt schon eine Weile tot gewesen, und außerdem war er zumindest ein halber Vampir. Dieser Mensch hingegen erwachte mit nicht mehr als einem weit geöffneten Fischmaul und einem ziemlich wirren Blick.
Lash legte seine Hand auf die eigene Brust und spürte seinen Herzschlag …
Etwas sickerte aus ihm heraus. In seinen Ärmel.
Während Omega begann, mit dem Neuling verdorbene Dinge anzustellen, ging Lash nach oben ins Badezimmer. Er zog sein Jackett aus und faltete es ordentlich in der Mitte zusammen … und stellte fest, dass er es nirgendwo hinlegen konnte. Alles war mit dem Schmutz von mindestens zwei Jahrzehnten bedeckt.
Himmel! Warum hatte er niemanden hergeschickt, um das Haus zu putzen?
Schließlich hängte er das Jackett an einen Haken und –
Oh, verdammt!
Als er seinen Arm hob, befand sich genau über der Stelle, wo er das Wundpflaster angebracht hatte, ein schwarzer Fleck, und an der Unterseite seines Ellbogens war eine feuchte Stelle.
» Verdammt nochmal!«
Er riss seine Manschettenknöpfe auf, knöpfte sein Hemd auf und erstarrte, als er auf seine Brust hinunter sah.
Lash hob seine Augen und blickte in den trüben Spiegel, als ob das etwas daran ändern würde, was er sah. Dann beugte er sich weiter zum Spiegel vor. Auf seiner linken Brust befand sich eine weitere Wunde. Sie hatte dieselbe Form und Größe wie die erste. Und neben seinem Nabel entdeckte er eine dritte.
Panik stieg in ihm auf, und er wurde von einem Schwindelgefühl erfasst, so dass er sich am Waschbecken festhalten musste. Sein erster Gedanke war, zu Omega zu laufen und ihn um Hilfe zu bitten, aber er hielt sich zurück. Angesichts der Schreie und Grunzlaute, die aus dem Erdgeschoss zu hören waren, würde nur ein Idiot Omega im Augenblick stören.
Sein Vater war von Natur aus wankelmütig, ging manchen Dingen aber mit fast zwanghafter Konzentration nach.
Lash stützte sich auf das Waschbecken und ließ den Kopf hängen, als sich ihm der leere Magen umdrehte und ein heftiges Sodbrennen seine Speiseröhre emporkletterte. Er fragte sich, wie viele dieser Wunden er wohl noch an seinem Körper entdecken würde – aber er wollte die Antwort gar nicht wissen.
Seine Initiation, Wiedergeburt oder was auch immer es war, sollte eigentlich permanent sein. Das hatte zumindest sein Vater behauptet. Er war die Ausgeburt des Bösen, gespeist von einem dunklen Brunnen, der die Ewigkeit verhieß.
In seiner eigenen Haut zu verfaulen, war nicht Teil des Handels gewesen.
» Alles in Ordnung?«
Lash schloss die Augen. Der Klang der Stimme des Texaners fuhr ihm wie eine scharfe Klaue den Rücken hinunter. Aber es fehlte ihm die nötige Energie, den Kerl wegzuschicken.
» Wie läuft es unten?«, fragte er stattdessen.
Mr D räusperte sich, erstickte vor Missbilligung aber trotzdem fast an seinen Worten: » Ich fürchte, es wird noch eine ganze Weile dauern, Sir.«
Großartig.
Lash zwang seine in sich zusammensackende Wirbelsäule, sich gerade zu halten, und drehte sich zu seinem Stellvertreter um …
In einem plötzlichen Ansturm von Blutdurst stießen seine Fänge in seinen Mund, und für einen kurzen Moment konnte er sich nicht erklären, warum. Aber dann bemerkte er, dass seine Augen auf die Halsader des Lesser fixiert waren.
Das Hungergefühl tief in Lashs Bauch nahm plötzlich überhand und geriet außer Kontrolle. Es wühlte in seinen Gedärmen.
Es passierte zu schnell, um
Weitere Kostenlose Bücher