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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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vorbei … aber das tat er nicht, weil er zu seinem Nachbarn mit dem Porsche freundlich sein wollte.
    Die Tür zu seiner Garage stand weit offen, und der Lexus von Mr D befand sich darin. Das entsprach nicht dem Protokoll.
    Das und die ganzen unbeantworteten Anrufe ließen seine Alarmglocken schrillen. Lashs erster Gedanke galt Xhex. Wenn diese verdammten Wichser der Bruderschaft sie geholt hatten, würde er sie alle auf dem Rasen anpflocken und die Sonne langsam, aber sicher ihr Werk tun lassen.
    Er schloss die Augen und konzentrierte seine Sinne … und einen Moment später konnte er Mr D spüren, aber das Signal war extrem schwach. Kaum wahrnehmbar.
    Der Scheißkerl war offensichtlich in die Mangel genommen, aber nicht umgebracht worden.
    Als hinter ihm ein Auto hupend stehen blieb, bemerkte er, dass er mitten auf der Straße angehalten hatte.
    Normalerweise hätte sein erster Schritt darin bestanden, den Mercedes in die Garage zu fahren und mit erhobenen Fäusten ins Haus zu stürmen … Aber er war nicht ganz auf dem Damm, fühlte sich träge und etwas benebelt. Und falls sich die Brüder immer noch im Haus befanden, war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um sich dem Feind zu stellen.
    Selbst Lesser konnten tot aufwachen. Und sogar der Sohn des Bösen konnte zu seinem Schöpfer zurückgeschickt werden.
    Aber was war mit seiner Liebsten geschehen?
    Verfolgt von einem seltsamen, kalten Gefühl des Grauens fuhr Lash bis zum Ende der Gasse und bog dann zweimal hintereinander rechts ab. Als er langsam an der Vorderseite seines Hauses vorbeifuhr, betete er, dass sie noch …
    Als er zu den Fenstern im ersten Stock hinaufsah, entdeckte er sie im Schlafzimmer – und seine Erleichterung war so groß, dass er pfeifend ausatmete. Egal, was in seinem Haus geschehen war, oder wer dort eingebrochen hatte, Xhex befand sich immer noch dort, wo er sie zurückgelassen hatte. Er, und nur er, konnte ihr Gesicht auf der anderen Seite der Fensterscheibe deutlich erkennen. Sie blickte in den Himmel hinauf und fasste sich mit einer Hand an die Kehle.
    Welch hübscher Anblick, dachte er sich. Ihr Haar wurde langsam länger und begann, sich zu wellen, und das Mondlicht auf ihren hohen Wangenknochen und perfekten Lippen wirkte geradezu romantisch.
    Sie gehörte immer noch ihm.
    Lash zwang sich dazu, weiterzufahren. Die Sache war die: Dort, wo sie sich befand, war sie sicher. Seine unsichtbaren Gefängnismauern waren für Vampire, Menschen oder Lesser gleichermaßen unüberwindbar, egal, ob es sich um einen Bruder oder nur um einen Idioten mit einer Knarre und Allüren handelte.
    Was, wenn er jetzt da hineinging und in ein Scharmützel mit den Brüdern geriet? Was, wenn er verletzt wurde? Dann würde er sie verlieren, weil er nicht mehr genügend Energie hatte, um den Bann aufrechtzuerhalten, der sie gefangen hielt. Es war für ihn nämlich so schon schwer genug, die Kraft dafür aufzubringen. Als Realist gab er das offen zu, auch wenn er seine Schwäche hasste.
    Es brachte ihn fast um, dass er weiterfahren musste.
    Aber es war die richtige Entscheidung. Wenn er Xhex behalten wollte, musste er sie zurücklassen, bis die aufgehende Sonne die Eindringlinge vertrieben hatte.
    Es dauerte eine Weile, bis er registrierte, dass er ziellos herumfuhr. Aber allein der Gedanke daran, in einem der beschissenen Häuser, die der Gesellschaft der Lesser gehörten, Unterschlupf zu suchen, verleitete ihn zu dem Wunsch, sich die Haut vom Gesicht zu reißen.
    Wenn die Sonne doch endlich aufgehen würde!
    Irgendwie konnte er es kaum glauben, dass er nicht die Eier hatte, sich den Eindringlingen zu stellen. Aber andererseits hatte er ja schon Probleme damit, nicht hinter dem Steuer einzuschlafen. Als er die Brücke in Caldwell in Richtung Westen überquerte, gelang es ihm kaum, die Augen offen zu halten. Seine Wunden mochten zwar von den Kämpfen mit Xhex stammen, aber die Erschöpfung …
    Als er zu den Fahrbahnen hinüberblickte, die Richtung Osten führten, dämmerte es ihm plötzlich. Die Lösung für sein Problem war so offensichtlich, und trotzdem schlug der Gedanke mit solcher Kraft ein, dass er den Fuß vom Gaspedal nahm.
    Ost und West. Links und rechts. Tag und Nacht.
    Ganz logisch, dass es ihm nur oberflächlich geholfen hatte, wenn er sich von Mr D nährte.
    Er brauchte eine Frau. Einen weiblichen Lesser.
    Warum war ihm das nicht schon früher eingefallen? Männliche Vampire wurden nur stärker, wenn sie das Blut eines weiblichen Vampirs tranken.

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