Black Dagger 20 - Schattentraum
Zwerg erschien, sondern allein durch ihre schiere Präsenz.
»I ch denke, vorstellen muss ich hier niemanden, und natürlich muss ich nicht erwähnen, dass Maßnahmen ergriffen werden, sollte einer von Euch« – an dieser Stelle blickte er die Ratsmitglieder nacheinander an – »v on diesem Treffen erzählen, Maßnahmen, neben denen die Plünderungen verblassen würden.«
Nach und nach gewann er an Schwung, als wäre diese Position der Macht – auch wenn sie nur von einem anderen geliehen war – eine unglaubliche Befriedigung für sein Ego.
»I ch hielt es für angemessen, dass wir heute Nacht zusammenkommen.« Er fing an umherzuwandern, wobei er die Hände in den Nacken legte und sich nach vorne beugte, um seine Worte an seine glänzenden Schuhe zu richten. »I m vergangenen Jahr haben sich die geschätzten Mitglieder dieses Rates einer nach dem anderen an mich gewandt, und das nicht nur, um ihre katastrophalen Verluste zu beklagen, sondern auch, um ihrer Verärgerung Ausdruck zu verleihen, wie das gegenwärtige Regime einer nennenswerten Entschädigung gegenübersteht.«
Beim Wort gegenwärtig zog Assail eine Braue hoch: Dieser Aufstand war weiter fortgeschritten, als er angenommen hatte, wenn man schon mit solchen Bezeichnungen um sich warf …
»D iese Diskussionen ziehen sich nun schon über mehrere Monate hin, und die Beschwerden und Enttäuschungen reißen nicht ab. Nach gründlicher Zwiesprache mit meinem Gewissen stelle ich daher fest, dass meine Abkehr vom derzeitigen Oberhaupt der Spezies zum ersten Mal in meinem Leben so endgültig ist, dass ich mich zum Handeln genötigt sehe. Diese Gentlemen« – bei dieser aberwitzigen Bezeichnung wedelte er in Richtung der Bande – »h aben ähnliche Bedenken zum Ausdruck gebracht sowie eine gewisse Bereitschaft, um – wie soll ich sagen – einen Wandel herbeizuführen. Da ich weiß, dass wir alle einer Meinung sind, hielt ich es für angemessen, heute gemeinsam die nächsten Schritte zu besprechen.«
An diesem Punkt rissen die versammelten Dandys einer nach dem anderen das Wort an sich, um in endlosen Ausführungen genau das zu wiederholen, was Elan gerade gesagt hatte.
Ganz offensichtlich hielten sie das für eine gute Gelegenheit, Xcors Bande zu demonstrieren, wie ernst ihnen die Sache war, doch Assail bezweifelte, dass sie Xcor mit dem leeren Gerede beeindruckten. Diese Glymera- Schnösel waren zerbrechliche, entbehrliche Werkzeuge, jeder von ihnen nur von begrenztem Nutzen und schnell außer Gefecht gesetzt – das musste Xcor bewusst sein. Zweifellos würde er sie benutzen, bis er sie nicht mehr brauchte, und dann würde er ihre läppischen Holzgriffe zerbrechen und sie wegwerfen.
Assail lehnte sich zurück und lauschte. Er hegte keine übermäßige Wertschätzung oder Sympathie für den Monarchen, aber in einem Punkt war er sich sicher: Wrath stand zu seinem Wort – was man von diesen Glymera- Tröten nicht behaupten konnte. Diese ganzen Memmen hier – mit Ausnahme von Xcor und seinen Männern – würden dem König die Stiefel lecken, bis ihnen die Zungen abfielen, so lange, bis sie ihn um die Ecke brachten. Und danach? Xcor würde für sich selbst sorgen und nur für sich – der Rest konnte zur Hölle fahren.
Wrath hatte gesagt, dass Handelsbeziehungen mit Menschen weiterhin uneingeschränkt erlaubt wären.
Xcor hingegen war der Typ, der keine Aufsteiger neben sich dulden würde. Bei all dem Geld, das sich im Drogenhandel verdienen ließ, würde Assail früher oder später auf seiner Abschussliste stehen.
Wenn er es nicht schon längst tat.
»… und der Familiensitz in Caldwell liegt brach …«
Als sich Assail aus seinem Sessel erhob, richteten sich die Blicke der Kämpfer auf ihn.
Er schob sich durch die Versammelten und achtete sorgsam darauf, dass seine Hände sichtbar blieben, damit niemand auf die Idee kam, er hätte eine Waffe gezogen.
»T ut mir leid, dass ich unterbreche«, log er ungeniert. »A ber ich muss jetzt gehen.«
Elan begann zu stottern, während Xcor bedrohlich die Lider senkte.
Assail wandte sich an den wahren Anführer in diesem Raum und erklärte laut vernehmlich: »I ch werde mich nicht zu diesem Treffen äußern, weder gegenüber den Anwesenden noch gegenüber anderen, weder zu den besprochenen Themen noch darüber, wer teilgenommen hat. Ich bin weder politisch ambitioniert, noch interessiere ich mich in irgendeiner Form für den Thron – ich bin Geschäftsmann und verfolge rein geschäftliche Ziele.
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