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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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leuchtende Blautöne tauchen ließ.
    »…kaum noch möglich sein, es ihr zu verschweigen«, bekam Kate noch den letzten Rest von Nathans gedämpftem Satz mit, dem Allan mit einem müden Nicken antwortete. Er hatte seinen Ellenbogen an der Tür abgestützt und massierte sich mit den Fingern langsam die Schläfen.
    Kate schloss die Lider so weit, dass sie gerade noch ein wenig erkennen konnte, und stellte sich schlafend.
    »Das ist deine Meinung«, bemerkte Allan, und sie schien ihm nicht zu gefallen. »Aber je mehr die Kleine weiß, desto gefährlicher wird es für sie!«
    »Normalerweise würde ich dir Recht geben! Aber nach dem, was heute früh geschehen ist, glaube ich, ist es das Sinnvollste!« Wieder einmal lag etwas Zurechtweisendes in Nathans Stimme, als er mit seinem Freund sprach. »Sie sind in dein Haus eingebrochen und haben sie gleich am ersten Tag umzubringen versucht! Du kennst mich, du weißt, dass ich niemand bin, der etwas von überstürzten Handlungen hält, aber das hier ist etwas anderes. Glaubst du allen Ernstes, sie würden jetzt noch locker lassen? Unter diesen Umständen?«
    Allan schnaubte. »Wie denkst du, reagiert sie, wenn du ihr sagst, was wirklich vor sich geht? Meinst du wirklich, ihr würde das helfen?«
    »Wenn du in ihrer Situation wärst«, entgegnete Nathan mit Nachdruck, »was würdest du dann wollen?«
    Darauf entgegnete Allan nichts.
    »Mir ist klar, dass du es für voreilig hältst – aber ich finde es notwendig. Es ist zu spät, um so zu tun, als sei alles in Ordnung. Wir lassen sie entscheiden. Wenn sie es wünscht, werde ich es ihr in Ruhe erklären. Ich werde ihr alles erzählen, was sie wissen will.«
    Allan lachte bitter auf. »Ich bin gespannt darauf«, erwiderte er zynisch, »wie du ihr erklären willst, dass eine Horde Danags aus den friedlichen Dales alles dafür tun würde, sie umzubringen, nur damit sie anschließend…«
    »Das werde ich ihr nicht sagen.«
    »Ich denke, du wolltest ihr alles sagen?«
    Nathan nickte. »Das werde ich auch. Aber das nicht.« Seine Stimme war noch immer ruhig. »Da sie uns schon eine ganze Weile zuhört, wäre das überflüssig.«
    Kates Herz machte einen schmerzhaften Satz gegen ihre Brust. Sie hob erschrocken die Lider und begegnete Nathans durchdringendem Blick im Rückspiegel, das Grün seiner Augen funkelte in dem frühen Morgenlicht.
    »Guten Morgen«, sagte er in Seelenruhe.
    Kate entgegnete nichts, aber er schien auch nicht auf eine Antwort zu warten, sondern konzentriere sich wieder auf die Straße.
    Allan funkelte ihn noch eine Weile wütend an, doch als Nathan nicht reagierte, wandte er sich abrupt ab.
    Kate warf einen schnellen Blick aus dem Fenster, dann auf die Uhr am Armaturenbrett. Sie wusste die Antwort, aber sie fragte dennoch – einfach, um irgendwas zu fragen, während sie sich ein paar widerspenstige Strähnen hinter das Ohr strich.
    »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Nicht viel länger als vierzig Minuten.« Nathan wandte sein Gesicht nicht von der Fahrbahn ab, während er sprach.
    Vierzig Minuten. Kate kam es vor wie Stunden, doch der Blick auf die Uhr hatte Nathans Worte bestätigt. Merkwürdigerweise fühlte sie sich ausgerechnet nach dieser kurzen Pause viel ausgeschlafener als die ganzen letzten Nächte zuvor.
    Irgendwie schien Nathan zu spüren, dass sie etwas anderes hatte sagen wollen, und beobachtete sie mit einer schwer deutbaren Miene durch den Rückspiegel, ohne dabei auch nur einen Zentimeter von der Fahrspur abzuweichen.
    Dann beugte er sich leicht vor, griff in das Seitenfach seiner Tür und zog eine knisternde, braune Tüte hervor, die er Kate nach hinten reichte. »Falls du Hunger hast?«
    Verwundert nahm Kate sie an. Der Duft nach frischen Croissants schlug ihr entgegen, als sie die Tüte öffnete, und sie spürte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief, als ihr klar wurde, dass sie seit Stunden nichts mehr gegessen hatte.
    »Danke!« Sie war wirklich überrascht. Hatten sie zwischendurch angehalten? Sie sah hinaus. Langsam begann sich der erste, helle Streifen über den Himmel zu ziehen. Hügel, ein paar vereinzelte Bäume und, in einiger Entfernung, eine kleine Seitenstraße, das war alles, was sie sah. Wo waren sie überhaupt?
    »Wo sind wir hier?«, sprach sie ihren Gedanken laut aus.
    »Fast da.« Allan brummte die Worte, als wäre er noch immer eingeschnappt, dieses Mal aber nicht auf seinen Freund, sondern auf sie, und Nathan musste unwillkürlich schmunzeln.
    Kate bedachte ihn mit

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