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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie seinen Wortschwall. »E in Teil von mir möchte dir sagen, dass du dich zum Teufel scheren kannst … dass du deine Entschuldigung nehmen sollst, deine müden Augen und dein schweres Herz, und nie mehr in meine Nähe kommen sollst.«
    Nach einer langen Pause nickte er. »O kay. Das verstehe ich. Ich respektiere vollkommen, dass …«
    »A ber«, fiel sie ihm erneut ins Wort, »i ch habe die ganze Nacht in diesem Sessel hier gesessen und über deinen ehrlichen Vortrag nachgedacht. Genau genommen habe ich an kaum etwas anderes gedacht, seit ich dich verlassen habe.« Auf einmal blickte sie hinaus auf den Fluss. »E s muss eine Nacht wie diese gewesen sein, als du mich begraben hast, nicht wahr?«
    »J a, so war es. Nur dass es geschneit hat.«
    »E s war sicher schwer, den gefrorenen Boden aufzubrechen.«
    »D as war es.«
    »B lasen waren der Beweis, so muss es wohl gewesen sein.« Sie sah ihn an. »U m ehrlich zu sein, war ich völlig am Ende, als du mich im Trainingszentrum verlassen hast. Es ist mir wichtig, dass du das begreifst. Nach deinem Verschwinden konnte ich nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, nur noch atmen, und das nur, weil das mein Körper von alleine tut.«
    Er stieß einen kehligen Laut aus, als würde es ihm vor Betroffenheit die Stimme verschlagen.
    »I ch habe immer gewusst, dass dein Herz alleine Wellsie gehört, und das nicht nur, weil du es mir gleich zu Beginn gesagt hast – sondern weil es die ganze Zeit über offen ersichtlich war. Und du hast recht: Ich habe mich wirklich in dich verliebt und wollte es dir verheimlichen – zumindest bewusst –, weil mit klar war, dass es dich auf unerträgliche Weise verletzen würde, die Vorstellung, dass du jemand anderen so nahe an dich herangelassen hattest …« Sie schüttelte den Kopf, als malte sie sich aus, wie schrecklich das für ihn gewesen sein müsste. »I ch wollte dir wirklich jeden weiteren Schmerz ersparen, und ich wollte ehrlich, dass Wellsie freikommt. Ihr Schicksal lag mir fast genauso stark am Herzen wie dir – und das nicht, weil ich mich damit bestrafen wollte, sondern weil ich dich ehrlich geliebt habe.«
    Gütige Jungfrau der Schrift, er war so reglos. Er atmete kaum.
    »I ch habe gehört, dass du das Haus verkaufst, in dem ihr zusammen gelebt habt«, sagte sie. »G enauso wie ihre Sachen. Ich nehme an, du hast einen neuen Weg eingeschlagen, um ihr den Weg in den Schleier zu ebnen, und ich hoffe, dass es klappt. Das hoffe ich für euch beide.«
    »I ch bin gekommen, um über dich zu reden, nicht über sie«, sagte er leise.
    »D as ist nett von dir. Aber denke nicht, dass ich die Unterhaltung auf dich lenke, weil ich mich als Opfer einer unerwiderten Schwärmerei sehe. Ich tue das, weil sich in unserer Beziehung alles um dich gedreht hat. Was meine Schuld ist, aber auch daran liegt, dass wir einen Kreislauf vollendet haben.«
    »E inen Kreislauf?«
    Sie stand auf, denn sie wollte auf Augenhöhe mit ihm sein. »S o, wie die Jahreszeiten einen Kreislauf vollenden, so haben auch wir das getan. Als sich unsere Wege das erste Mal kreuzten, drehte sich alles um mich, um meinen Egoismus, das Unglück, das mir widerfahren war. Diesmal drehte sich alles um dich, deinen Egoismus, das Unglück, das dir widerfahren war.«
    »O h, Himmel, Autumn …«
    »W ie du selbst sagtest, können wir uns der Wahrheit nicht verschließen und sollten es auch nicht versuchen. Deshalb schlage ich vor, dass keiner von uns noch länger dagegen ankämpft. Wir sind quitt. Wir haben beide Dinge getan und gesagt, die wir nicht zurücknehmen können. Ich werde immer bereuen, was ich dir vor so vielen Jahren angetan habe, als ich deinen Dolch nahm, und du musst deine Reue nicht in Worte fassen, so wie du jetzt vor mir stehst – sie ist dir ins Gesicht geschrieben. Du und ich … der Kreis hat sich geschlossen, er ist vollendet.«
    Tohr blinzelte und blickte ihr in die Augen. Dann rieb er sich mit dem Daumen über die Stirn, als ob sie schmerzen würde. »D u irrst dich, was den letzten Teil betrifft.«
    »I ch verstehe nicht, wie du dich der Logik entziehen kannst.«
    »A uch ich habe viel nachgedacht. Ich werde nicht mit dir streiten, aber ich will, dass du weißt, dass ich nicht nur wegen Wellsie mit dir zusammen war. Es war mir zu der Zeit nicht bewusst – oder ich konnte es mir nicht eingestehen … ich weiß es auch nicht. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es sehr wohl auch um dich ging, und nachdem du fort warst, wurde das deutlich

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