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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der Doggen trat zurück in den Bogengang des Arbeitszimmers.
    » Hier entlang, mein Herr«, sagte der Butler.
    Als er und sein Schützling durch das Haus geführt wurden, suchten Darius’ Augen die befestigten Fenster und Türen des Hauses ab. Da war überall Stahl. Entweder schirmte er die Scheiben ab, oder er verstärkte die schweren Eichentüren. Es wäre nicht einfach, als unwillkommener Gast hier einzudringen. Und er mochte wetten, dass jeder Raum des ersten und zweiten Stockwerks ähnlich gut abgesichert war, natürlich auch die Unterkünfte der Bediensteten.
    Er begutachtete auch alle Gemälde, Teppiche und wertvollen Objekte, während sie hinaufgingen. Diese Familie stand sehr hoch in der Glymera , und verfügte über unermesslichen Reichtum und eine beneidenswerte Blutlinie. Dementsprechend beeinträchtigte das Verschwinden ihrer ungebundenen Tochter mehr als nur ihre Gefühlslage. Das Mädchen hatte auch einen hohen Marktwert. Mit ihrem familiären Hintergrund war eine Vampirin wie sie ein begehrtes Objekt … und eine Verbindung mit ihr von sozialer und finanzieller Tragweite.
    Und das war noch lange nicht alles. Natürlich konnte ihr Wert auch ins Gegenteil verkehrt werden: Wurde solch eine Tochter ruiniert, entweder durch Fakten oder auch nur durch Gerüchte, stellte sie einen Makel dar, der noch nach vielen Generationen sichtbar sein würde. Es bestand kein Zweifel daran, dass der Herr des Anwesens seine Tochter wirklich liebte. Doch die Last dieser Situation trübte diese Liebe.
    Darius konnte erkennen, dass es in den Augen des Aristokraten tatsächlich besser war, wenn sie in einem Sarg nach Hause kam, als dass sie lebend, aber befleckt zurückkäme. Das Zweite wäre ein Fluch, das Erste hingegen eine Tragödie, die viel Mitleid hervorrufen würde.
    Darius verachtete die Glymera . Das tat er wirklich!
    » Hier sind ihre Gemächer«, sagte der Doggen, als er die Tür aufschwingen ließ.
    Als Tohrment das von Kerzen erleuchtete Zimmer betrat, fragte Darius: » Wurden sie gereinigt? Wurden die Gemächer gereinigt, seit sie verschwunden ist?«
    » Selbstverständlich.«
    » Würdest du uns bitte alleine lassen?«
    Der Doggen verbeugte sich tief und entschwand.
    Tohrment ging im Zimmer herum und betrachtete die seidenen Vorhänge und den schön ausgestatteten Sitzbereich. Eine Laute lehnte in einer Ecke, und ein edles Stück Stickerei, das erst teilweise fertiggestellt war, fand sich in einer anderen Ecke des Raumes. Bücher menschlicher Verfasser waren zusammen mit Schriftrollen in der Alten Sprache säuberlich in Regalen aufgereiht.
    Das Erste, was ihm auffiel, war, dass sich alles an seinem angestammten Platz befand. Ob das aber durch die Dienerschaft so hergerichtet oder seit der Entführung so geblieben war, konnte man nicht wissen.
    » Rühr nichts an, ja?«, sagte Darius zu dem Jungen.
    » Aber natürlich nicht.«
    Darius ging in das luxuriöse Schlafzimmer. Die Vorhänge bestanden aus schweren Gobelins, die mit Sicherheit jeden Lichtstrahl abhielten, und auch das Bett selbst war nochmals von solchen Vorhängen umgeben. Riesige Stoffbahnen, die vom Baldachin herabhingen.
    Im Ankleidezimmer zog er die geschnitzten Türen auf. Bezaubernde Kleider in Saphirblau, Rubinrot, Citringelb und Smaragdgrün waren dort aufgereiht und boten einen schönen Anblick. Ein einzelner leerer Kleiderbügel hing an einem Haken an der Innenseite einer der Türen, als ob sie gerade erst die für den Abend gewählte Robe heruntergenommen hätte.
    Auf dem Frisiertisch befanden sich eine Haarbürste und viele Tiegelchen mit Salben und duftenden Ölen sowie diverse Puderdosen. Sie alle waren wie Zinnsoldaten in Reih und Glied aufgestellt.
    Darius zog ein Schubfach heraus … und stieß einen leisen Fluch aus. Schmuckschatullen. Flache, lederne Schmuckschatullen. Er nahm eine davon heraus, öffnete den goldenen Verschluss und klappte den Deckel auf.
    Diamanten funkelten im Kerzenlicht.
    Als Darius die Schatulle zu den anderen zurücklegte, blieb Tohrment im Eingang stehen. Er starrte auf einen fein gewebten Vorleger, der in Gelb- und Rottönen gehalten war.
    Das leichte Erröten des Vampirs machte Darius irgendwie traurig. » Du warst also noch nie im Privatgemach einer Dame?«
    Tohrment errötete noch stärker. » Ähm … nein, Herr.«
    Darius winkte ab. » Das hier ist geschäftlich. Es ist am besten, alle Scheu beiseitezulassen.«
    Tohrment räusperte sich: » Ja, natürlich.«
    Darius ging hinüber zu den zwei

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