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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Existenz der Menschen wussten, galten sie selbst unter den Menschen als mythische Wesen, obwohl viele von ihnen am Rand der menschlichen Kultur lebten – was ihnen das Überleben erleichterte. Von Zeit zu Zeit kam es jedoch zu unvermeidlichen Kontakten zwischen jenen, die im Verborgenen bleiben wollten, und jenen, die neugierig ihre Augen offen hielten. Diese seltenen Begegnungen führten zu den fantastischen Erzählungen und Schauergeschichten über Geisterfrauen, Hexen, Gespenster und Blutsauger, die unter den Menschen Verbreitung fanden. In der Tat hatten die Menschen das schon fast zwanghafte Bedürfnis, bei Mangel an Beweisen »wahre« Geschichten zu erfinden, was angesichts des egozentrischen Weltbilds, welches das menschliche Volk hatte, nicht wirklich erstaunlich war: Alles, was nicht von selbst ins Bild passte, wurde einfach in einen passenden Rahmen gezwängt.
    Und welch ein Triumph wäre wohl die Gefangennahme eines Exemplars einer solch mythischen Spezies für einen gut betuchten menschlichen Haushalt?

    Insbesondere eines hübschen, wehrlosen Exemplars.
    Niemand konnte wissen, was die Mitglieder dieses Haushalts im Laufe der Zeit alles beobachtet hatten. Welche Seltsamkeiten sie an ihren Nachbarn festgestellt hatten. Welche Unterschiede sich unerwartet offenbart hatten und durch die Nachbarschaft der beiden Anwesen bemerkt worden waren.
    Darius fluchte verhalten und dachte, dass dies der Grund war, warum Vampire nicht in direkter Nachbarschaft mit Menschen leben sollten. Eine klare Trennung zwischen den Völkern war das Beste.
    Darius und Tohrment durchsuchten das Erdgeschoss des Anwesens, indem sie sich von Raum zu Raum dematerialisierten, sich wie Schatten im Mondlicht fortbewegten und geräuschlos an dem geschnitzten Mobiliar und den Gobelins vorbeiglitten.
    Ihre größte Sorge und auch der Grund dafür, dass sie nicht zu Fuß über die Steinböden gingen, waren schlafende Hunde. In vielen Anwesen dienten sie als Wächter, und das war eine Komplikation, auf die sie gut und gerne verzichten konnten. Falls sich doch welche in diesem Haus befinden sollten, lagen sie hoffentlich zusammengerollt am Fußende des Bettes ihres Herrn.
    Dasselbe galt für eventuelle Leibwächter.
    Wie es schien, war das Glück auf ihrer Seite. Es gab weder Hunde noch Wächter im Haus. Zumindest keine, die sie sehen, hören oder riechen konnten. Und schließlich fanden sie den Weg in den Keller.
    Beide zogen eine Kerze hervor und zündeten sie an. Die Flammen erhellten die eilig gemauerten, grob behauenen Stufen und die unebenen Wände. All das deutete darauf hin, dass dieser Bereich nicht von der Herrschaft, sondern nur von den Bediensteten genutzt wurde.
    Ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich nicht um einen Vampirhaushalt handelte. Die Gemächer im Keller zählten in den Häusern der Vampire zu den am besten ausgestatteten Räumlichkeiten.

    Weiter unten wich der Steinboden gestampfter Erde und die Luft war kalt und feucht. Auf ihrem Weg durch die Keller des großen Anwesens stießen sie auf Lagerräume, in denen sich Weinund Bierfässer sowie irdene Töpfe mit Pökelfleisch und Körbe voller Kartoffeln und Zwiebeln stapelten.
    Darius hatte erwartet, dass am anderen Ende des Kellergangs eine weitere Treppe lag, die sie wieder nach oben führen würde. Stattdessen endete der Gang unvermittelt an einer Wand. Ohne Tür.
    Er sah sich nach Spuren am Boden oder Ritzen in den Steinen an der Wand um, die auf einen versteckten Durchgang hindeuteten. Aber er konnte nichts finden.
    Um ganz sicherzugehen, tasteten Darius und Tohrment Wand und Boden mit den Händen ab.
    »In den oberen Stockwerken gab es viele Fenster«, murmelte Tohrment. »Vielleicht halten sie sie ja doch dort oben gefangen und haben einfach die Vorhänge fest zugezogen. Oder es gibt Zimmer ohne Fenster?«
    Als die beiden am Ende der unterirdischen Sackgasse standen, wuchs in Darius das Gefühl der Angst, dass er sich am falschen Ort befand, so stark, bis sein Atem stoßweise kam und ihm der kalte Schweiß den Rücken hinunterrann. Er hatte das Gefühl, dass Tohrment unter einem ähnlichen Anfall der Beklemmung litt, denn der Vampir wippte nervös vor und zurück.
    Darius schüttelte den Kopf. »Sie scheint in der Tat nicht hier zu sein …«
    »Wie wahr, wie wahr, Herr Vampir.«
    Darius und Tohrment wirbelten herum und zogen dabei ihre Dolche.
    Als Darius sah, was sie da überrascht hatte, dachte er … Tja, das erklärt dann wohl das Gefühl des Grauens.
    Die

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