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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seinen Traubenlutscher –, » machen wir weiter. Aber diesmal mit Tanzschritten.«
    » Verschont mich.«
    » Okay. Dann verschwinde nach Hause, oder es geht los.« Um seine Worte zu bekräftigen, verschränkte Rhage die Hände hinter dem Kopf und begann, obszöne Stöße mit der Hüfte zu vollführen. Untermalt wurde das Ganze durch vulgäres Gestöhne. » Uh-uh, oh-oh, yeah, yeah …«
    Die anderen sahen Rhage an, als hätte er den Verstand verloren. Nichts Ungewöhnliches. Aber Tohr wusste trotz dieser lächerlichen Darbietung, dass ihn dieses Pack nicht in Ruhe lassen würde, bis er klein beigab.
    Auch das nichts Außergewöhnliches.
    Rhage drehte sich um, streckte den Po raus und klatschte mit den Händen darauf herum, als würde er Brotteig bearbeiten.
    Das einzig Gute daran war, dass man jetzt nicht mehr hörte, was für einen Blödsinn er jaulte.
    » Bei der heiligen Jungfrau der Schrift«, murmelte Z, » erlöse uns von diesem Trauerspiel, und geh verdammt noch mal heim.«
    Jemand stimmte zu: » Ich hätte nie gedacht, dass es von Vorteil sein könnte, blind zu sein …«
    » Oder taub.«
    » Oder stumm«, fügte ein anderer hinzu.
    Tohr blickte sich um, in der Hoffnung, etwas, das nach drei Tage altem Saftschinken roch, könnte aus den Schatten springen.
    Doch da war nichts.
    Und als Nächstes würde Rhage wahrscheinlich den Moonwalk aufführen. Oder zu YMCA tanzen.
    Seine Brüder würden ihm das nie verzeihen.
    Eineinhalb Stunden …
    Es dauerte eineinhalb nervtötende Stunden, um heimzukommen.
    Und soweit John das beurteilen konnte, hätten sie nur noch länger unterwegs sein können, wenn sie über Connecticut gefahren wären. Oder über Maryland.
    Als sie schließlich vor dem großen Gebäude ankamen, wartete er nicht, bis der Escalde geparkt war – oder auch nur langsamer wurde. Er riss die Tür auf und sprang aus dem rollenden SUV . Sobald seine Füße den Boden berührten, rannte er los. Die Stufen zur Eingangstür nahm er mit einem großen Satz, und in der Vorhalle schob er sein Gesicht so nah an die Überwachungskamera, dass er die Linse fast mit seiner Nase eingedrückt hätte.
    Das massive Bronzeportal öffnete sich fast unverzüglich, obwohl er nicht wusste, wer ihm diesen Gefallen getan hatte. Und die unglaubliche regenbogenfarbene Eingangshalle mit all dem Marmor, den Malachitsäulen und dem Deckengemälde hoch über ihm beeindruckten ihn nicht im Geringsten. Ebenso wenig wie das Mosaik auf dem Boden, das er im Eilschritt überquerte. Und auch nicht, dass irgendein Schwachkopf nach ihm rief.
    Er kam zu der kleinen Tür unter der Freitreppe und stürzte in den unterirdischen Tunnel, der zum Trainingszentrum führte. Er hämmerte den Code so gewaltsam in die Tasten, dass es ein Wunder war, dass sie nicht kaputtgingen. Er gelangte durch die Rückwand des Vorratsschranks ins Büro, hechtete um den Schreibtisch herum, schoss durch die Glastür und …
    » Sie wird gerade operiert«, erklärte V aus fünfzig Metern Entfernung.
    Der Bruder stand vor dem Hauptuntersuchungszimmer, eine selbst gedrehte Zigarette zwischen den Zähnen, ein Feuerzeug in der behandschuhten Hand.
    » Etwa zwanzig Minuten dauert es noch.«
    Es zischte, als eine kleine Flamme erschien, die V an die Spitze seiner Zigarette führte. Dann stieß er die Luft aus, und der Geruch von türkischem Tabak waberte träge durch den Gang.
    John rieb sich den schmerzenden Kopf und fühlte sich gewaltsam gestoppt.
    » Sie kommt wieder in Ordnung«, versicherte V ihm durch einen Rauchschwall.
    Kein Grund zur Eile also, und nicht nur, weil Xhex auf dem OP -Tisch lag. Es war verdammt offensichtlich, dass man V als lebendigen Türstopper postiert hatte: John würde nicht in diesen Raum kommen, bis ihn der Bruder ließ.
    Und wahrscheinlich war das gar nicht dumm. In seiner Verfassung wäre John durchaus in der Lage gewesen, wie im Zeichentrickfilm durch die Tür zu brechen und ein Loch in Form seines Körperumrisses zu hinterlassen. Und das war natürlich genau das, was man inmitten eines Skalpell-Gemetzels brauchte.
    Seines Ziels beraubt, schlurfte John auf Vishous zu. Sie haben dich hier als Wache aufgestellt, hab ich recht?
    » Nein. Ich mach nur eine kleine Rauchpause.«
    Na klar.
    John lehnte sich neben V an die Wand und hätte am liebsten den Hinterkopf in den Beton gerammt, aber er wollte keinen Lärm verursachen.
    Es war einfach zu früh, dachte er. Zu früh, um schon wieder bei einem Eingriff an ihr ausgesperrt zu werden. Zu früh, um

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