Black Dagger 15 - Vampirseele
schon länger offensichtlich sein.
Als Lash schwieg, schwebte Omega langsam nach vorne, bis sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. » Ich habe noch nie eine Frau initiiert.«
» Sie müsste nicht Mitglied der Gesellschaft der Lesser sein. Sie würde nur für mich existieren.«
» Für dich.«
» Kein Grund, sie da draußen kämpfen zu lassen.«
» Und diese Frau, hast du sie schon ausgewählt?«
» Das habe ich.« Lash lachte kurz auf, als er an Xhex dachte und an den Schaden, den sie anrichten konnte. » Ich bin mir sicher, dass du meine Wahl gutheißen wirst.«
» Bist du dir da so sicher?«
» Ich habe einen sehr guten Geschmack.«
Im ganzen Raum begannen die roten Flammen auf ihren Dochten zu zittern, als ob ein Luftzug sie aus der Ruhe gebracht hätte.
Unvermittelt hob sich Omegas Kapuze und gab den Blick auf sein schattenhaftes, durchscheinendes Gesicht frei, das genauso kantig war wie Lashs eigene Züge.
» Geh dahin zurück, von wo du gekommen bist«, sprach Omega überdeutlich, und seine dunkle, neblige Hand hob sich und strich über Lashs Wange. Dabei drehte sich das Böse um.
» Geh dahin zurück, von wo du gekommen bist!«
» Ich treffe dich bei Einbruch der Dunkelheit«, sagte Lash. » Auf der Farm.«
» Bei Einbruch der Dunkelheit.«
» Wäre es dir später lieber? Vielleicht um ein Uhr? Dann sehen wir uns um eins.«
» Du wirst mich in der Tat sehen!«
» Danke, Vater.«
Als Omega über den Boden schwebte, senkte sich seine Kapuze wie von selbst wieder dahin zurück, wo sie hingehörte, und eine der Bodenplatten des Raumes öffnete sich. Einen Augenblick später war Lash allein.
Er atmete tief ein, rieb sich das Gesicht und betrachtete all die roten Flammen und spektakulären Wände. Dieser Ort hatte wirklich etwas von einer Gebärmutter an sich.
Kraft seines Willens katapultierte er sich aus dem Dhunhd zurück in das scheußliche Farmhaus, das er als Startplattform hatte benutzen müssen. Als er in seiner körperlichen Form wieder zu sich kam, bemerkte er angewidert, dass er ausgestreckt auf einem Sofa lag, dessen Überwurf mit geschmacklosem Herbstlaub bedruckt war. Und gütiger Gott, das Gewebe fühlte sich an wie ein Stück Hundepelz … und es stank auch genauso.
Insbesondere, wenn sich der verdammte Köter vorher in einem feuchten Aschenbecher gewälzt hatte!
Während er seinen Kopf hob, zog er sein Hemd bis zum Hals hoch. Immer noch da. Seine Wunden waren immer noch da, und sie wurden immer größer! Er fühlte sich hundeelend.
Seine Hände zitterten, als er aufstand und sein Telefon auf Anrufe überprüfte, was er sich hätte sparen können. Er hatte weder eine Nachricht von Mr D in seiner Voicemail, noch von anderen Jägern, die sich bei ihm melden wollten. Das ergab beides Sinn. Die gesamte Kommunikation lief in der Regel über seinen Stellvertreter, und wenn der Hurensohn ins Gras gebissen hatte, konnte die Gesellschaft der Lesser Lash nicht erreichen.
Vielleicht war der kleine Texaner ein zu guter persönlicher Assistent gewesen.
Angetrieben durch seinen Hunger schlurfte er in die Küche und riss die Kühlschranktür auf. Leer! Außer etwas Speisesoda, das man auf dem Sofa hätte verwenden sollen, war da nichts.
Er schlug die Kühlschranktür zu, während er feststellte, wie sehr er doch die Welt und alle darin verachtete – obwohl das eher eine Reaktion darauf war, dass weder Eier noch Schinken für ihn bereitstanden.
Auch diese beschissene Immobilie hier trug dazu bei. Dieses Haus war eine Neuerwerbung, und zwar eine, in der er selbst auch nur einmal vorher gewesen war. Scheiße nochmal! Nicht einmal Mr D wusste, dass es der Gesellschaft der Lesser gehörte. Lash hatte es bei einer Zwangsversteigerung erworben, weil sie Orte brauchten, um Speed herzustellen, und diese Bruchbude hatte nun einmal einen großen Keller. Es war erstaunlich, dass die Vorbesitzer die Kosten für die Hypothek nicht mehr hatten aufbringen können. Das Drecksloch war nur eine Kategorie besser als ein Wohnklo.
Na ja, vielleicht doch nur eine halbe Kategorie.
Er ging hinaus zur Garage, und es war eine verdammte Erleichterung, wieder im Mercedes zu sitzen … obwohl es ihn unendlich ärgerte, dass er einen McDonalds-Drive-In nutzen musste, um an einen Egg McMuffin und Kaffee zu kommen. Er würde sogar zusammen mit Lastwagenfahrern und Müttern in Familienkutschen in einer Schlange warten müssen.
Als er zu seinem Haus zurückfuhr, sank seine Laune weiter in Richtung Serienmörder, nur
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