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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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legte er Sportkleidung an, während der Kaffee durchlief, leerte über die Spüle gebeugt zwei Tassen auf ex, während er den frühmorgendlichen Verkehr beobachtete, der sich im Dämmerlicht um die Kurven des Northway schlängelte. Als Letztes griff er sich noch seinen iPod und steckte sich die Stöpsel in die Ohren. Er war ohnehin nicht sonderlich redselig, aber heute durfte ihm wirklich keine dieser quietschfidelen Quasselstrippen in die Quere kommen.
    Unten im Fitnessstudio war es zu seiner großen Erleichterung noch relativ leer, doch das würde nicht lange so bleiben. Er hüpfte auf das Laufband, das am nächsten zur Tür stand, schaltete die CNBC-Nachrichten auf der Glotze darüber aus und joggte los.
    Judas Priest trug seine Füße, und sein Kopf wurde frei, während sein steifer, schmerzender Körper bekam, was er brauchte. Alles in allem ging es ihm besser als nach dem letzten Wochenende. Die Kopfschmerzen machten ihm zwar immer noch zu schaffen, doch er bewältigte die Arbeit und seine Patienten und funktionierte einigermaßen normal …
    Manchmal fragte er sich aber doch. Kurz bevor Jane in diesen Baum gerast war, hatte auch sie über Kopfschmerzen geklagt. Hätten sie wohl ein Aneurysma gefunden, wenn sie die Möglichkeit zu einer Autopsie gehabt hätten? Andererseits, wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie beide in so kurzem Abstand …
    Warum hast du das getan, Jane? Warum hast du deinen eigenen Tod vorgetäuscht?
    Ich habe jetzt keine Zeit, dir das zu erklären. Bitte, ich weiß, es ist viel verlangt. Aber ich habe einen Notfall, der mich überfordert, und ich will, dass du ihn dir ansiehst. Ich suche seit über einer Stunde nach dir, mir läuft die Zeit davon.

    »Verdammt …« Hastig hüpfte Manny vom Band herunter seitlich auf den Rahmen und biss die Zähne vor Schmerz zusammen. Dann lag er mit dem Oberkörper auf dem Display und atmete langsam und gleichmäßig – oder so gut es eben ging, wenn man gerade mit sechzehn Stundenkilometern gelaufen war.
    In den letzten sieben Tagen hatte er durch Herumprobieren herausgefunden, dass er dem Schmerz am besten Herr wurde, wenn er alle Gedanken losließ und an nichts dachte. Und dass dieser kleine Trick funktionierte, war beruhigend, was den Aneurysma-Verdacht betraf: Denn wenn eine Arterie im Hirn kurz vor dem Platzen stand, half keine Yoga-Atemübung.
    Dennoch zeichnete sich ein Muster ab. Die Anfälle traten anscheinend immer dann auf, wenn er an Jane dachte … oder an diesen feuchten Traum, der ihn verfolgte.
    Verdammt, in letzter Zeit hatte er so viele Orgasmen im Schlaf erlebt, dass selbst seine Libido langsam abschlaffte. Und weil er so ein kranker Bastard war, schien es ihm zum ersten Mal in seinem Leben schon fast reizvoll, sich aufs Ohr zu hauen, weil er dann garantiert wieder von dieser Frau träumte.
    Obwohl er nicht erklären konnte, warum gewisse Gedanken die Kopfschmerzen auslösten, wurde es doch immer besser. Mit jedem Tag nach dem bizarren Filmriss vom Wochenende fühlte er sich wieder etwas normaler.
    Als kaum mehr als ein dumpfer Schmerz zurückblieb, stieg Manny wieder auf das Band und lief den Rest seines Pensums. Auf dem Weg zum Ausgang nickte er den frühmorgendlichen Nachzüglern zu, ging aber, bevor ihn irgendjemand voller Besorgnis auf seine kleine Verschnaufpause ansprechen konnte.
    Zurück in der Wohnung duschte er, zog sich frische Arztkleidung und einen weißen Kittel an, schnappte sich
die Aktentasche und ging zu den Aufzügen. Um dem Verkehr auszuweichen, nahm er den Weg durch die Stadt. Der Northway war um diese Tageszeit immer restlos verstopft, und er lag super in der Zeit, während er My Chemical Romance hörte.
    »I’m Not Okay« war ein Song, von dem er aus irgendeinem Grund gar nicht genug bekommen konnte.
    Als er auf das Gelände der St.-Francis-Klinik bog, war es immer noch nicht viel heller, was hieß, dass ihnen wohl ein bewölkter Tag bevorstand. Nicht, dass ihn das kümmerte. Wenn er einmal im Bauch dieses Monstrums steckte, bekam er vom Wetter überhaupt nichts mehr mit, wenn es nicht gerade ein Tornado war, aber die traten in Caldwell nicht auf. Schließlich kam es oft genug vor, dass er bei Dunkelheit eintraf und bei Dunkelheit auch wieder nach Hause ging – aber er hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen, nur weil er keine Sonne und keinen Regen auf der Haut gespürt hatte.
    Merkwürdig. Doch jetzt fühlte er sich plötzlich außen vor.
    Er hatte direkt nach seiner Facharztausbildung in Yale

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