Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward

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erreicht?«
    »E r hat mich gerufen.« Als sie mit der Hand wedelte, als wäre es kein großes Ding, ermahnte Qhuinn seinen inneren Höhlenmenschen, verdammt noch mal ruhig zu bleiben. Wie die Sache abgelaufen war, konnte er später klären. »A lso folgte ich seinem Ruf, und da war noch ein anderer Soldat – schwer verletzt. Gütige Jungfrau, er war so übel zugerichtet.«
    Jetzt wurde Qhuinn von Panik ergriffen, sie legte sich auf seinen Rücken, schloss ihre Tentakel um seine Brust und jagte seine Herzfrequenz in die Höhe. Nein … oh, Scheiße … nein …
    »I ch verstehe einfach nicht, warum Männer solche Dickköpfe sind. Ich habe ihnen erklärt, sie sollen ihn ins Trainingszentrum in die Klinik bringen, aber sie meinten, er müsse sich nur nähren. Er konnte kaum atmen und …« Layla starrte auf ihren Mondkuchen, als wäre er ein Bildschirm, als erinnere sie sich an jedes kleinste Detail, das vorgefallen war. »I ch habe ihn genährt. Ich wollte mich noch mehr um ihn kümmern, aber der andere Soldat schien es eilig zu haben, ihn fortzubringen. Er war … mächtig, so mächtig, trotz seiner Verletzungen. Und als er mich ansah – da fühlte es sich an, als würde er mich berühren. So etwas hatte ich noch nie erlebt.«
    Qhuinn warf John einen Blick zu, ohne den Kopf zu bewegen. »W ie sah er aus?«
    Vielleicht war es einer der anderen gewesen. Vielleicht war es nicht …
    »M an konnte kaum etwas erkennen. Sein Gesicht war so übel zugerichtet – diese Lesser sind Bestien.« Sie langte sich an den Mund. »S eine Augen waren blau und sein Haar dunkel … seine Oberlippe war entstellt …«
    Layla redete weiter, aber Qhuinns Ohren schalteten vorübergehend auf Durchzug.
    Er legte ihr die Hand auf den Arm und unterbrach sie. »S üße, warte einen Moment. Dieser erste Soldat hat dich wohin gerufen?«
    »A uf eine Wiese. Eine Weide auf dem Land.«
    Während bei Qhuinn das letzte bisschen Blut aus dem Kopf wich, begann John ihm gegenüber diverse Flüche mit den Lippen zu formen, und das völlig zu Recht. Die Vorstellung, dass Layla nachts da draußen herumspazierte, allein und ungeschützt, und dann nicht nur Throe traf, sondern auch noch den Anführer der Bande persönlich?
    Außerdem … heilige Scheiße, sie hatte ihren Feind genährt.
    »W as ist?«, hörte er sie fragen. »Q huinn …? John …? Was ist denn los?«

23
    Am anderen Ende der Stadt, im Schlachthofviertel, zog Tohr seine zwei schwarzen Dolche und ging in Stellung. Z und Phury waren nur einen Block entfernt, aber es gab keinen Anlass, sie zu rufen – und das nicht, weil ihn mal wieder die Todessehnsucht gepackt hatte.
    Die zwei Lesser vor ihm schlenderten unbekümmert durch die Nacht. Sie trödelten, als hätten sie nichts Besseres zu tun, als die Sohlen ihrer Stiefel abzulaufen.
    Die Gesellschaft rekrutierte zu viele Neulinge, dachte er. Sie nahm einfach jeden, egal wie fertig diese Typen waren, und dann bekamen sie nicht genug Training oder Unterstützung …
    Seitlich an seiner Brust vibrierte sein Handy, als eine SMS einging, aber Tohr ignorierte es und verfiel in Laufschritt. Der Schnee schluckte das Donnern seiner Stiefel, und dank der kalten Luft, die ihm entgegenblies, würde ihn auch sein Geruch nicht verraten – nicht dass diese zwei Idioten etwas davon bemerkt hätten.
    Doch im letzten Moment fiel ihnen doch etwas auf, und sie drehten sich um.
    Eine bessere Reaktion hätte sich Tohr nicht wünschen können.
    Er stach ihnen in die Hälse und durchtrennte ihre Halsschlagadern, die Wunden klafften wie ein zweiter Mund unter dem Kinn. Als ihre Hände in die Höhe fuhren, drängte er zwischen ihnen hindurch und vollführte eine Pirouette, bereit, sie auf den Boden zu eskortieren, sollte die Notwendigkeit bestehen …
    Aber nein. Diese Schlappschwänze fielen bereits auf die Knie.
    Er alarmierte seine Brüder mit einem Pfiff durch die Zähne und holte sein Handy hervor, um Butch zum Aufräumen zu rufen …
    Da erstarrte er. Die SMS von eben stammte von Doc Jane: Bitte komm sofort heim.
    »A utumn …?« Als seine Brüder um die Ecke geschlittert kamen, blickte er auf. »I ch muss weg.«
    Phury runzelte die Stirn. »W as ist passiert?«
    »I ch weiß es nicht.«
    Tohr dematerialisierte sich schnurstracks in den Norden. Hatte sie sich verletzt? Vielleicht im Trainingszentrum bei der Arbeit? Oder … Scheiße: Was, wenn sie mit Xhex unterwegs gewesen war und sie jemand überfallen hatte?
    Er nahm auf den Stufen vor dem Haus Gestalt an und