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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einer Auserwählten anständig verhielt, die ein Gesicht hatte wie ein Engel und einen Körper, der für die Sünde wie gemacht zu sein schien.
    Nur der Himmel allein wusste, was Xhex alles aufschnappte, als ihm die verschiedensten Gedanken durch den Kopf schossen.
    »Tja, ich gehe jetzt trainieren.« Als ob sein Outfit ihr das nicht schon längst verraten hätte.
    »Gut. Vielleicht kannst ja du mit ihm sprechen.«
    »Das werde ich.« Blay zögerte und dachte bei sich, dass Xhex zu sehr danach aussah, wie er sich fühlte. »Hör mal. Nichts für ungut, aber du siehst total fertig aus. Wie wär’s, wenn du dich in einem der Gästezimmer aufs Ohr haust?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich lasse ihn jetzt nicht alleine. Und ich warte nur hier draußen, weil ich ihn drinnen verrückt gemacht habe. Mein Anblick … ist seiner psychischen
Verfassung im Moment nicht gerade zuträglich. Ich hoffe, das ist vorüber, wenn er der zweiten Tretmühle den Rest gegeben hat.«
    »Der zweiten?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass der laute Knall und der Rauchgeruch vor etwa fünfzehn Minuten bedeutet haben, dass er eine davon in einen Schrotthaufen verwandelt hat.«
    »Verdammt.«
    »Ja.«
    Blay atmete tief durch und betrat dann den Kraftraum.
    »Himmel … John !«
    Seine Stimme war kaum zu hören. Aber bei dem Lärm, den die Tretmühle und Johns donnernde Schritte zusammen machten, hätte man nicht einmal die Fehlzündung eines Autos hören können.
    Johns massiver Körper hämmerte wild auf das Gerät ein. Shirt und Oberkörper waren schweißnass, und der Schweiß, der von seinen geballten Fäusten tropfte, bildete zwei Pfützen rechts und links neben der Tretmühle. Seine weißen Socken wiesen an den Fersen rote Flecken auf, als ob er sich dort großflächig wundgelaufen hätte, und seine schwarzen Shorts flatterten ihm wie ein nasses Handtuch um die Schenkel.
    »John?«, rief Blay und begutachtete das ausgebrannte Gerät neben ihm. »John!«
    Als John nicht auf seine Rufe reagierte, ging Blay zu ihm hinüber und fuchtelte mit den Armen vor seinem Gesicht herum. Das bereute er sofort, denn die Augen, die ihn daraufhin anblickten, brannten so voll tödlichen Hasses, dass er einen Schritt zurückwich.
    John richtete seinen Blick wieder stur auf die Luft vor seinem Gesicht und machte damit klar, dass er seinen verrückten
Dauerlauf erst beenden würde, wenn von seinen Beinen kaum noch etwas übrig geblieben war.
    »John, wie wär’s, wenn du mal eine Pause machst?«, brüllte Blay. »Und zwar, bevor du von der Tretmühle herunterfällst. «
    Keine Antwort. Nur das wirbelnde Geräusch der Tretmühle und Johns stampfende Schritte waren zu hören.
    »John! Schluss jetzt! Du bringst dich ja um!«
    Verdammt nochmal!
    Blay trat hinter das Gerät und zog das Kabel aus der Steckdose. Der abrupte Halt bewirkte, dass John stolperte und nach vorne fiel. Er konnte sich jedoch gerade noch an den Armen der Konsole abfangen. Dann klappte er darauf zusammen.
    Sein Atem ging rasselnd, und sein Kopf hing kraftlos auf seinen Arm herunter.
    Blay zog eine der Trainingsbänke herüber und setzte sich so darauf, dass er John ins Gesicht blicken konnte. »John … was zum Teufel geht hier vor?«
    John ließ die Konsole los und fiel auf seinen Hintern, als die Beine unter ihm nachgaben. Nach einigen weiteren rasselnden Atemzügen fuhr er sich durchs nasse Haar.
    »Sprich mit mir, John. Alles, was du sagst, bleibt zwischen uns beiden. Ich schwöre es dir beim Leben meiner Mutter.«
    Es dauerte eine Weile, bis John den Kopf hob. Seine Augen glänzten feucht, aber nicht vom Schweiß oder von der Anstrengung.
    »Rede mit mir. Ich werde dichthalten«, flüsterte Blay. »Was ist geschehen? Erzähl’s mir.«
    Als John schließlich zu gestikulieren begann, war alles etwas durcheinander, aber Blay konnte ihn dennoch verstehen.

    Er hat ihr wehgetan, Blay. Er hat ihr … echt wehgetan.
    »Ja, ich weiß. Ich habe gehört, in welchem Zustand sie war, als …«
    John kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    In der Stille, die darauf folgte, zog sich die Haut in Blays Nacken zusammen. Oh … verdammt, nein.
    Offensichtlich steckte noch mehr dahinter.
    »Wie sehr?«, knurrte Blay.
    Schlimmer geht’s nicht, formte John mit den Lippen.
    »Scheißkerl. Was für ein verdammter, wichsender Scheißkerl !«
    Blay fluchte normalerweise nicht viel herum. Aber manchmal blieb einem einfach nichts anderes übrig, als lauthals zu fluchen. Xhex war zwar nicht seine

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