Black Dagger 16 - Mondschwur
ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Schenkel seinen Blicken preisgab. Einen Augenblick später würde sie in seinem Bett und unter ihm liegen.
Und Qhuinn würde es ihr ordentlich besorgen. Das war seine Spezialität, zumindest wenn es um Sex ging. Er ließ sich viel Zeit und war ein echter Könner. Er würde sie mit allem, was er besaß, beglücken: mit seinen Händen, seinem Mund …
Okay, es war besser, den Gedanken nicht zu Ende zu führen.
Als Blay sich abtrocknete, dämmerte ihm, dass Layla wahrscheinlich die perfekte Partnerin für Qhuinn war.
Mit ihrer Ausbildung würde sie ihm nicht nur auf sämtlichen Ebenen gefallen, sondern sie würde auch nie von ihm erwarten, dass er monogam lebte, ihm seine anderen Eroberungen verübeln oder ihm eine emotionale Bindung aufzwingen, die er nicht wollte. Wahrscheinlich würde sie sogar das eine oder andere Experiment mitmachen, denn ihr Gang ließ darauf schließen, dass sie sich in ihrem Körper wohlfühlte.
Sie war perfekt für ihn geeignet. Auf jeden Fall besser als Blay.
Außerdem hatte Qhuinn klargestellt, dass er sich irgendwann einmal eine Frau nehmen würde … eine Frau von Wert, bevorzugt eine traditionelle Aristokratin, vorausgesetzt, es fand sich eine, die ihn trotz seiner verschiedenfarbigen Augen haben wollte.
Layla passte genau auf diese Beschreibung. Es gab nichts Traditionelleres oder Edleres als eine Auserwählte, und es war offensichtlich, dass sie ihn wollte.
Blay hatte den Eindruck, dass ein Fluch auf ihm lastete, als er seine Ankleide betrat und in Shorts und ein ärmelloses Shirt schlüpfte. Er würde sicher nicht hier herumsitzen und seelenruhig in einem guten Buch schmökern, während sich nebenan weiß Gott was abspielte …
Nein, diese Bilder wollte er absolut nicht vor Augen haben, selbst dann nicht, wenn das alles nur rein hypothetisch war.
Er trat auf den Flur mit den Statuen hinaus, eilte an den Marmorfiguren vorbei und beneidete sie um ihre ruhigen Posen und heiteren Gesichter. Was gäbe er jetzt darum, ein lebloses Objekt zu sein wie sie, anstatt so zu tun, als ob alles in bester Ordnung wäre. Dann würde er zwar keine Freude verspüren, aber auch nicht diesen brennenden Schmerz.
Unten in der Eingangshalle huschte er um das Ende der Freitreppe herum und trat schnell durch die verborgene Tür. Er lief durch den Tunnel zum Trainingszentrum, um seine Muskeln etwas aufzuwärmen, und tauchte dann durch den Büroschrank, ohne sein Tempo zu verringern. Der Kraftraum war der einzige Ort, an dem er es jetzt aushalten konnte. Nach etwa einer Stunde auf dem StairMaster würde er sich vielleicht nicht mehr so fühlen, als ob er sich mit einem rostigen Messer die Haut abziehen wollte.
Auf dem Korridor blieb er abrupt stehen, als er eine einsame Gestalt an der Betonwand lehnen sah.
»Xhex? Was machst du denn hier?« Und damit meinte er eindeutig etwas anderes, als ein Loch in den Boden zu starren.
Xhex blickte auf. Ihre dunkelgrauen Augen wirkten leer. »Hallo.«
Blay ging stirnrunzelnd auf sie zu. »Wo ist John?«
»Da drinnen.« Sie wies mit dem Kopf auf den Kraftraum.
Das erklärte das gedämpfte Stampfen, das in den Korridor hinausdrang. Offenbar war er gerade dabei, eine der Tretmühlen in Grund und Boden zu rennen.
»Was ist passiert?«, fragte Blay. Wenn er ihren Gesichtsausdruck und Johns Anstrengungen addierte, fiel ihm eine ganze Menge möglicher Antworten ein.
Xhex ließ den Kopf gegen die Wand sinken, die schon ihren Körper stützte. »Ich hätte es fast nicht geschafft, ihn hierher zurückzubringen.«
»Warum?«
Ihre Lider flatterten. »Sagen wir einfach, er ist hinter Lash her.«
»Tja, das kann ich gut verstehen.«
Ihr Schweigen ließ Blay ahnen, dass er nicht einmal die Hälfte der Wahrheit kannte, aber ihm war klar, dass sie nicht mehr dazu sagen wollte.
Unvermittelt heftete sich ihr Blick auf sein Gesicht. »So, du warst also der Grund für Qhuinns schlechte Laune heute Abend.«
Blay zuckte zurück und schüttelte dann den Kopf. »Es hatte nichts mit mir zu tun. Qhuinn hatte wieder mal einfach so miese Laune.«
»Leute, die eine falsche Richtung eingeschlagen haben, verhalten sich oft so. Manche Dinge kann man aber nicht erzwingen.«
Blay räusperte sich und dachte, dass man sich besser nicht mit Symphathen abgeben sollte – selbst nicht mit solchen, die eindeutig nicht gegen einen waren –, wenn man sich angeschlagen und schutzlos fühlte. Beispielsweise, wenn der Kerl, den man wollte, sich gegenüber
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