Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
ging es nur ums Kämpfen.«
    » Wirklich?«
    » Ja. Ich habe nur meinen Job gemacht.«
    » So wie Eure Brüder reagiert haben, fällt so ein Handeln aber normalerweise nicht unter den Aufgabenbereich.«
    Tohrs Blick schweifte nach oben und blieb an der stählernen OP -Leuchte hängen, in der sie sich spiegelten, er dahingestreckt und blutend, sie gebeugt unter ihrer Kapuze. Auf der unebenen Oberfläche erschienen sie verzerrt und verbogen, und dennoch traf diese Abbildung hervorragend auf sie zu: Ihr Schicksal hatte sie beide zu grotesken Gestalten gemacht.
    Seltsamerweise waren ihre verschränkten Hände das Einzige, das sich auf einem flachen Stück ganz klar spiegelte.
    » Es tut mir so leid, was ich dir gestern Nacht angetan habe«, brach es aus ihm hervor.
    » Ich weiß. Aber das ist kein Grund, sich umzubringen.«
    Richtig. Dafür hatte er mehr als genug andere Gründe.
    Völlig unvermittelt streifte No’One die Kapuze ab, und sein Blick fiel sofort auf ihren Hals.
    Scheiße, er wollte diese Ader, jene, die so dicht unter der Haut verlief.
    Die Plauderstunde war vorbei. Jetzt war der Hunger zurück, und es ging nicht nur um die Biologie. Er wollte noch einmal ihre Haut berühren, er wollte trinken, nicht nur, um seine Wunden zu heilen, sondern weil sie ihm schmeckte und er ihre zarte Haut unter seinem Mund spüren wollte und die Fänge tief in sie vergraben und einen Teil von ihr in sich aufnehmen.
    Okay, er hatte ein bisschen geflunkert, was diesen Kugelhagel betraf. Es tat ihm wirklich schrecklich leid, was er ihr angetan hatte, aber das war nicht der einzige Grund, warum er das ganze Blei geschluckt hatte. Fakt war, dass sie etwas in ihm hervorrief, ein Gefühl, und diese Art von Empfindung fing an, Hebel in seinem Inneren in Gang zu setzen, die lange stillgestanden hatten und nun eingerostet und widerspenstig waren.
    Und das machte ihm Angst. Sie machte ihm Angst.
    Doch als er jetzt in ihr angespanntes Gesicht sah, war er froh, lebend aus dieser Gasse zurückgekehrt zu sein. » Ich bin glücklich, dass ich noch hier bin.«
    Sie atmete aus, und man hörte ihr die Erleichterung an. » Ihr helft so vielen durch Eure Gegenwart und seid ein entscheidender Bestandteil dieser Welt. Ihr seid sehr wichtig.«
    Er lachte verlegen. » Du überschätzt mich.«
    » Ihr unterschätzt Euch.«
    » Dasselbe gilt für dich«, flüsterte er.
    » Wie bitte?«
    » Du verstehst genau, was ich meine.« Er verlieh dem Satz Nachdruck, indem er ihre Hand drückte, und als sie nicht antwortete, sagte er: » Ich bin froh, dass du hier bist.«
    » Und ich bin froh, dass Ihr hier seid. Es ist ein Wunder.«
    Ja, damit hatte sie wahrscheinlich recht. Er wusste nicht, wie er diese Aktion überlebt hatte. Er hatte keine kugelsichere Weste getragen.
    Vielleicht hatte er ja gerade eine Glückssträhne.
    Etwas spät im Spiel, bedauerlicherweise.
    Er blickte zu No’One auf und betrachtete ihr hübsches Gesicht, ihre taubengrauen Augen, die roten Lippen … den eleganten Hals und den Puls, der unter der zarten Haut schlug.
    Auf einmal fiel ihr Blick auf seinen Mund. » Ja«, sagte sie. » Ich werde Euch jetzt nähren.«
    Wieder überkam ihn eine Welle aus Hitze und unbändiger Kraft, sodass seine Hüften in die Höhe drängten und das Blutdruckproblem, das der Arzt erwähnt hatte, mehr als lösten. Aber diese Entfesselung durfte nicht sein. Der Teil von ihm, der sich Dinge von ihr ersehnte, Dinge, die No’One keinem Mann geben wollte … Dinge, die damit zu tun hatten, was er allein untertags in der Dusche und im Bett getan hatte … würde nicht zu Wort kommen.
    Außerdem war er vom Kopf und Herzen her nicht interessiert an diesem Quatsch, und das war ein weiterer Grund, warum No’One ideal für ihn geeignet war. Layla würde sich am Ende auf ihn einlassen, wenn er körperlich erregt war. No’One niemals. Und es gab schlimmere Arten, seine Shellan zu betrügen, als etwas Unerreichbares zu wollen. Zumindest würde dieser Impuls bei No’One – und dank seiner Selbstbeherrschung – nie mehr als eine Fantasie sein, eine harmlose, unrealistische Wichsvorlage, die nicht mehr Bedeutung für sein wirkliches Leben hatte als ein Porno im Netz …
    Der Himmel steh mir bei, bemerkte eine leise Stimme in seinem Kopf, sollte sie dich jemals auch begehren.
    Das stimmte. Aber nachdem sie zu zögern schien, war Tohr sich sicher, dass dieser Fall nie eintreten würde.
    Mit kratziger Stimme sagte er: » Ich bin nicht in Eile. Und ich verspreche dir,

Weitere Kostenlose Bücher