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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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lassen.
    Er warf einen Blick in den Spiegel, dann konzentrierte er sich wieder auf den Van. Wenn er sich vor ihn warf, konnte er vielleicht einen Schuss durch den Kühlergrill in den Motor absetzen …
    Der Angriff von hinten kam blitzschnell. Er spürte nur, wie sich ein Arm um seinen Hals legte, dann wurde er zurückgerissen. Xcor schaltete sofort auf Selbstverteidigung und verhinderte, dass man ihm das Genick brach, indem er seinem Angreifer mit aller Kraft den Ellbogen in den Bauch rammte und seine momentane Lähmung nutzte, um herumzuwirbeln.
    Kurz nahm er zwei verschiedenfarbige Augen wahr … dann entbrannte der Kampf.
    Sein Gegner griff mit unglaublicher Brutalität an, seine Schläge fühlten sich an wie herabregnende Autos. Zum Glück hatte Xcor einen außergewöhnlichen Gleichgewichtssinn und fantastische Reflexe. Er duckte sich und packte die mächtigen Oberschenkel des Kerls. Dann stieß er ihn zu Boden, richtete sich auf und bearbeitete sein Gesicht, bis das Blut nicht nur an seinen Knöcheln klebte, sondern durch die Luft spritzte.
    Er behielt seine überlegene Position nicht lange. Obwohl dieser Hüne unter ihm bestimmt kaum etwas sehen konnte, erwischte er seinen Arm und hielt ihn fest. Dann zog er Xcor mit viehischer Gewalt zu sich herunter und verpasste ihm einen Kopfstoß, dass die Welt für einen Moment in gleißendem Licht erstrahlte und die Bäume um sie herum von einem Feuerwerk gekrönt wurden statt von Ästen und Blättern.
    Eine plötzliche Verlagerung der Erdanziehungskraft verriet Xcor, dass er gerollt wurde. Aber nicht mit ihm. Er stoppte den Schwung, indem er ein Bein ausstellte und den Stiefel in den Boden stemmte. Während er gegen ein erdrückendes Gewicht auf seiner Brust ankämpfte, preschte der schwarze Van quietschend wie eine Fledermaus aus der Hölle los und brauste die Zufahrt hinunter.
    Die Wut über die verpasste Gelegenheit verlieh Xcor neue Kraft. Er erhob sich, den Gegner um die Schultern geschlungen wie einen Schal.
    Dann zog er sein Jagdmesser und stieß damit hinter sich. Der Widerstand und die Flüche verrieten ihm, dass er getroffen hatte, doch dann zog sich der Griff um seinen Hals erneut zusammen und schnürte ihm die Luft ab, sodass er kaum noch atmen konnte.
    Der Felsbrocken, hinter dem er sich versteckt hatte, war nur einen Meter entfernt, und darauf stolperte er jetzt zu. Dann wirbelte er herum und schmetterte seinen Angreifer dagegen. Einmal … zweimal …
    Beim dritten Mal, kurz bevor er das Bewusstsein verlor, lockerte sich der Griff. Wackelig und benommen befreite er sich, als eine Kugel so nah an seinem Kopf vorbeizischte, dass er die Hitze am Skalp spürte.
    Hinter ihm fiel der Soldat ins Gras, aber das würde nicht lange anhalten – und ein kurzer Blick auf den Schusswechsel hinter ihm verriet ihm, dass er und seine Bande katastrophale Verluste hinnehmen würden, wenn sie noch länger blieben – ja, sicher, sie würden ein paar Brüder ausschalten, aber zu welchem Preis?
    Sein Gespür sagte ihm, dass Wrath verschwunden war. Und selbst wenn die halbe Bruderschaft den Van begleitete – was sie ohne Zweifel tat, wenn der König darin lag –, waren noch genügend Brüder übrig, um ihm und seiner Bande am Fluss die Hölle heiß zu machen.
    Bloodletter wäre geblieben und hätte gekämpft.
    Doch Xcor war schlauer: Sollte das in dem Van ein tödlich verwundeter Wrath gewesen sein oder gar seine Leiche, dann brauchte Xcor seine Bande für den zweiten Schritt der Machtübernahme.
    »R ückzug«, bellte er in sein Funkgerät.
    Dann holte er mit dem Springerstiefel aus und trat den am Boden liegenden Wichser mit den verschiedenfarbigen Augen – nur um sicherzustellen, dass er blieb, wo er war.
    Anschließend schloss er die Augen und versuchte zwanghaft, ruhig zu werden … ruhig … ganz ruhig …
    Es würde über Leben oder Tod entscheiden, ob es ihm gelang, sich in die richtige Gemütsverfassung zu versetzen …
    Gerade als eine weitere Kugel an seinem Schädel vorbeipfiff, fühlte er, wie ihm Flügel wuchsen … und er flog.
    »W ie geht es dahinten?«
    Tohr schrie die Frage, während er den Van in die nächste Kurve zwang. Das Scheißteil eierte wie ein wackeliger Servierwagen und schwankte so stark, dass selbst ihm leicht schlecht wurde.
    Wrath hingegen kullerte im Laderaum herum wie eine Murmel und versuchte, mit rudernden Armen Halt zu finden.
    »W äre es möglich …« – Wrath schlingerte in die andere Richtung und hustete noch stärker –, »e

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