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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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logisch. Aber was ist, wenn ich umkippe?«
    »Wenn dir schwindlig wird, kannst du dich hinsetzen. Und du kannst ja jederzeit hinausgehen. Außerdem kannst du gerne Fragen stellen und mir über die Schulter schauen, falls du dazu in der Lage bist.«
    Als sie zu John hinübersah, besiegelte sein zustimmendes Nicken ihr Schicksal. Sie würde bleiben.
    »Brauche ich OP-Klamotten?«, fragte sie mit einer Stimme, die ihr völlig fremd erschien.
    Scheiße, sie klang total mädchenhaft! Bestimmt würde sie demnächst wegen irgendeiner blöden Werbung im Fernsehen in Tränen ausbrechen, damit beginnen, sich die Nägel zu lackieren, und sich eine verdammte Handtasche zulegen.
    »Ja. Brauchst du. Komm mit.«
    Als sie fünf Minuten später zurückkehrten, führte Doc Jane sie hinüber zum Waschbecken. Dort gab sie Xhex das Desinfektionsmittel und zeigte ihr, wie man sich damit ordentlich desinfizierte.
    »Gut gemacht.« Die Ärztin stellte das Wasser ab, indem
sie das Fußpedal am Boden freigab. »Du brauchst keine Handschuhe, weil du nichts anfassen wirst.«
    »Ja, richtig. Sag mal, habt ihr einen Reanimationswagen hier, falls ich den Löffel abgeben sollte?«
    »Dort in der Ecke. Und ich weiß, wie man den Defibrillator benutzt.« Doc Jane schlüpfte in blaue Handschuhe und ging zu John hinüber. »Bist du bereit? Wir werden dich zunächst narkotisieren. Nachdem die Kugel so tief sitzt, wird eine örtliche Betäubung leider nicht ausreichen, um dich ruhigzustellen.«
    Her mit dem Gas, Doc, gestikulierte John.
    Vs Shellan legte ihm die Hand auf die Schulter und blickte ihm direkt in die Augen. »Ich werde dich schon ordentlich zusammenflicken. Keine Sorge.«
    Xhex runzelte die Stirn. Sie brachte der Ärztin großen Respekt entgegen, aber ihre Sicherheit angesichts dessen, was hier auf dem Spiel stand, war einfach erstaunlich: Wenn Doc Jane ihre Arbeit nicht richtig machte, wäre John viel schlimmer dran als jetzt. Aber wenn es ihr gelang, wäre er wieder so gut wie neu.
    Das war Macht, dachte Xhex. Und das genaue Gegenteil von dem, was sie selbst in ihrem Beruf tat – in ihrer Hand war ein Messer ein völlig anderes Instrument.
    Da gab es keine Heilung.
    Doc Jane begann, jeden ihrer Handgriffe mit fester und ruhiger Stimme zu kommentieren. »In einem Krankenhaus für Menschen wäre bei einer OP auch ein Anästhesist zugegen, aber ihr Vampire neigt dazu, auch unter starker Betäubung sehr stabil zu sein – ihr verfallt in eine Art Ruhezustand. Das verstehe ich zwar nicht ganz, aber es erleichtert meine Arbeit ungemein.«
    Während sie sprach, half Ehlena John aus seinem T-Shirt und den Lederhosen, die Doc Jane aufgeschnitten hatte.
Dann bedeckte sie seinen nackten Körper mit blauen Tüchern und legte ihm einen intravenösen Zugang.
    Xhex versuchte, ihren umherschweifenden Blick ruhig zu halten, aber es wollte ihr nicht gelingen. Im OP gab es zu viele Bedrohungen: all diese Skalpelle und Nadeln und …
    »Warum?« Xhex zwang sich dazu, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. »Ich meine, warum ist da ein Unterschied zwischen Menschen und Vampiren?«
    »Keine Ahnung. Ihr habt ein Herz mit sechs Kammern, wir Menschen haben nur vier. Zudem habt ihr zwei Lebern, wir nur eine. Und ihr bekommt weder Krebs noch Diabetes.«
    »Ich weiß nicht viel über Krebs.«
    Doc Jane schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, wir könnten jeden Patienten, der daran erkrankt, heilen. Es ist eine echt beschissene Krankheit, sage ich dir. Dabei kommt es zu einer Mutation von Zellen, die …«
    Doc Jane sprach immer weiter, während sie auf dem Edelstahltisch, der neben John gerollt worden war, die benötigten Instrumente auswählte und bereitlegte. Als sie Ehlena zunickte, stellte sich die Vampirin neben Johns Kopf und bedeckte sein Gesicht mit einer durchsichtigen Kunststoffmaske.
    Doc Jane nahm eine Spritze mit einer milchigen Flüssigkeit zur Hand und ging damit zu Johns intravenösem Zugang. »Bist du bereit, John?« Als er zustimmend den Daumen hob, injizierte sie das Narkosemittel.
    John warf einen Blick zu Xhex hinüber und zwinkerte ihr zu. Und dann ging bei ihm das Licht aus.
    »Als Erstes werden wir sein Bein desinfizieren«, meinte Doc Jane und öffnete ein Päckchen, aus dem sie einen dunkelbraunen Schwamm zog. »Warum stellst du dich
nicht mir gegenüber? Das ist Betaisodona. Mit diesem Desinfektionsmittel haben wir vorhin auch unsere Hände gewaschen, allerdings in Seifenform.«
    Während die Ärztin den Bereich um die Schusswunde

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