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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Vier.
    » Bist du allein?«, fragte der Erste.
    » Aye. Wie Sie mich gebeten hatten.«
    Die Menschen tauschten Blicke, als hielten sie Assail für komplett verrückt, weil er sich an die Abmachung gehalten hatte. » Hast du das Geld?«
    » Aye.«
    » Wo ist es?«
    » In meinem Besitz.« Assail sprach mit starker Färbung, so wie Xcor – aber damit endeten auch schon die Gemeinsamkeiten. Das da unten war ein vornehmes Näseln, kein rauer, ländlicher Akzent. » Haben Sie meine Ware?«
    » Ja, haben wir. Lass mal die Kohle sehen.«
    » Erst, wenn ich die Ware in Augenschein genommen habe.«
    Der Verhandlungsführer zückte eine Schusswaffe und zielte auf die Brust des Vampirs. » So läuft das hier aber nicht.«
    Assail stieß eine Wolke blauen Rauch aus und rollte die Zigarre zwischen den Fingerspitzen.
    » Hast du mich verstanden, Arschloch?«, bellte der Mensch, und seine drei Kumpanen langten hinter ihm ebenfalls in ihre Anzugjacken.
    » Aye.«
    » Es läuft, wie wir es sagen, Arschloch.«
    » Assail, wenn ich bitten darf, Sir.«
    » Fick dich. Her mit dem Geld.«
    » Hm. In der Tat, das sagten Sie bereits.«
    Auf einmal bohrten sich die Augen des Vampirs in die des Menschen, und nach einem Moment begann die Halbautomatik in seiner fleischigen Hand leicht zu beben. Verwirrt blickte der Kerl auf seine Hand, als würde er ihr einen Befehl erteilen.
    » Aber so läuft es nun einmal nicht bei mir«, murmelte Assail.
    Nun rückte der Lauf der Waffe Stück für Stück von dem Vampir ab und beschrieb einen großen Kreis. Mit wachsender Panik packte der Mann seinen eigenen Arm, als würde er gegen einen Gegner ringen, aber seine Anstrengungen konnten den Kurswechsel der Pistole nicht aufhalten.
    Während sich die Waffe allmählich gegen ihren Schützen richtete, kam Unruhe in die anderen Männer. Ohne ein Wort, ohne eine Miene zu verziehen oder sich zu regen, bannte Assail die anderen drei, sodass nur noch ihre Gesichter beweglich blieben. Ach, diese panischen Blicke. Eine Augenweide.
    Als die Waffe schließlich an der Schläfe des Schützen ruhte, lächelte Assail und ließ seine weißen Zähne im Dunklen aufblitzen.
    » Gestatten Sie mir, Ihnen zu demonstrieren, wie ich meine Geschäfte abzuwickeln pflege«, sagte er leise.
    Und dann drückte der Mann auf den Abzug und schoss sich in den Kopf.
    Als er zu Boden fiel und der Schuss verhallte, weiteten sich die Augen der verbliebenen Männer, doch ihre Körper verharrten in der Starre.
    » Sie«, sprach Assail denjenigen an, der am nächsten zur Limousine stand. » Bringen Sie mir meine Ware.«
    » I-i-ich …« Der Kerl schluckte hörbar. » Wir haben nix.«
    Mit einem Hochmut im Ton, der einem König zur Ehre gereicht hätte, antwortete Assail: » Verzeihung bitte, was haben Sie da gesagt?«
    » Wir haben nix.«
    » Und warum nicht?«
    » Wir wollten …« Der Kerl schluckte erneut. » Wir wollten …«
    » Sie wollten mir das Geld abnehmen und mich umbringen?« Als keine Antwort kam, nickte Assail. » Ich kann die Motive eines solchen Vorhabens durchaus nachvollziehen. Und zweifelsohne werden Sie verstehen, was ich jetzt tun muss.«
    Während der Vampir seine Zigarre paffte, richtete der Kerl, der gesprochen hatte, den Lauf seiner Pistole gegen seine Schläfe.
    Nach und nach erklangen drei weitere Schüsse.
    Dann schlenderte Assail zu seinen Opfern und drückte seine Zigarre im Mund des ersten aus.
    Xcor lachte leise, als Assail zurück zu seinem Auto ging.
    » Folgen wir ihm?«, flüsterte Zypher.
    Das war eine gute Frage. In diesem Teil der Stadt gab es Lesser, gegen die man kämpfen konnte, und eigentlich sollte ihnen egal sein, ob Assail mit den Süchten der Menschen Geld verdiente. Aber die Nacht war noch jung und konnte zu vielem genutzt werden, und vielleicht kam es ja doch noch zu einem Treffen zwischen Assail und dem König.
    » Aye«, antwortete Xcor. » Aber nur ich und Throe. Sollte es ein Treffen mit Wrath geben, finden wir euch.«
    » Aus diesem Grund brauchen wir Handys«, sagte Throe. » Um uns schneller und besser verständigen zu können.«
    Xcor knirschte mit den Zähnen. Seit ihrer Ankunft in der neuen Welt hatte er Throe erlaubt, ein solches Telefon zu verwenden, aber den anderen nicht: Die feinen Sinne eines Kämpfers, sein Geruchssinn, sein Gehör, sein Gespür, geschärft durch Training und Praxis, seine Kenntnis des Feinds und seiner selbst, all das kam nicht mit einer monatlichen Rechnung oder musste geladen werden, es konnte auch nicht

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