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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kleinen Plastiktütchen und Pinzetten herumkriechen. Vielleicht entdeckten die ja etwas.
    Der Gerichtsmediziner kam um neun und zog sein Ding durch, und eine Stunde später wurde die Leiche zum Abtransport freigegeben. Als man Hilfe mit der Leiche brauchte, war José überrascht, dass Veck sich ein Paar Latexhandschuhe überzog und, hops, in diesen Container sprang.
    Kurz bevor der Gerichtsmediziner mit ihr abdüste, erkundigte José sich nach der Todeszeit und erfuhr, dass die Tat gegen Mittag des Vortages geschehen sein musste.
    Großartig, dachte er, als die Autos und Kleinbusse langsam davonbrausten. Fast vierundzwanzig Stunden tot, ehe sie gefunden wurde. Damit konnte sie genauso gut von außerhalb stammen.
    »Zeit für die Datenbestandsaufnahme«, sagte er zu Veck.
    »Ich bin dabei.«
    Als der Kerl sich umdrehte und auf ein Motorrad zuging, rief José ihm hinterher: »Kaugummi ist übrigens kein Nahrungsmittel.«
    Veck blieb stehen und blickte über die Schulter. »Wollen Sie etwa mit mir frühstücken gehen, Detective?«
    »Ich will nur nicht, dass Sie bei der Arbeit in Ohnmacht
sinken. Es wäre peinlich für Sie, und ich müsste schon wieder über einen Toten hinwegsteigen.«
    »Sie sind wirklich zu reizend, Detective.«
    Ja, früher vielleicht. Im Moment war er einfach nur hungrig und hatte keine Lust, alleine zu essen. »Treffen wir uns in fünf Minuten im Vierundzwanzig.«
    »Vierundzwanzig?«
    Ach ja, der Typ war ja gar nicht von hier. »Das Riverside Diner in der Eighth Street. Vierundzwanzig Stunden geöffnet. «
    »Okay.« Der Kerl setzte einen schwarzen Helm auf und schwang ein Bein über ein Gerät, das größtenteils aus Motor zu bestehen schien. »Geht auf mich.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen.«
    Veck trat kräftig auf den Starter und ließ den Motor aufheulen. »Das tue ich immer, Detective. Immer.«
    Er brauste davon und hinterließ eine Wolke von Testosteron in der Gasse. Im Vergleich dazu kam sich José wie ein Sonntagsfahrer in mittleren Jahren vor, als er sich jetzt zu seinem haferschleimfarbenen Auto schleppte. Er ließ sich hinter das Steuer sinken, stellte den fast leeren und restlos erkalteten Kaffee aus dem Dunkin’ Donuts in den Becherhalter und blickte über das Absperrband auf den Container.
    Dann wühlte er in seiner Anzugtasche nach dem Handy und rief auf dem Präsidium an. »Hallo, hier de la Cruz. Könnten Sie mich wohl mit Mary Ellen verbinden?« Er musste nur kurz warten. »M. E., wie geht es Ihnen? Gut … gut. Hören Sie, ich würde gern diesen Anrufer hören, der die Leiche in der Nähe vom Commodore gemeldet hat. Ja. Genau – lassen Sie es einfach abspielen. Danke – und keine Eile.«
    José steckte den Schlüssel ins Schloss unter dem Lenkrad. »Bestens. Danke, M. E.«
    Er atmete tief durch und ließ den Motor …

    »Ja, hallo, ich möchte einen Leichenfund melden. Nein, ich will meinen Namen nicht nennen. Sie liegt in einem Müllcontainer in einer Gasse an der Tenth Street, zwei Blocks entfernt vom Commodore. Weiße Frau, um die zwanzig … Nein, meinen Namen bekommen Sie nicht.… Hey, verdammt, wie wäre es, wenn Sie sich die Adresse notierten, statt sich den Kopf über mich zu zerbrechen …«
    José umklammerte sein Handy und begann am ganzen Leib zu zittern.
    Der Akzent aus dem südlichen Boston war so klar und vertraut, als hätte sich die Zeit in ein Autowrack gesetzt und wäre rückwärts gegen die Wand gefahren.
    »Detective? Wollen Sie es noch einmal hören?«, fragte Mary Ellen an seinem Ohr.
    Er schloss die Augen und krächzte: »Ja, bitte …«
    Als die Aufzeichnung verklungen war, hörte er sich bei Mary Ellen bedanken und fühlte, wie sein Daumen die Taste drückte, um das Gespräch zu beenden.
    Und so rasant, wie Spülwasser im Abfluss verschwand, wurde er in einen zwei Jahre alten Alptraum hineingesogen … damals, als er in diese schäbige Wohnung voll leerer Lagavulinflaschen und Pizzakartons gekommen war. Er erinnerte sich, wie seine Hand gezittert hatte, als er sie nach der Badezimmertür ausstreckte.
    Er war überzeugt gewesen, dahinter eine Leiche zu finden. Mit einem Gürtel am Duschkopf erhängt … oder vielleicht in der Wanne liegend, umgeben von Blut statt Badeschaum.
    Butch O’Neal hatte seinen harten Lebensstil genauso professionell betrieben wie den Job in der Mordkommission. Er trank bis spät in die Nacht und litt nicht nur unter Beziehungsangst, sondern war unfähig zu jeglicher Form der Bindung.
    Und doch war er José

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