Black Dagger 15 - Vampirseele
Und obwohl das Erbe seines Vaters in ihm ziemlich dominant war, gab es offenbar noch genug Vampirisches in ihm, um das er sich kümmern musste.
Nachdem er aus Mr Ds Vene getrunken hatte, hatte er sich nur teilweise gestärkt gefühlt.
Nun gut! Das würde dann wohl alles ändern … und Xhex eine völlig neue Zukunft bescheren.
17
Die Geräusche des Blutbads im Erdgeschoss waren bis an Xhex’ Ohren gedrungen, und angesichts des Gestanks, der nun durch die offene Schlafzimmertür hereinwehte, konnte sie nur spekulieren, was dem kleinen Lesser zugestoßen war, der ihr immer das Essen gebracht hatte.
Offenbar war gerade ein Teil des Erdgeschosses mit Jägerblut gestrichen worden.
Xhex war überrascht, dass die Brüder sich entschieden hatten, den Bastard im Haus in Stücke zu reißen. Soweit sie wusste, wurden die Lesser normalerweise von Butch O’Neal inhaliert, damit sie nicht zu Omega zurückkehren konnten. Also warum da unten? Es würde sie nicht überraschen, wenn von dem Jäger im Erdgeschoss nichts mehr übrig war, das man ohne Wischmopp beseitigen konnte.
Es sei denn, es war eine Nachricht für Lash.
Nach dem Durcheinander war es seltsamerweise für längere Zeit still, und dann hörte sie plötzlich viele Fußtritte. Anscheinend verließen die Brüder das Haus, nachdem es dort nichts mehr zu töten gab.
Panik stieg in ihrer Brust auf, und die Anstrengung, sich wieder zu beruhigen, war beinahe körperlich … Aber verdammt nochmal, sie würde jetzt nicht die Fassung verlieren! Alles, worauf sie sich in dieser Situation verlassen konnte, war sie selbst. Sie war ihre Waffe. Ihr Geist und ihr Körper waren die einzigen Dinge, die Lash ihr nicht wegnehmen konnte.
Wenn sie diese beiden verlor, wäre sie so gut wie tot.
Verdammt! Wenn sie diese beiden verlor, könnte sie außerdem Lash nicht mitnehmen, wenn sie diese Welt verließ.
In dieser Erkenntnis fand Xhex die Kraft, weiterzumachen. Das Gewicht, das auf ihr lastete, erdete ihre Gefühle, die sich ansonsten selbstständig gemacht und auch ihre Logik mitgenommen hätten. Sie sperrte alle Gedanken weg, fuhr sämtliche Gefühle herunter, die sie übermannt hatten, als sie neben John Matthew gestanden hatte.
Schließlich drang nichts mehr durch, kam nichts mehr hoch.
Als Xhex auf Kampfmodus umschaltete, realisierte sie, dass sie weder einen Knall vernommen noch einen Lichtblitz gesehen hatte. Also hatten die Brüder dem Jäger wohl nicht ihre Dolche in die Brust gerammt. Und nachdem der Geruch so stark war, hätte sie gewettet, dass der Körper zurückgelassen worden war.
Lash würde ausrasten! Sie hatte gehört, wie er mit dem kleinen Texaner sprach. Und obwohl er es sicher geleugnet hätte, mochte er den Bastard. Was sie nun tun musste, war, diese Schwäche in ihm auszunutzen. Nachzutreten, wenn er schon am Boden lag. Vielleicht würde er dann auf fundamentale Weise zerbrechen …
Inmitten der Stille und des Gestanks ging Xhex auf und ab und blieb schließlich vor dem Fenster stehen. Ohne an das Kraftfeld ihres unsichtbaren Gefängnisses zu denken, hob sie beide Arme und lehnte sich an die Pfosten …
Xhex sprang erschrocken zurück und erwartete, dass eine Welle des Schmerzes sie durchfahren würde.
Stattdessen spürte sie nur ein leichtes Kribbeln. Irgendetwas war anders an ihrem Gefängnis …
Vorsichtig näherte sie sich erneut dem Fenster und drückte die Hände gegen die unsichtbare Mauer. Was sie jetzt benötigte, um die Situation richtig zu beurteilen, war absolute Objektivität. Aber wie sich herausstellte, war die Abweichung so offensichtlich, dass sie es selbst dann bemerkt hätte, wenn sie abgelenkt gewesen wäre. Sie konnte eine gewisse Schwäche im dehnbaren Geflecht des Banns fühlen.
Die Frage war: Warum? Und ob das Geflecht noch schwächer werden würde, oder ob diese kurzzeitige Veränderung etwas war, das sie sofort ausnutzen musste.
Ihre Augen untersuchten das Fenster. Sie konnte keine sichtbare Veränderung an ihrem Gefängnis feststellen. Xhex fasste an die Glasscheibe, nur um sicherzugehen – ja, sie hatte Recht gehabt.
War Lash etwa gestorben? Oder verletzt?
In diesem Augenblick fuhr ein großer schwarzer Mercedes langsam an der Vorderseite des Hauses vorbei, und sie spürte, dass der verdammte Hurensohn darin saß. Ob es wohl daran lag, dass er sich aus ihrer Vene genährt hatte? Oder daran, dass die Stärke der Barriere nachließ? Sein emotionales Raster war vor ihrem Symphathen -Auge wie ein offenes Buch. Er
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