Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
brach die Tür zur Vorhalle fast ein. Nur gut, dass Fritz die Reparatur überflüssig machte, indem er rasch die Tür zur Eingangshalle öffnete.
    Tohr rannte an ihm vorbei. Er hatte den Eindruck, dass der Doggen etwas zu ihm sagte, aber er hörte es nicht. Stattdessen riss er die Tür unter der Freitreppe auf und stürmte durch den unterirdischen Tunnel.
    Der erste Hinweis darauf, was hier das Problem war, wurde ersichtlich, als er aus dem Vorratsschrank stolperte und im Büro landete.
    Sein Körper rastete komplett aus. Die Ansagen seines Gehirns wurden von einer Störung unterbrochen, und etwas anderes drängte sich auf ihm unverständliche Weise in sein Bewusstsein: Eine Erektion, massiv und lang, drückte von innen gegen seine Lederhose, und sein Kopf geriet ins Schwimmen, als ihn plötzlich das unwiderstehliche Verlangen befiel, zu Autumn zu gelangen und …
    »A ch du Scheiße … nein …« Seine kehlige Stimme wurde von einem gellenden Schrei übertönt, der aus irgendeinem Zimmer in den Korridor drang. Es war der schrille Schrei einer Frau, die entsetzliche Schmerzen litt.
    Sein Körper reagierte sofort und erzitterte, während ihn eine überwältigende Begierde erfasste. Er musste zu Autumn – wenn er ihr nicht diente, würde sie die nächsten zehn oder zwölf Stunden in der Hölle verbringen. Sie brauchte einen männlichen Vampir – ihn – in sich, der sich um sie kümmerte …
    Tohr sprang mit ausgestrecktem Arm auf die Glastür zu, die Hand bereit, die durchsichtige, zerbrechliche Barriere aus dem Weg zu stoßen.
    Doch dann fing er sich wieder.
    Was tat er hier eigentlich? Was zum Donner sollte das?
    Wieder hallte ein Schrei durch den Flur, und er sank in sich zusammen, als eine Welle von sexuellem Verlangen über ihn hinwegrollte. Wieder verabschiedete sich seine Urteilskraft, und jegliche Überlegung kam knirschend zum Stillstand, bis er nur noch daran denken konnte, Autumn zu besteigen und ihrer Qual ein Ende zu bereiten.
    Aber als der Ansturm der Hormone nachließ, zwang er sich erneut zur Vernunft.
    »N ein«, bellte er. »K ommt nicht infrage.«
    Er schob sich von der Tür weg und stolperte rückwärts, bis er an den Tisch stieß und sich daran festhielt, um sich gegen den nächsten Angriff zu wappnen.
    Bilder von Wellsies Triebigkeit, der, bei der sie ihr Kind empfangen hatte, schossen ihm durch den Kopf, und dieser Ansturm war genauso mächtig wie das Drängen seines Körpers. Seine Wellsie hatte solche Schmerzen gelitten, marternde Schmerzen …
    Er war kurz vor der Dämmerung heimgekehrt, hungrig und müde, in Erwartung eines schönen Essens und schlechten Fernsehens, bevor sie aneinander gekuschelt einschliefen … doch sobald er durch die Garage ins Haus gekommen war, hatte er die gleiche körperliche Reaktion erlebt wie jetzt: einen überwältigenden Drang, sich zu vereinen.
    Es gab nur eines, das eine solche Reaktion hervorrief.
    Sechs Monate zuvor hatte er Wellsie schwören müssen, bei allem, was ihm heilig war, dass er sie bei ihrer nächsten Triebigkeit nicht medikamentös ruhigstellen würde. Mann, was hatten sie gestritten. Er wollte sie nicht ans Kindbett verlieren. Wie viele gebundene Vampire zog er es vor, den Rest ihrer gemeinsamen Zeit kinderlos zu verbringen, als plötzlich mit leeren Händen dazustehen.
    Und was ist mit dir und deinen Einsätzen?, hatte sie ihn angeschrien. Du stellst dich jede Nacht deinem Kindbett!
    Er konnte sich nicht erinnern, was er darauf erwidert hatte. Sicher hatte er versucht, sie zu beruhigen, aber das war ihm nicht gelungen.
    Wenn dir etwas zustößt, hatte sie gesagt, stehe ich ebenfalls mit leeren Händen da. Glaubst du denn, ich müsste diese Tortur nicht jede verdammte Nacht ertragen?
    Was hatte er zu ihr gesagt? Scheiße, er wusste es einfach nicht. Aber er erinnerte sich noch haargenau an ihr Gesicht, als sie ihm damals in die Augen geblickt hatte.
    Ich will ein Kind, Tohr. Ich will etwas von dir und mir. Ich will einen Grund, weiterzuleben, wenn dir etwas zustößt – denn das werde ich müssen. Ich werde weiterleben müssen .
    Sie hatten ja nicht geahnt, dass er es sein würde, der am Ende allein zurückblieb. Dass ihr gemeinsames Kind nicht der Grund für ihren Tod sein würde. Dass sie in jener Nacht aus den falschen Gründen gestritten hatten.
    Aber so war es nun einmal im Leben. Und sobald er an jenem Morgen den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, wollte er Havers anrufen, war sogar zum Telefon gegangen. Doch letztlich, und wie

Weitere Kostenlose Bücher