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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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üblich, hatte er es ihr nicht verwehren können.
    Anstatt nach ihrer Triebigkeit zu bluten, war Wellsie tatsächlich schwanger gewesen. Himmelhoch jauchzend war gar kein Ausdruck für ihre Freude.
    Der nächste Schrei war so durchdringend, dass es an ein Wunder grenzte, dass die Glastür nicht zersplitterte.
    Jane kam ins Büro gerannt. »T ohr! Hör zu, ich brauche deine Hilfe …«
    Doch Tohr klammerte sich am Schreibtisch fest und schüttelte den Kopf wie ein Geistesgestörter. »I ch mach’s nicht. Ich werde ihr nicht dienen – kommt nicht infrage. Ich mach’s nicht, ich mach’s nicht, ich mach’s nicht …«
    Er brabbelte, verflixt noch mal, er brabbelte wie ein Idiot. Er hörte seine eigenen Worte nicht einmal, als er begann, den Schreibtisch anzuheben und nach unten zu schmettern, immer wieder, bis etwas Hartes und Schweres zu Boden fiel.
    Irgendwo im Hinterkopf dachte er noch, welch ein Hohn es war, dass er ausgerechnet wieder in diesem Raum ausflippte.
    Hier hatte er von Wellsies Tod erfahren.
    Jane hob die Hände. »S topp, warte, ich brauche deine Hilfe – aber nicht auf diese Art …«
    Die nächste Welle rollte an. Tohr biss die Zähne zusammen und beugte sich fluchend vornüber.
    »S ie sagte mir, ich solle dich nicht rufen …«
    Toll, und warum war er dann hier? Oh, verdammt, dieses Verlangen … »W arum hast du mir dann die SMS geschickt?«
    »S ie weigert sich, die Medikamente zu nehmen.«
    Tohr schüttelte den Kopf – doch diesmal aus dem Grund, weil er sich wohl verhört haben musste. »W as?«
    »S ie verweigert die Spritze. Ich bringe sie nicht zur Einwilligung und wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte. Xhex erreiche ich nicht – und sonst hat sie niemanden. Sie leidet …«
    »D ann gib ihr die Spritze einfach so …«
    »S ie ist stärker als ich. Ich bekomme sie nicht einmal zurück aufs Bett, ohne dass sie um sich schlägt. Aber darum geht es nicht – vom ethischen Standpunkt aus kann ich niemanden behandeln, der mich nicht lässt. Das mache ich nicht. Vielleicht kannst du mit ihr reden?«
    Jetzt nahmen auch Tohrs Augen ihren Dienst wieder auf und registrierten den Zustand der Ärztin: Ihr weißer Kittel war zerrissen, eine Seite des Kragens hing herunter wie ein weißer Hautfetzen. Offensichtlich hatte sie schon einiges einstecken müssen.
    Tohr dachte an Wellsie in ihrer Triebigkeit. Als er ins Schlafzimmer gekommen war, hatte es ausgesehen wie nach einem Einbruch. Das Nachttischchen war umgestürzt, alles, was darauf gestanden hatte, war zerbrochen. Der Radiowecker lag auf dem Boden. Die Kissen waren vom Bett gefallen, die Laken zerfetzt.
    Seine Shellan hatte er in der hintersten Ecke gefunden, zusammengekrümmt auf dem Teppich, wo sie sich unter Schmerzen wand. Sie war nackt gewesen und dennoch erhitzt und verschwitzt, trotz der Kälte im Raum.
    Er würde nie vergessen, wie sie zu ihm aufblickte und ihn durch einen Tränenschleier um das bat, was er ihr zu geben hatte.
    Tohr hatte sie in voller Montur bestiegen.
    »T ohr? … Tohr?«
    »H ast du den anderen Vampiren Zutrittsverbot erteilt?«, murmelte er.
    »J a. Ich musste sogar Manny wegschicken. Er war …«
    »V erstehe.« Der Kerl rief wahrscheinlich soeben Payne aus dem Einsatz zurück. Entweder das, oder er beschäftigte sich intensiv mit seiner linken Hand: Wenn ein Kerl in die Nähe einer triebigen Vampirin geriet, hatte er für eine Weile einen Dauerständer, selbst wenn er sich entfernte.
    »I ch habe auch Ehlena Bescheid gegeben – aber sie meinte, sie müsse sich fernhalten. Triebige Vampirinnen können wohl manchmal den Zyklus anderer Frauen beeinflussen. Und niemand hier will schwanger werden.«
    Tohr stemmte die Hände in die Hüften und senkte den Kopf. Er musste sich zusammenreißen. Er redete sich ein, dass er nicht irgendein Tier war, das Autumn nahm, egal, auf welchem Bett sie lag. Er würde nicht …
    Scheiße, wie weit konnte er diesem Vorsatz trauen? Und was dachte sie sich bloß dabei? Warum wollte sie sich nicht helfen lassen?
    Vielleicht war es ein Trick. Um ihn dazu zu bringen, ihr zu dienen.
    Konnte sie so berechnend sein?
    Der nächste Schrei fuhr ihm durch Mark und Bein – und machte ihn wütend. Als er verhallt war, stand Tohr kurz davor, sich abzuwenden und durch den Vorratsschrank zurück in den Tunnel zu gehen – doch er konnte Doc Jane nicht allein lassen. Sie würde ganz bestimmt noch einmal versuchen, Autumn zu helfen, und wieder Hiebe einfangen.
    Er sah die Heilerin an. »G ehen

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