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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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niemals auf diese Sache einlassen sollen.
    »S cheiße«, hauchte er, und schloss seine brennenden Augen. Sie hatten schon so viel erreicht, aber es war, als würden sie ein bewegliches Ziel verfolgen. Je schneller sie rannten, je weiter sie kamen, desto weiter rückte das Ziel in die Ferne.
    »I ch muss mich einfach mehr anstrengen«, meinte Tohr. »D as ist die einzige Lösung. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann, aber irgendwie muss ich mehr geben.«
    »J a.«
    Tohr sah ihn an. »D u bist immer noch hier, oder?«
    Lassiter erwiderte den Blick. »W enn du mich meinst, ja.«
    »O kay … das ist gut.« Tohr erhob sich schwungvoll von der Stufe. »D ann bleibt uns noch etwas Zeit.«
    Na toll. Als ob das irgendetwas ändern würde.
    Xhex stand allein vor ihrem Jagdhäuschen am Ufer des Hudsons. Ihre Stiefel versanken im weißen Schnee, und aus ihrer Nase drangen kleine weiße Wölkchen, die über ihre Schultern geweht wurden. Hinter ihr ging die Sonne unter und tauchte die Winterlandschaft in ihr rot-oranges Licht, das sich auf den trägen Wellen in der Mitte des Kanals spiegelte.
    Der Fluss war fast ganz zugefroren – das Eis bildete sich an den Ufern, breitete sich zur Mitte hin aus und drohte, alles unter sich zu ersticken, während die winterliche Kälte anhielt.
    Ohne ihr bewusstes Zutun durchdrangen ihre Symphathen -Sinne die Abenddämmerung, wie unsichtbare Tentakel, die sich in der dünnen, kalten Luft ausbreiteten. Sie erwartete nicht, irgendetwas zu finden, aber sie hatte sich im Laufe der vergangenen zwei Monate so stark angewöhnt, sie einzusetzen, dass sich diese Seite merklich in ihr ausbreitete und immer mehr nach außen drängte. Und sei es nur zu Übungszwecken.
    Sie hatte Xcors Unterschlupf nicht finden können. Noch nicht.
    Die perfekte Besetzung für den Job, wie? Es wurde langsam peinlich.
    Andererseits gab es genügend Gründe, behutsam vorzugehen: Es hing so viel davon ab, dass sie den Stützpunkt still und leise auskundschaftete, und zumindest der König und die Brüder verstanden das.
    Auch John hatte sie die ganze Zeit über nur unterstützt. Geduldig. Bereit, jede Möglichkeit durchzusprechen oder die Angelegenheit gar nicht zu erwähnen, wenn sie im Haus der Bruderschaft war – was mittlerweile ziemlich häufig vorkam: Um ihre Mutter zu besuchen, der Bruderschaft und dem König Bericht zu erstatten oder einfach nur abzuhängen, war sie zwei- bis dreimal pro Woche dort.
    Doch sie und John hatten nie mehr getan, als gesittet miteinander zu essen.
    Obwohl er sie mit glühenden Augen ansah.
    Sie verstand seine Taktik. Er blieb seinem Wort treu und hielt sich zurück, bis sie bei Xcors Bande eindrang, um ihr zu beweisen, dass es ihm ernst gewesen war. Doch so unglaublich es war … sie wollte ihn. Und zwar ohne trennenden Esstisch.
    Es war eine Verbesserung gegenüber dem Sommer und dem Herbst, so viel stand fest – aber noch lange nicht genug.
    Sie fuhr erneut ihre Antennen aus und ergründete ihre Umgebung, so lange, bis es zügig dunkel wurde, auf die typische Art des späten Dezembers – wenn das letzte Licht flieht, als würde es von der Dunkelheit verfolgt.
    Links von ihr gingen im Haus auf der Halbinsel ziemlich schlagartig alle Lichter an, als hätte Assail Rollläden an den Innenseiten seiner Fenster hochfahren lassen: Eben noch war alles dunkel gewesen, jetzt erstrahlte das Haus wie ein Football-Stadion.
    Ach ja, Assail, der galante Gentleman. Welch ein Hohn.
    Der Kerl hatte den Drogenhandel von Caldwell mittlerweile fest im Griff: Abgesehen von Benloise, der die großen Fische belieferte, war niemand Nennenswertes übrig. Was sie allerdings nicht verstand, war, wo sein Helferteam steckte. Ein solches Geschäft konnte er nicht alleine bewältigen, und doch sah man nie jemanden außer ihm dort drüben kommen oder gehen.
    Andererseits: Warum sollte er seine Geschäftspartner in seinem Privathaus empfangen?
    Kurze Zeit darauf entfernte sich ein Fahrzeug von dem Gebäude und kam die Straße herunter. Sein Jaguar.
    Mann, dieser Lackaffe sollte sein Geld lieber in einen Range Rover investieren. Oder in einen Hummer, so wie Qhuinn ihn fuhr. Der Jaguar war schnittig und passte gut zu dem Schleimer, aber hey, etwas Bodenhaftung schadete nie bei dieser Witterung.
    Das Sportcoupé hielt auf ihrer Höhe an, und der Rauch aus dem Auspuff kringelte sich im roten Schein der Rücklichter wie Nebel in einer Zaubershow.
    Ein Fenster wurde heruntergefahren, und eine maskuline Stimme

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