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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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diesmal bleiben die Lichter an … und ich nehme nur so viel von deiner Ader, wie du mir zu geben bereit bist.«

28
    No’One saß neben Tohrments Bett und hörte sich einmal mehr » Ja …« sagen.
    Gütige Jungfrau der Schrift, irgendetwas hatte sich zwischen ihnen verändert. In der schweren, aufgeladenen Luft, die sie voneinander trennte, entzündete sich eine merkwürdige Hitze, und diese Elektrizität erwärmte ihre Haut von innen her.
    Das hier war vollkommen anders als die Sache in der dunklen Speisekammer, als sie sich gegen den Würgegriff der Vergangenheit wehren musste.
    Tohrment fluchte verhalten. » Scheiße, ich hätte sie bitten sollen, mich erst sauber zu machen.«
    Als wäre er nicht mehr als eine Arbeitsfläche, auf der etwas verschüttet wurde, oder ein Haufen Wäsche, der in die Maschine musste.
    No’One runzelte die Stirn. » Euer Aussehen ist mir einerlei. Ihr atmet, und Euer Herz schlägt – das allein zählt für mich.«
    » Du hast sehr geringe Ansprüche an einen Mann.«
    » Ich habe gar keine Ansprüche an Männer. Doch in Eurem Fall beruhigt es mich, wenn Ihr gesund und sicher seid.«
    » Verdammt«, sagte er leise. » Ich verstehe es zwar einfach nicht … aber ich glaube dir.«
    » Es ist die Wahrheit.«
    Sie sah auf seine Hand, die ihre noch immer hielt, und dachte an seine Worte … über die Vergangenheit und die zusammengewürfelte Familie, die sie drei im Alten Land gebildet hatten.
    Und wie sie es zerstört hatte, für alle, inklusive ihrer Tochter.
    Sie hatte das Geschenk ihrer Auferstehung immer als eine Möglichkeit gesehen, Buße zu tun für ihren Freitod, doch jetzt erkannte sie, dass es noch einen anderen Zweck gab, dem sie dienen konnte.
    Hier wirkte die fundamentale Lehre der Jungfrau der Schrift: Alles schloss sich zu einem Kreis, und das Gleichgewicht wurde wiederhergestellt.
    Vorausgesetzt, sie konnte ihm überhaupt helfen.
    Erfüllt von Tatendrang inspizierte sie ihn – oder vielmehr das, was unter der Operationsdecke von ihm zu sehen war. Seine Brust war muskelbepackt und wurde auf einer Seite von einer sternförmigen Narbe geziert, sein Bauch war kräftig und durchtrainiert. Überall trug er Blessuren, über deren Ursache sie nicht spekulieren wollte, und kleine, runde Löcher, die ihr Angst einjagten.
    Aber was auf Hüfthöhe zu sehen war, fesselte sie. Er presste die Laken auf seine Lenden, als würde er etwas verstecken, und sein Unterarm und seine Hand spannten sich an, als sie in diese Richtung blickte.
    » Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte er mit belegter Stimme.
    Er war erregt, ging es ihr durch den Kopf.
    » No’One, komm, sieh mir in die Augen. Schau nicht da unten hin.«
    Es wurde immer noch heißer in diesem Raum, sodass sie fast erwog, ihre Robe abzulegen. Und auf einmal, so als könnte er ihre Gedanken lesen, vollführte sein Becken eine Wellenbewegung, die … sie äußerst sinnlich fand.
    » Oh, fuck – No’One, du darfst nicht mal daran denken.«
    Eine merkwürdige Vorfreude breitete sich in ihren Adern aus, bis ihr Kopf ins Schwimmen geriet und sie eine leichte Übelkeit verspürte. Und doch hatte sie keine Bedenken, ihn zu nähren. Im Gegenteil, jetzt wollte sie es nur noch mehr.
    Mit diesem Gedanken hob sie den Arm und hielt ihm das Handgelenk vor die Lippen.
    Sein Fauchen war kurz, der Biss kam sogleich, und der Schmerz war süß wie das Piksen Hunderter kleiner Nadeln. Und dann … trank er, sein warmer, feuchter Mund schloss sich um ihr Handgelenk und sog in rhythmischen Zügen …
    Er stöhnte – genussvoll und aus tiefster Kehle –, und ihr Herz machte einen kleinen Satz und klopfte dann noch schneller. Wieder steigerte sich diese Hitze, sie breitete sich heimtückisch aus und kroch unter ihre Haut, während sich ihr Kopf mit Watte füllte und ihr Körper ganz matt wurde.
    Als hätte Tohrment die Veränderung in ihr bemerkt, stöhnte er erneut und reckte den Hals, seine Brust hob sich, und er verdrehte die Augen. Dann fing er plötzlich an, wimmernde Laute von sich zu geben, und dieses Flehentliche passte überhaupt nicht zu seiner enormen Statur, aber die wehmütigen Klänge kamen wieder und wieder aus seiner Kehle und wechselten sich mit dem Schlucken ab.
    Angesichts der Beleuchtung und der Möglichkeit, den Arm zurückzuziehen, flammte nur einen kurzen Moment lang Panik in ihr auf und löste sich dann ganz auf. Das hier war unverwechselbar Tohrment und niemand anders, und dieser hell erleuchtete Raum hatte nichts gemeinsam

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