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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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käme mit einer prominenten Patientin, die absolute Diskretion verlangte, durch den Hintereingang nach drinnen. Der nächste Anruf ging an sein Operationsteam, mit dem gleichen Spruch: eine prominente Patientin. Bitte hinteren OP im dritten Stock vorbereiten und MRT für eine Schnelluntersuchung bereithalten.
Dann rief er noch beim Hol- und Bringdienst an, und wer hätte das gedacht, in null Komma nichts waren sie mit einer Rollliege erschienen.
    Fünfzehn Minuten nach dem MRT lag die Patientin auch schon im OP VII und wurde vorbereitet.
    »Also, mit wem haben wir es zu tun?«
    Die Frage kam von der Stationsschwester, doch Manny war darauf vorbereitet. »Eine olympische Reitsportlerin. Aus Europa.«
    »Ach so, das erklärt einiges. Sie hat was vor sich hin gemurmelt, aber keiner von uns kannte die Sprache.« Die Frau blätterte durch ein paar Dokumente – die er nach dieser Aktion verschwinden lassen würde. »Warum die Heimlichtuerei?«
    »Königshaus.« Und wenn das nicht stimmte. Er hatte die gesamte Fahrt hierher damit verbracht, ihre königlichen Züge zu studieren.
    Trottel. Dummer Trottel.
    Die Oberschwester sah mit kritischem Blick in den Gang hinaus. »Das erklärt dann auch das Sicherheitspersonal – mein Gott, man könnte meinen, wir wären Bankräuber.«
    Manny beugte sich zurück und schielte hinaus, während er sich die Nägel mit einer festen Bürste säuberte. Die drei Typen, die mit ihm gekommen waren, standen ein paar Meter entfernt auf dem Gang, riesenhaft, ganz in Schwarz, mit verdächtigen Ausbuchtungen in der Kleidung.
    Zweifelsohne Schusswaffen. Vielleicht auch Messer. Möglicherweise ein Flammenwerfer oder zwei, wer konnte das schon sagen.
    Jedenfalls revidierte er angesichts dieser Sache seinen Verdacht, in der Regierung hockten nur langweilige Bürokraten herum.
    »Wo sind ihre Einwilligungsformulare?«, fragte die Schwester. »Ich habe nichts im Computer.«

    »Die sind alle bei mir«, log er. »Haben Sie das Kernspin für mich?«
    »Hier auf dem Monitor – der Röntgenassistent sagt, es sei fehlerhaft, er möchte noch eins machen.«
    »Ich will es mir erst einmal ansehen.«
    »Und Sie wollen ganz sicher als Bürge aufgeführt werden? Hat sie denn kein Geld?«
    »Sie muss anonym bleiben. Man wird mich angemessen entschädigen.« Zumindest ging er davon aus – nicht dass es ihm sonderlich wichtig gewesen wäre.
    Manny wusch sich das Braunol von den Händen und Unterarmen ab und schüttelte sie. Dann hob er die Arme, drückte die Schwingtür mit dem Rücken auf und betrat den OP.
    Zwei Schwestern und ein Anästhesist waren bereits in dem Saal, Erstere überprüften noch einmal die Rolltabletts mit den Instrumenten, die auf blauen OP-Tüchern ausgelegt waren, Letzterer kontrollierte die Infusionen und das Beatmungsgerät. Die Luft war kühl, um Blutungen zu hemmen, und roch nach Desinfektionsmittel. Die Computerausrüstung summte zusammen mit den Deckenlampen und der OP-Leuchte leise vor sich hin.
    Manny ging schnurstracks zu den Monitoren und besah sich das MRT. Sein Herz setzte aus. Ganz langsam und sorgfältig betrachtete er die digitalen Bilder, bis er es nicht mehr ertrug.
    Er schielte durch die Fenster der Flügeltür auf die drei Männer vor dem OP, die ihn mit harten Gesichtern und kalten Augen anblickten, und plötzlich sah er sie in ganz neuem Licht.
    Das waren keine Menschen, o nein.
    Seine Augen fielen auf die Patientin. Genauso wenig wie sie.
    Manny wandte sich wieder dem MRT zu und beugte sich
ganz nah an den Monitor, als könnte er durch irgendeinen Zaubertrick all die Anomalien ausmerzen, die er hier vor sich hatte.
    Mann, und er hatte geglaubt, das Sechskammernherz von Ziegenbart-Aggro wäre merkwürdig.
    Als die Flügeltür aufschwang und wieder zuschlug, schloss Manny die Augen und atmete tief durch. Dann drehte er sich um und ging auf die Person zu, die eben hereingekommen war.
    Jane steckte in OP-Montur, so dass man nur ihre tiefgrünen Augen über dem Mundschutz sah. Dem Operationsteam hatte er erklärt, dass sie quasi die Leibärztin der Patientin war – was noch nicht mal gelogen war. Das winzige Detail, dass sie alle hier im Raum ebenso gut kannte wie er selbst, behielt er für sich. Genau wie sie.
    Als sie seinen Blick suchte und sie ihn gnadenlos fixierte, war ihm zum Schreien zumute, aber er hatte verdammt nochmal einen Job zu erledigen. Er konzentrierte sich, verbannte alles andere aus seinem Kopf und betrachtete den Schaden am Rückenmark, um seine

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