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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war, ging es den Betroffenen schnell wieder besser – auch wenn Vampirinnen normalerweise einen Tag brauchten, um sich vollständig zu erholen.
    Xhex streckte den Kopf ins Hauptuntersuchungszimmer, doch es war leer. Genau wie die anderen Untersuchungszimmer. Aber ihre Mutter war hier – sie konnte sie spüren.
    »A utumn?«, rief sie mit gerunzelter Stirn. »H allo? Wo steckst du?«
    Die Antwort kam aus einer Tür ziemlich am Ende des Flurs, aus einem der ehemaligen Klassenräume für Neuanwärter.
    Xhex folgte der Stimme und öffnete die Tür zum großen Unterrichtssaal. Ihre Mutter saß an einem der Tische, die zur Tafel hin ausgerichtet waren. Die Deckenlampen brannten, doch sonst war niemand bei ihr.
    Kein gutes Zeichen. Autumn war in Gedanken versunken, aber nicht in solche der angenehmen Sorte.
    »M ahmen?«, fragte Xhex und ließ die Tür hinter sich zufallen. »W ie geht es dir?«
    Hier war Vorsicht geboten. Ihre Mutter saß reglos da wie eine Statue und sah auch sonst fast wie eine aus, vom fest geflochtenen Haar bis hin zu den sorgsam aufeinander abgestimmten Kleidern. Doch ihre gefasste Haltung war aufgesetzt, nichts als eine äußere Fassade, die sie nur noch zerbrechlicher erscheinen ließ.
    »M ir geht es nicht gut.« Autumn schüttelte den Kopf. »G ar nicht gut.«
    Xhex trat zum Lehrerpult und legte Jacke und Waffen ab. »W enigstens bist du ehrlich.«
    »S iehst du denn meine Gedanken nicht?«
    »D ein Raster ist wie stillgelegt. Du bist schwer einzuschätzen.«
    Autumn nickte. »S tillgelegt … ja, das trifft es ziemlich gut.« Sie schwieg eine Weile, dann sah sie sich um. »W eißt du, warum ich hierhergekommen bin? Ich hatte gehofft, die Unterrichtsatmosphäre hier könnte auf mich abfärben. Aber es funktioniert leider nicht.«
    Xhex setzte sich zu ihr auf den Tisch. »H at Doc Jane dich untersucht?«
    »J a, bei mir ist alles in Ordnung. Und ehe du fragst, nein, mir wurde nicht gedient. Ich wollte es nicht.«
    Xhex atmete erleichtert auf. Abgesehen von der psychischen Belastung waren die körperlichen Risiken einer Schwangerschaft und Geburt nichts, was sie im Moment brauchen konnten – obwohl sie dabei wohl zu sehr an sich selbst dachte.
    Doch schließlich hatte sie ihre Mutter gerade erst gefunden. Sie wollte sie nicht gleich wieder verlieren.
    Als Autumn sie ansah, stand eine Offenheit in ihrem Blick, die neu war. »I ch brauche eine Bleibe. Irgendwo weit weg von hier. Ich habe kein Geld, keine Arbeit und keine Zukunft, aber …«
    »D u kannst bei mir wohnen. So lange du willst.«
    »D anke.« Autumns Blick schweifte ab und blieb an der Tafel hängen. »I ch werde mich bemühen, ein guter Gast zu sein.«
    »D u bist meine Mutter. Kein Gast. Sag schon, was ist passiert?«
    Autumn stand auf. »K önnen wir jetzt gehen?«
    Mann, ihr Raster war vollkommen dicht. Wie mit Brettern vernagelt. Eingehüllt in Selbstschutz. Als hätte sie sich gegen einen Angriff gewehrt.
    Doch jetzt war eindeutig nicht der richtige Moment, sie zu drängen.
    »Ä h, ja, klar. Können wir.« Xhex rutschte vom Tisch. »M öchtest du vorher noch bei Tohr vorbeischauen?«
    »N ein.«
    Xhex wartete auf eine Erklärung, aber es kam keine. Was für sich sprach.
    »W as hat er getan, Mahmen?«
    Autumn hob das Kinn, und ihre Würde machte sie schöner denn je. »E r hat mir gesagt, was er von mir hält. Ziemlich unverblümt. Deshalb glaube ich im Moment nicht, dass wir uns noch etwas zu sagen haben.«
    Xhex’ Augen verengten sich, Wut kochte in ihr hoch.
    »S ollen wir?«
    »J a … klar …«
    Aber sie würde herausfinden, was da vorgefallen war. So viel stand fest.

29
    Als sich die Rollläden hoben und die Nacht das letzte Licht aus dem Himmel wischte, verließ Blay das Billardzimmer und wollte eigentlich bei Saxton in der Bibliothek vorbeischauen, bevor er nach oben ging, um vor dem Ersten Mahl zu duschen.
    Aber er kam nicht viel weiter als bis zum Stamm des Apfelbaummosaiks in der Eingangshalle.
    Abrupt blieb er stehen und blickte an sich hinab. Eine pulsierende Erektion hatte sich an seiner Hüfte aufgerichtet, so unerwartet wie fordernd.
    » Was zum …« Er blickte auf und fragte sich, wer nun schon wieder in der Triebigkeit war. Denn das schien ihm die einzige Erklärung.
    »D ie Antwort willst du vermutlich gar nicht hören.«
    Er wandte sich Saxton zu, der im Türbogen zur Bibliothek stand. »W er ist es?«
    Aber er wusste es. Scheiße, er wusste es auch so.
    Saxton winkte mit seiner eleganten Hand und deutete

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