Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
war.
    Alles okay?, formte John mit den Lippen.
    »Ja, Doc Jane hat die Kugel entfernt …«

    John schüttelte den Kopf. Bist du okay?
    Himmel …, dachte sie. Was er doch für ein Mann von Wert war!
    »Ja«, meinte sie leise. »Ja, bin ich … und danke, dass du danach fragst.«
    Sie blickte auf ihn hinunter und wurde sich bewusst, dass sie es sich noch gar nicht gestattet hatte, genauer darüber nachzudenken, wie sie ihm das Leben gerettet hatte.
    Oh Mann! Sie hatte natürlich gewusst, dass sie gut mit der Klinge umgehen konnte. Aber sie hätte nie gedacht, dass sie dieses Können einmal so dringend brauchen würde wie in jenem Sekundenbruchteil in dem schäbigen Farmhaus.
    Einen Augenblick später und … mit John wäre es aus gewesen. Aus und vorbei.
    Für immer.
    Allein der Gedanke daran ließ sie wieder in Panik ausbrechen: ihre Hände wurden feucht, und ihr Herz begann zu rasen. Sie wusste, sie würden nach Abschluss dieser Sache getrennte Wege gehen … aber darauf kam es nicht im Geringsten an, wenn sie sich eine Welt vorstellte, in der er nicht mehr atmete oder lachte oder kämpfte oder die für ihn typische Freundlichkeit zeigte.
    Was ist?, formte John mit den Lippen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Gar nichts.«
    Was für eine Lüge!
    Das absolute Gegenteil war der Fall.

28
    Sie verwendeten die Kutsche, die bei den Ställen stand, um die Vampirin zu ihrer Familie zurückzubringen. Tohrment übernahm die Rolle des Kutschers, während sich Darius zusammen mit der Geretteten ins Innere des Gefährts setzte und hoffte, ihr etwas Trost spenden zu können, obwohl die Situation in dieser Hinsicht wenig aussichtsreich war. Die Fahrt dauerte lange, und das Donnern der Hufe, das Knarren der Sitze und das Scheppern des Zaumzeugs war so laut, dass eine Unterhaltung kaum möglich war.
    Allerdings war sich Darius durchaus bewusst, dass ihre kostbare Fracht selbst dann kein Wort herausgebracht hätte, wenn ihr Transportmittel flüsterleise und so ruhig wie Wasser in einem Kelch gewesen wäre. Sie hatte Speis und Trank dankend abgelehnt und betrachtete wie gebannt die Landschaft, während sie Farmland, Dörfer und Wälder durchquerten.
    Als sie ihren Weg in Richtung Süden fortsetzten, fiel ihm auf, dass der Symphath ihren Geist gleich nach der Entführung auf spezielle Art und Weise gefesselt haben musste, falls er sie in dieser
Kutsche in sein Versteck gebracht hatte. Andernfalls hätte sie sich nämlich ganz leicht befreien können, indem sie sich dematerialisierte.
    Tragischerweise war eine derartige Flucht im Moment nicht zu befürchten, da die Vampirin sehr geschwächt war – aber er machte sich in dieser Hinsicht dennoch Gedanken. Angesichts der schmerzvollen Duldsamkeit, mit der sie alles über sich ergehen ließ, hatte er den starken Eindruck, dass sie sich trotz ihrer Befreiung immer noch wie eine Gefangene fühlte.
    Darius war versucht gewesen, Tohrment mit der frohen Kunde ihrer Rettung vorab zu ihren Eltern zu schicken, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Während der Reise nach Süden konnte noch viel geschehen, und er benötigte Tohrment, um die Kutsche zu lenken, während er sich um die Vampirin kümmerte. Angesichts der Bedrohung durch Menschen, Lesser und Symphathen hielten er und Tohr ihre Waffen stets griffbereit, und er wünschte sich, sie hätten noch mehr Unterstützung. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, mit den anderen Brüdern Kontakt aufzunehmen und sie herbeizurufen …
    Kurz vor Tagesanbruch zog das erschöpfte Pferd die Kutsche in das Dorf, das in der Nähe des Heims der Vampirin lag.
    Als ob sie erkannte, wo sie sich befanden, hob sie unvermittelt den Kopf und bewegte die Lippen, während ihre Augen sich weiteten und mit Tränen füllten.
    Darius lehnte sich nach vorne, streckte ihr die Hände entgegen und sagte: »Hab keine Angst … alles wird gut …«
    Als sie seinen Blick erwiderte, sah er den Schrei, der ihre Seele zu ersticken drohte. Nichts wird gut , formte sie mit den Lippen.
    Dann dematerialisierte sie sich aus der Kutsche.
    Darius fluchte und hieb mit der Faust gegen die Seitenwand des Gefährts. Als Tohrment das Pferd schließlich klappernd zum Stehen gebracht hatte, sprang Darius heraus …
    Sie kam nicht weit.

    Das Aufleuchten ihres weißen Nachtgewands im Feld zur Linken verriet sie, und Darius folgte ihr blitzschnell, als sie zu Fuß flüchten wollte. Da sie nicht bei Kräften war, war ihr Gang nicht sehr schnell und leicht schwankend, und so ließ er sie

Weitere Kostenlose Bücher