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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nettes kleines Muster, aber die Boshaftigkeit in dem Gesicht konnte er deutlich lesen.
    »Warum ausgerechnet diesen, Trahyner?« Wenngleich er es eh längst wusste.
    »Er hat Frauen in London umgebracht.«
    »Wie viele?«
    »Elf.«
    »Das Dutzend also noch nicht voll.«
    Throe verzog missbilligend das Gesicht. Was immer wieder ein Vergnügen war. »Er hat sie bei lebendigem Leibe verstümmelt und gewartet, bis sie tot waren, bis er sie dann … nahm.«
    »Er hat sie gefickt, meinst du?« Xcor riss das Fleisch mit den Fängen vom Knochen, und als keine Antwort kam, zog er eine Braue hoch. »Du meinst, dass er sie fickte, Throe?«
    »Ja.«
    »So, so.« Xcor lächelte verschlagen. »Dreckiger kleiner Narr.«

    »Es waren elf. Allesamt Frauen.«
    »Ja, das erwähntest du bereits. Dann ist er also ein ziemlich spitzer kleiner perverser Narr.«
    Throe nahm die Zeitungsartikel wieder an sich, durchblätterte sie und starrte auf die Gesichter der wertlosen Menschenfrauen. Zweifelsohne betete er gerade zur Jungfrau der Schrift um die Gelegenheit, einer Rasse einen Dienst zu erweisen, die nichts als ein Aufnahmeritual davon trennte, ihr Feind zu sein.
    Lachhaft.
    Und er würde nicht alleine reisen – deswegen sah er so sauertöpfisch aus: Doch ach, der Schwur, den diese fünf Kerle in der Nacht von Bloodletters Flammentod geleistet hatten, band sie wie mit Stahlseilen an Xcor. Ohne seine Erlaubnis gingen sie nirgendwohin.
    Doch was Throe betraf, so war er schon viel früher an ihn gebunden gewesen, nicht wahr?
    Während sie schwiegen, meldeten sich die Erinnerungen an seinen Traum – zusammen mit dem schmerzlichen Bewusstsein, dass er diese Gespensterfrau nie gefunden hatte. Doch sie war kein Gespenst. Obwohl er gerne menschliche Mythen befeuerte, glaubte er selbst nicht an Geister und Spuk, Flüche und Zauberei. Etwas aus Fleisch und Blut hatte seinen Vater getötet, und der Jäger in ihm wollte dieses Etwas finden und töten.
    »Also, was sagst du?«, drängte Throe.
    Das war so typisch. Mimte den Helden. »Nichts. Sonst hätte ich gesprochen, oder?«
    Throe trommelte mit den Fingern auf das speckige Holz der Tischplatte, und Xcor gefiel es, ihn zappeln zu lassen. Die anderen aßen unbeirrt weiter. Ihnen war gleichgültig, wie sich dieser Kampf entschied, ihnen war alles recht. Anders als Throe war es dem Rest egal, wer als Opfer auserkoren wurde – solange man sie fütterte, tränkte und ihre sexuellen Triebe befriedigte, kämpften sie jederzeit und gegen alles, was man ihnen vorsetzte.
    Xcor spießte noch ein Stück Fleisch auf und lehnte sich auf seinem
klobigen Eichenstuhl zurück. Müßig wanderten seine Augen zu den Wandteppichen. Die Bilder zwischen den verblichenen Falten ärgerten ihn fürchterlich, diese menschlichen Krieger mit ihren stattlichen Pferden und Waffen, die ihm auch gefallen hätten.
    Wieder überkam ihn das Gefühl, am falschen Ort zu sein, und es machte ihn genauso hibbelig wie sein Vertrauter.
    Zwanzig Jahre lang keine Lesser, nur Menschen zum Abschlachten, um sich fit zu halten, das war einfach kein Leben für ihn und seine Männer. Dennoch gab es noch ein paar Vampire im Alten Land, und er war geblieben in der Hoffnung, unter ihnen das zu finden, was er sonst nur in seinen Träumen sah.
    Diese Frauengestalt. Die seinen Vater ermordet hatte.
    Aber wohin hatte ihn dieses Zögern gebracht?
    Eine Entscheidung, mit der er schon lange spielte, kristallisierte sich wieder in seinem Kopf, gewann an Form und Struktur. Früher war dieser Impuls immer wieder erloschen, doch angeschürt durch seinen Alptraum gewann er die Kraft, die Idee endlich in die Tat umzusetzen.
    »Wir gehen nach London«, verkündete er.
    Sofort hörte Throe mit dem Getrommle auf. »Danke, Herr.«
    Xcor neigte den Kopf und schmunzelte in sich hinein. Vielleicht bekäme Throe Gelegenheit, diesen Menschen umzulegen. Oder … vielleicht auch nicht.
    Doch auf Reisen würden sie gehen.

9
    ST.-FRANCIS-KLINIK
CALDWELL, NEW YORK
     
    Große Kliniken waren wie Puzzles. Nur dass die Teile nicht sonderlich gut zusammenpassten.
    Aber das war in einer Nacht wie dieser gar nicht mal von Nachteil, dachte Manny, während er die OP-Kleidung anlegte.
    In gewisser Weise verblüffte ihn, wie problemlos alles gelaufen war. Die Schlägertypen, die ihn und seine Patientin hergefahren hatten, hatten in einer der tausend dunklen Ecken am äußeren Rand vom St. Francis geparkt. Dann hatte Manny persönlich die Sicherheitsfirma angerufen und behauptet, er

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