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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Vorgehensweise zu planen.
    Er entdeckte die Stelle, an der der Bruch zusammengewachsen war: Ihre Wirbelsäule bildete ein hübsches Muster aus säuberlich aufgereihten Wirbeln, dazwischen die dunklen Bandscheiben … Unterbrochen nur bei T6 und T7. Was die Lähmung erklärte.
    Er konnte nicht erkennen, ob das Rückenmark nur gequetscht oder völlig durchtrennt war, um das Ausmaß der Beschädigung abzuschätzen, musste er sie aufmachen. Aber es sah nicht gut aus. Quetschungen waren tödlich für diesen feinen Nervenstrang, und ein irreparabler Schaden entstand oft schon binnen Minuten oder weniger Stunden.
    Warum hatten sie sich so beeilt, ihn zu finden?, fragte er sich.

    Fragend blickte er Jane an. »Wie viele Wochen liegt diese Verletzung zurück?«
    »Sie ist … vier Stunden alt«, sagte sie so leise, dass es niemand sonst hören konnte.
    Manny wich zurück. »Was sagst du?«
    »Vier. Stunden.«
    »Dann gab es also eine Vorschädigung?«
    »Nein.«
    »Ich muss mit dir reden. Unter vier Augen.« Als er sie in eine Zimmerecke zerrte, sagte er zum Anästhesisten: »Warten Sie bitte kurz, Max.«
    »Kein Problem, Dr. Manello.«
    Manny legte Jane beide Arme auf die Schultern und zischte: »Was zum Teufel ist hier eigentlich los?«
    »Das MRT spricht für sich.«
    »Sie ist kein Mensch. Habe ich Recht?«
    Jane sah ihn nur an, mit festem Blick, ohne ihm auszuweichen.
    »In was hast du dich da nur reinziehen lassen?«, zischte er. »Und was zur Hölle tust du mir an?«
    »Hör mir gut zu, Manny, du musst mir glauben. Du wirst ihr das Leben retten und meines dadurch gleich mit. Sie ist die Schwester meines Mannes, und wenn er …« Ihre Stimme versagte. »Wenn er sie verliert, bevor er Gelegenheit hatte, sie überhaupt kennenzulernen, wird es ihn umbringen. Bitte – stell keine Fragen mehr und tu, was du am besten kannst. Ich weiß, dass es nicht fair ist, und ich würde alles tun, um dir das hier zu ersparen – aber wir dürfen sie nicht verlieren.«
    Abrupt fielen ihm die rasenden Kopfschmerzen ein, die ihn im vergangenen Jahr immer wieder befallen hatten – immer wenn er an die Tage vor ihrem Autounfall gedacht hatte. Dieser verdammte, stechende Schmerz war zurückgekehrt, sobald er sie wiedergesehen hatte … nur um sich
aufzulösen und all die Erinnerungen freizulegen, die er erahnt hatte, jedoch nie zu greifen vermochte.
    »Du wirst etwas unternehmen, damit ich mich an nichts erinnere«, sagte er. »Und das Gleiche gilt für den Rest vom Team. Habe ich Recht?« Er schüttelte den Kopf. Das hier war so viel größer als irgendeine Regierungs-Spezialagenten-Scheiße. Ging es um eine andere Spezies? Die neben den Menschen existierte?
    Aber sie würde ihm das nicht verraten, war ja klar.
    »Der Teufel soll dich holen, Jane. Ehrlich.«
    Als er sich abwandte, fasste sie ihn am Arm. »Ich schulde dir etwas. Wenn du das für mich tust, schulde ich dir einen Riesengefallen.«
    »Fein. Dann komm nie wieder mit irgendwas zu mir.«
    Er ließ sie in der Ecke stehen und ging zu seiner Patientin, die man auf den Bauch gelegt hatte.
    Er beugte sich zu ihr hinab und sagte: »Ich bin’s …« Aus irgendeinem Grund wollte er seinen Vornamen nennen, aber vor dem Rest der Crew musste er sich professionell verhalten. »Dr. Manello. Wir fangen jetzt an, okay? Sie werden nichts spüren, das verspreche ich Ihnen.«
    Nach einem kurzen Moment erwiderte sie schwach: »Danke, Heiler.«
    Er schloss die Augen beim Klang ihrer Stimme. Gott, der Effekt, den diese zwei Worte aus ihrem Munde auf ihn hatten, war episch. Aber von was genau wurde er hier angezogen? Was war sie?
    Das Bild der Fänge ihres Bruders blitzte vor seinem geistigen Auge auf – und er musste es verdrängen. Für derlei Horrorszenarien blieb ihm später noch Zeit.
    Mit einem leisen Fluch streichelte er ihre Schulter und nickte dem Anästhesisten zu.
    Showtime.
    Die Schwestern hatten ihren Rücken mit Braunol bestrichen,
und Manny betastete nun ihre Wirbelsäule mit den Fingern, während die Narkose langsam zu wirken begann und sie betäubte.
    »Keine Allergien?«, erkundigte er sich bei Jane, obwohl er das bereits abgefragt hatte.
    »Nichts.«
    »Irgendwelche Besonderheiten, die wir beachten müssen, wenn sie in Narkose ist?«
    »Nein.«
    »Also gut.« Er griff nach dem Mikroskop und rückte es in Position, aber nicht direkt über sie.
    Zunächst musste er sie aufschneiden.
    »Wünschen Sie Musik?«, fragte die Schwester.
    »Nein. Keine Ablenkung in diesem Fall.« Er

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