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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schulden eintrieb. Wenn es darum ging, Vergeltung an jenen zu üben, die ihr Unrecht angetan hatten, war sie in ihrem Element. Denn Rache war süß … und sie war der Racheengel.
    Leise, damit niemand anderes es hören konnte, sagte sie zu John: »Ich bin niemand, den du beschützen musst, und du weißt ganz genau, warum ich das tun muss. Wenn du mich so sehr liebst, wie du sagst, dann lass meinen Arm los. Bevor ich mich selbst aus deinem Griff befreie.«

    Als er erblasste, betete sie, dass sie sich nicht mit Gewalt losreißen musste.
    Aber das war nicht nötig. Er ließ ihren Arm los.
    Sie ging zur Tür des Arbeitszimmers hinaus, an V vorbei, und rief ihm über die Schulter zu: »Die Zeit läuft, Vishous. Ich brauche Waffen und Munition.«

17
    Als Xhex mit V das Arbeitszimmer verließ, war Johns erster Gedanke, nach unten zu gehen und sich vor dem Ausgang zu postieren, um sie daran zu hindern, das Haus zu verlassen. Sein zweiter Gedanke war, sie zu begleiten – obwohl ihn das nur in das vampirische Gegenstück zu einem Feuerwerkskörper verwandeln würde.
    Verdammter Mist! Jedes Mal, wenn er glaubte, er hätte mit ihr bereits den Tiefpunkt erreicht, verlor er wieder den Boden unter den Füßen und landete an einem noch schlimmeren Ort: Sie hatte sich gerade freiwillig gemeldet und würde sich alleine in eine Situation begeben, die sie für die Brüder für zu gefährlich hielt. Und sie tat es ohne Rückendeckung und ohne Möglichkeit, ihn zu kontaktieren, falls es sie erwischte.
    Als Wrath und Rehv auf ihn zukamen, bemerkte er, dass alle anderen inzwischen das Arbeitszimmer verlassen hatten – bis auf Qhuinn, der in der Ecke lehnte und stirnrunzelnd auf sein Handy blickte.

    Rehvenge stieß hörbar den Atem aus. Offensichtlich saß er im selben Boot wie John. »Hör mal, ich …«
    John gestikulierte schnell: Verdammt, wie kannst du es nur zulassen, dass sie sich in eine solche Gefahr begibt?
    Rehv strich sich über seinen bürstenkurzen Irokesenschnitt. »Ich werde auf sie aufpassen …«
    Du kannst am Tag nicht hinausgehen. Wie zum Teufel willst du …
    Rehv gab ein tiefes Knurren von sich. »Sei vorsichtig, was du sagst, Junge.«
    Okay. Das war das falsche Wort zu falschen Zeit. John baute sich vor Rehv auf, bleckte die Fänge und dachte dann laut und deutlich: Das ist meine Frau, die da hinausgeht. Allein. Also kannst du dir meine Vorsicht sonst wohin stecken.
    Rehv fluchte und bombardierte John mit Blicken. »Also ich würde mir dieses ›meine Frau‹ nochmal überlegen. Xhex wird ihren letzten Kampf ganz alleine ausfechten, verstanden?«
    John war versucht, dem Bastard eine zu verpassen, einfach auf ihn einzuschlagen.
    Rehv lachte lauthals. »Du willst es also mit mir auskämpfen? Aber gerne!« Er legte seinen roten Stock zur Seite und ließ seinen sandfarbenen Regenmantel auf die Rückenlehne eines reich verzierten Sessels fallen. »Aber das wird nichts an der verdammten Situation ändern. Glaubst du, irgendjemand kennt sie besser als ich? Ich kenne sie schon länger, als du überhaupt am Leben bist!«
    Nein, tust du nicht, dachte John aus einem ihm selbst unerfindlichen Grund.
    Wrath trat zwischen die beiden Kontrahenten. »Okay, okay … Ab in eure Ecken, Jungs. Das ist ein kostbarer Aubusson-Teppich, auf dem ihr da steht. Sollte auch nur ein
winziges Tröpfchen Blut darauf tropfen, wird Fritz mir den Arsch aufreißen.«
    »Sieh mal, John. Ich habe nicht vor, dir in die Eier zu treten«, murmelte Rehv. »Ich weiß nur, wie es ist, sie zu lieben. Es ist nicht ihr Fehler, dass sie so ist, wie sie ist. Aber sie kann anderen das Leben zur Hölle machen, glaub mir.«
    John senkte die Fäuste. Mist! Egal, welche Argumente er auch vorbrachte, der Bastard mit den violetten Augen hatte wahrscheinlich Recht.
    Streichen wir das »wahrscheinlich«. Er hatte Recht. John hatte das auf die harte Weise gelernt, und das schon zu oft.
    Verdammtes Arschloch, formte er mit den Lippen.
    »Ja, das könnte hinkommen.«
    John verließ das Arbeitszimmer und ging hinunter in die Eingangshalle. Er hoffte immer noch, dass er ihr die ganze Sache ausreden konnte. Als er auf dem Mosaikboden hin und her ging, dachte er an ihre innige Umarmung vor der Umkleide. Wie zur Hölle konnte es sein, dass sie sich noch vor kurzem so nahe gewesen waren, und jetzt das?
    Hatte die Umarmung wirklich stattgefunden? Oder war sie nur die Ausgeburt seiner blühenden Fantasie gewesen?
    Zehn Minuten später traten Xhex und V durch die versteckte Tür

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