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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hineinsprang.
    Dann kam Tohr heraus.
    No’One keuchte erschrocken auf. Er war über und über mit Blut besudelt, seine Hände, seine Brust, die Lederhose, alles war rot. Doch abgesehen davon schien er unverletzt. Es musste das Blut von Wrath sein.
    Gütige Jungfrau der Schrift, der König …
    »B eth! Komm rein«, rief Manuel. »J etzt.«
    Tohr half der Königin in den Van, dann stand er neben den geöffneten Türen, die Hände in den Hüften. Seine Brust hob und senkte sich in schnellem Wechsel, während er mit düsterem Blick die Behandlung des Königs beobachtete. Unterdessen hielt sich No’One etwas abseits. Sie wartete und betete, und ihre Augen wanderten hin und her zwischen Tohrs schrecklichem, starrem Blick und der dunklen Öffnung im Van. Vom König konnte sie nur die Stiefel sehen, solide, dick besohlt und schwarz, mit einem Profil, so tief, dass es Rillen in abgebundenem Beton hinterlassen konnte – zumindest wenn sie von einem Vampir seiner Größe getragen wurden.
    Möge er einmal mehr darin laufen.
    No’One schlang die Arme um sich und wünschte, sie wäre eine Auserwählte, eine geweihte Vampirin mit direktem Draht zur Jungfrau der Schrift: Dann hätte sie gewusst, wie sie göttlichen Beistand bei der Mutter ihrer Spezies erbitten konnte. Aber das war sie nun einmal nicht.
    Also blieb ihr nur zu warten, zusammen mit den anderen, die einen Ring um den Van gebildet hatten …
    Es war unmöglich zu sagen, wie lange sie in diesem Van beim König waren. Stunden. Tage. Aber irgendwann schob Ehlena die Transportliege an das Heck, und Tohr hüpfte in den Laderaum.
    Von seinem treu ergebenen Bruder wurde Wrath aus dem Van gehoben und auf die mit einem weißen Laken bezogene Liege gelegt – die nicht lange so reinweiß bleiben würde, fürchtete No’One, als sie den Hals des Königs bemerkte: Dort sickerte es rot durch mehrere Verbandsschichten.
    Jetzt musste es schnell gehen – aber bevor sie Wrath in den Klinikbereich rollen konnten, packte er Tohrs verschmiertes Hemd und deutete auf seinen Hals. Dann machte er eine Faust und öffnete sie, als hielte er etwas in der Hand.
    Tohr nickte und wandte sich an die Ärzte. »I hr müsst versuchen, die Kugel rauszuholen. Wir brauchen dieses Ding – nur so können wir beweisen, wer hinter diesem Anschlag steckt.«
    »U nd was, wenn es sein Leben in Gefahr bringt?«, erkundigte sich Manuel.
    Wrath schüttelte den Kopf, aber die Königin übernahm das Wort: »D ann lasst ihr sie drin.« Wrath funkelte sie an, doch sie zuckte nur die Schultern. »T ut mir leid, mein Hellren. Ich bin mir sicher, die Brüder stimmen mir zu – die Hauptsache ist, dass du überlebst.«
    »D as stimmt«, knurrte Tohr. »D ie Kugel ist zweitrangig – außerdem wissen wir ohnehin, wer es war.«
    Wraths Lippen bewegten sich – doch es kam kein Laut, weil … da ein Schlauch aus seinem Hals ragte?
    »G ut, ich bin froh, dass wir das klären konnten«, murmelte Tohr. »M acht euch an die Arbeit, okay?«
    Die Heiler nickten, und der gesamte Tross setzte sich in Bewegung. Die Königin wich nicht von der Seite des Königs und redete leise und eindringlich auf ihn ein, während sie neben ihm herjoggte. Und als man Wrath durch die Tür ins Trainingszentrum rollte, waren seine leuchtenden, hellgrünen Augen auf ihr Gesicht geheftet, jedoch ohne sie zu sehen.
    Sie erhielt ihn am Leben, ging es No’One durch den Kopf. Die Verbindung zu seiner Shellan war genauso entscheidend wie die Behandlung durch die Ärzte …
    Auch Tohr blieb bei seinem König und registrierte No’One nicht einmal, als er an ihr vorbeikam.
    Sie machte ihm keinen Vorwurf. Wie hätte er Augen für etwas anderes haben sollen?
    No’One ging zurück in den Korridor und fragte sich, ob sie ihre Arbeit wieder aufnehmen sollte. Aber nein, das war ausgeschlossen.
    Also folgte sie der Gruppe, bis alle, inklusive Tohr, im OP verschwanden. No’One wagte nicht, dort einzudringen, und so drückte sie sich vor der Tür herum.
    Es dauerte nicht lange, bis der Rest der Bruderschaft eintrudelte.
    Aber in welchem Zustand!
    Im Laufe der nächsten Stunde wurden die Schrecken des Krieges nur allzu ersichtlich durch die Verletzungen, die die Brüder nach Hause brachten.
    Es war eine verbitterte Schießerei gewesen. Zumindest erzählten sie das ihren Shellans, die herbeieilten, um ihnen Beistand zu leisten. Angespannte Gesichter, erschrockene Blicke, angstvolle Herzen drängten die Paare enger zusammen. Glücklicherweise kehrten alle heim, die

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