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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Frau, aber es war seiner Ansicht nach einfach immer falsch, einer Frau wehzutun. Egal aus welchem Grund … und niemals, niemals auf diese Weise.
    Oh Gott! Ihr schmerzhafter Gesichtsausdruck von vorhin hatte also noch andere Ursachen als ihre Angst um John. Erinnerungen, schreckliche, abscheuliche Erinnerungen …
    »John … Es tut mir ja so leid.«
    Frische Tropfen fielen von seinem Kinn auf das schwarze Laufband der Tretmühle, und John wischte sich mehrfach über die Augen, bevor er den Blick hob. In seinem Gesicht kämpften Kummer und Wut darum, wer schlussendlich die Oberhand behalten würde.
    Das ergab durchaus Sinn. Mit seiner Vorgeschichte musste er an dieser Situation fast zerbrechen.
    Ich werde ihn töten, gestikulierte John. Ich kann nicht mehr weiterleben, wenn ich ihn nicht umbringe!
    Als Blay nickte, waren ihm die Gründe für Johns Rachefeldzug
nur zu klar: Er war ein gebundener Vampir mit einer üblen Vorgeschichte.
    Lashs Todesurteil war soeben unterzeichnet worden.
    Blay ballte eine Hand zur Faust und streckte sie John entgegen. »Ich bin auf deiner Seite. Falls du Hilfe brauchst, lass es mich wissen.«
    John zögerte einen Moment und klopfte dann gegen Blays Faust. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann, formte er mit den Lippen.
    »Immer doch«, antwortete Blay. »Immer.«

11
    Etwa eine Stunde nach Greggs abgebrochenem Ausflug in den zweiten Stock war wieder Ruhe in Eliahu Rathboones Haus eingekehrt. Aber Gregg wartete noch einige Zeit, nachdem der Butler sich wieder nach unten begeben hatte, bevor er einen weiteren Versuch startete.
    Er und Holly verbrachten die Zeit bis dahin allerdings nicht damit, eine Runde zu vögeln, wie sie es früher getan hätten. Stattdessen unterhielten sie sich angeregt, und Gregg stellte im Verlauf der Unterhaltung erstaunt fest, dass er praktisch nichts von ihr wusste. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie so ein altmodisches Hobby hatte wie Stricken, oder dass sie eigentlich Nachrichtensprecherin werden wollte. Was ihn auf den zweiten Blick jedoch gar nicht so sehr überraschte. Schließlich hatten viele Moderatorinnen zweitklassiger Unterhaltungssendungen höhere Ambitionen, als Menschen mit kuriosen Hobbys zu präsentieren oder zu kommentieren, wie Kakerlaken gegessen wurden. Zudem wusste er, dass sie es in Pittsburgh
schon einmal bei den Lokalnachrichten versucht hatte, dann aber plötzlich gefeuert worden war.
    Wovon er keine Ahnung gehabt hatte, war der wahre Grund für ihren Rausschmiss: nämlich, dass der verheiratete Geschäftsführer von ihr erwartet hatte, dass sie ihn andere, privatere Aufnahmen von sich machen lassen würde. Als sie sich weigerte, hatte er es so eingefädelt, dass sie auf Sendung Mist baute, und sie dann unter diesem Vorwand rausgeworfen.
    Gregg hatte das Band mit der Aufnahme gesehen, bei der sie über ihre eigene Zunge gestolpert war. Schließlich machte er brav seine Hausaufgaben, und obwohl ihr Vorsprechen bei ihm gut verlaufen war, hatte er natürlich auch ihre Referenzen überprüft.
    Wahrscheinlich hatte ihn das annehmen lassen, dass sie außer einem hübschen Gesicht und einer atemberaubenden Figur nicht viel zu bieten hatte.
    Aber das war nicht der schlimmste seiner Irrtümer. Viel schlimmer war, dass er nichts von ihrem Bruder gewusst hatte. Ihrem Bruder, der behindert war und für den sie sorgte.
    Sie hatte ihm ein Bild von ihnen beiden gezeigt.
    Und als Gregg sich laut gefragt hatte, warum er nichts von dem Jungen gewusst hatte, war sie so ehrlich gewesen, ihm reinen Wein einzuschenken: Weil du die Grenzen genau festgesteckt hast, und das hätte sie überschritten.
    Natürlich hatte er zuerst instinktiv versucht, sich zu verteidigen. Aber Tatsache war, dass sie Recht hatte. Er hatte zwischen ihnen ziemlich klare Grenzen gezogen. Seine Bedingungen lauteten: keine Eifersucht, keine Erklärungen, nichts von Dauer und nichts durfte zu persönlich werden.
    Das war nicht gerade eine Umgebung, in der man sich selbst von seiner verletzlichen Seite zeigte.

    Diese Erkenntnis war der Grund dafür, warum er Holly schließlich an seine Brust zog, sein Kinn auf ihren Kopf legte und ihren Rücken streichelte. Kurz vor dem Einschlafen hatte sie ganz leise etwas gemurmelt. Etwas wie: Das war die schönste Nacht, die wir je miteinander verbracht haben.
    Und das trotz der gigantischen Orgasmen, die er ihr sonst beschert hatte.
    Das heißt, wenn ihm gerade danach gewesen war. Es hatte auch eine ganze Menge Verabredungen gegeben, die er

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