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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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»Ich hätte dir nie die Fernbedienung überlassen sollen. Das ist doch nur ein Kerl in einem Monsterkostüm, der auf eine Figur aus Pappmaché eindrischt. Komm schon, schalt um. Ich verpasse sonst meine Lieblingstalkshow.«
    »Wie schade!« »Vaterschaftstests, Tohr. Heute geht es in der Show um Vaterschaftstests. Das hier ist Mist!«
    »Das ist nur deine Meinung.«
    Während Tohr sich weigerte, auf Godzilla zu verzichten, ließ John seinen Kopf auf die Lederpolster zurücksinken.
    Er dachte an Xhex und dass sie alleine da draußen war, und er fühlte sich, als ob man ihn vergiftet hätte. Der Stress, unter dem er stand, wirkte in seinem Blut wie ein Toxin und verursachte ihm Schwindel, Übelkeit und Nervosität.
    Er dachte zurück an all den naiven Mist, den er von
sich gegeben hatte, bevor er Xhex gefunden hatte: Dass er allein für seine Gefühle verantwortlich sei und sie trotzdem lieben würde, auch wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte; und dass er das Richtige tun und sie ihr Leben alleine führen lassen würde, und bla, bla, bla …
    Ja, im Moment erstickte er fast an seinem eigenen Geschwätz.
    Er war absolut nicht damit einverstanden, dass sie alleine da draußen war, ohne ihn. Aber sie würde bestimmt nicht auf ihn oder jemand anderen hören.
    Und er war sich sicher, dass sie alles dafür tat, um Lash noch vor Anbruch der Nacht in die Finger zu bekommen – bevor John ins Feld ziehen konnte. Eigentlich sollte es keine Rolle spielen, wer von ihnen dem Mistkerl das Licht ausknipste – aber das war die Vernunft, die aus ihm sprach. Sein Innerstes konnte keine weitere Schwäche verkraften – wie zum Beispiel ruhig dazusitzen und zuzusehen, während seine Frau versuchte, den Sohn des Bösen zu töten, und dabei wahrscheinlich tödlich verletzt wurde.
    Seine Frau …
    Aber halt, sagte er zu sich selbst. Nur weil er sich ihren Namen auf seinen Rücken hatte tätowieren lassen, bedeutete das nicht, dass sie ihm gehörte. Ein Tattoo war nur ein Haufen schwarzer Buchstaben auf seiner Haut. Tatsache war, dass eher sie ihn besaß. Das war etwas anderes. Etwas ganz anderes.
    Es bedeutete, dass sie ganz einfach gehen konnte.
    Und das hatte sie, nüchtern betrachtet, gerade getan.
    Verdammt! Rehv hatte die Situation besser erfasst als alle anderen: Xhex würde ihren letzten Kampf ganz alleine ausfechten.
    Ein paar Stunden mit gutem Sex würden daran nichts ändern.

    Und auch nicht die Tatsache, dass sie sein Herz mit sich hinaus ins Tageslicht genommen hatte.
    Qhuinn ging in sein Schlafzimmer und marschierte auf Beinen, die überraschend wenig zitterten, direkt ins Bad. Er war vor der Einberufung der Versammlung ziemlich besoffen gewesen, aber die Vorstellung, dass Johns Frau im hellen Tageslicht alleine unterwegs war und direkt auf einen verdammten Sturm der Zerstörung zusteuerte, wirkte erstaunlich ernüchternd.
    Andererseits hatte er in dieser Hinsicht im Moment gleich an zwei Fällen zu knabbern.
    Blay war nämlich auch ganz allein da draußen.
    Na ja, nicht allein, aber ohne Schutz.
    Die SMS, die er von einer unbekannten Nummer aus geschickt hatte, hatte die Frage nach seinem Aufenthaltsort beantwortet, und noch einiges mehr: Ich verbringe den Tag mit Saxton. Bin nach Sonnenuntergang wieder zu Hause.
    Typisch Blay. Jeder andere hätte die Nachricht abgekürzt: Verb Tag m Sax. Bin n SU w zH.
    Die Textnachrichten seines Kumpels waren jedoch immer grammatikalisch korrekt. Als ob ihm ein Zacken aus der Krone brechen würde, wenn er mal keine Hochsprache verwendete.
    Blay war einfach so: immer korrekt und anständig. Er zog sich zu den Mahlzeiten um und tauschte T-Shirts und Lederhosen gegen edle Hemden mit Doppelmanschetten und Hosen mit Bügelfalten. Er duschte mindestens zweimal am Tag und noch häufiger, wenn er trainierte. Fritz fand sein Zimmer absolut frustrierend, denn es gab nie etwas aufzuräumen. Er hatte Tischmanieren wie ein Edelmann, schrieb Dankesbriefe, die einen fast in Tränen ausbrechen ließen, und fluchte niemals in Gegenwart von Damen.

    Gott … Saxton war einfach perfekt für ihn.
    Qhuinn sackte bei dieser Erkenntnis innerlich zusammen und stellte sich all die korrekten Formulierungen vor, die Blay ausstieß, während der andere Kerl es ihm besorgte.
    Zweifelsohne war der Duden noch nie zuvor so gut verwendet worden.
    Qhuinn fühlte sich, als ob er einen Schlag auf den Kopf erhalten hätte. Er ließ kaltes Wasser ins Waschbecken laufen und wusch sich damit das Gesicht, bis seine Wangen

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