Black Dagger 15 - Vampirseele
Qhuinn nicht mitbringen. Wir werden wegen unseres unangekündigten Besuchs schon genug Probleme mit ihr bekommen.«
Wrath runzelte die Stirn. » Verdammt, Rehv …«
» Es besteht Fluchtgefahr ihrerseits. Ich habe das mit ihr schon einmal durchgemacht. Wenn sie jemand anderen sieht, wird sie abhauen, und dann wird sie nicht mehr anrufen. Außerdem wird mir John auf jeden Fall folgen, nicht wahr? Du wirst Qhuinn sicher abhängen und mir folgen.«
John nickte, ohne zu zögern.
Als Qhuinn wie ein Berserker zu fluchen begann, schüttelte Wrath den Kopf. » Warum zum Teufel habe ich dich ihm nur als Ahstrux nohtrum zugeteilt?«
Es folgte ein Augenblick angespannter Ruhe, in der der König John und Rehv musterte. Dann meinte er: » Oh verdammt! Na gut, ich werde dich dieses eine Mal ohne deinen Leibwächter gehen lassen, aber du greifst den Feind nicht an. Du gehst zu dieser Hütte und nur zu dieser Hütte, dann kommst du zurück und holst Qhuinn, bevor du ins Feld ziehst. Sind wir uns darin einig?«
John nickte und drehte sich weg, um ins Badezimmer zu gehen.
» Zehn Minuten«, sagte Rehv. » Du hast zehn Minuten, dann fahren wir los.«
John war bereits in vier Minuten fertig, und nach sechs Minuten ging er in der Eingangshalle auf und ab. Er war voll bewaffnet, wie es das Protokoll verlangte, und in schützendes Leder gehüllt. Wichtiger noch, er stand unter Strom, und sein Blut rauschte wie ein Sturmwind durch seine Adern.
Beim Auf- und Abgehen fühlte er Blicke auf sich gerichtet. Aus dem Billardzimmer. Aus dem Speisezimmer. Von oben von der Balustrade im ersten Stock. Aus Augen, die nichts übersahen.
Die Bruderschaft und die anderen Bewohner des Hauses waren ganz klar irritiert durch seine Verbindung mit Xhex, was er durchaus verstehen konnte. Was für eine Überraschung! Er war eine Bindung mit einer Symphathin eingegangen.
Aber man konnte sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebte – oder die Gefühle von jemandem ändern, der einen nicht wiederliebte.
Himmel! Das zählte alles nicht. Sie war am Leben!
Rehvenge kam die große Freitreppe herunter. Sein roter Stock traf jedes Mal auf die mit Teppich bezogenen Stufen, wenn sein rechter Fuß nach vorne schwang. Er war nicht für den Krieg gekleidet, sondern um es warm zu haben. Sein bodenlanger Nerzmantel umschmeichelte seine Budapester und die Manschetten seines eleganten schwarzen Anzugs.
Als er auf John zuging, nickte er nur und öffnete die Tür zur Vorhalle. Gemeinsam traten sie hindurch und hinaus in die kalte Nacht.
Die Luft roch nach sauberer, nicht gefrorener Erde.
Der Duft des Frühlings. Der Duft von Hoffnung und Wiedergeburt.
Als sie zum Bentley hinübergingen, sog John diesen Duft tief in seine Lungen ein und behielt ihn dort, weil er sich sagte, dass Xhex in dieser Nacht dasselbe tat.
Und sie war nicht unter der Erde begraben.
Tränen traten ihm in die Augen, als eine Welle der Dankbarkeit durch seine Adern strömte, angetrieben von seinem jauchzenden Herzen.
Er konnte nicht glauben, dass er sie wiedersehen würde … Oh Gott, er würde sie noch einmal sehen! In ihre metallgrauen Augen blicken und …
Verdammt, es würde hart werden, sie nicht zu umarmen und bis zum nächsten Morgen nicht mehr loszulassen. Oder bis zur nächsten Woche.
Als sie in den Wagen stiegen, startete Rehv den Motor, aber er legte keinen Gang ein. Er starrte nur durch die Windschutzscheibe auf die Auffahrt aus Kopfsteinpflaster, die vor ihnen lag.
Er fragte John mit leiser Stimme: » Wie lange läuft das schon? Zwischen dir und ihr.«
John zog den kleinen Notizblock, den er mitgebracht hatte, heraus und schrieb: Seit ich sie zum ersten Mal getroffen habe.
Nachdem Rehv das Gekritzel gelesen hatte, runzelte er die Stirn. » Erwidert sie deine Gefühle?«
John wandte seinen Blick nicht von ihm ab, als er den Kopf schüttelte. Es machte keinen Sinn, diesen Mist geheim halten zu wollen. Nicht wenn sein Gegenüber ein Symphath war.
Rehv nickte: » Das sieht ihr ähnlich. Verdammt … Na gut, lass uns das durchziehen.«
Der Motor brüllte auf, und sie verschwanden in der Nacht.
20
Die Hoffnung war ein trügerisches Gefühl.
Zwei Abende später betrat Darius endlich das Zuhause der Familie der entführten Vampirin. Als sich das Tor des Anwesens für ihn und Tohrment öffnete, wurden sie von einem Doggen empfangen, dessen Augen hoffnungsvoll auf sie gerichtet waren. In der Tat war sein Gesichtsausdruck so voller Hochachtung, dass man den Eindruck
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