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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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Gegner abließ und ihn mit seinen schwarzen Augen anstarrte.
    Dann trafen die beiden erneut aufeinander.
    Es war ein Hin-und-her, und es ging viel zu schnell, als dass Kate irgendetwas von dem, was die beiden taten, genauer hätte erkennen können. Es war dunkel, und in ihren Augen brannten die Tränen.
    Der Danag hatte seinen Rivalen zu fassen gekriegt und hielt ihn mit einem schmerzhaften Griff fest.
    »Combs, du Mistkerl!«, rief er gehässig, doch nur Sekunden später hatte Nathan wieder die Oberhand gewonnen.
    Kate wusste nicht, wie lange es so ging. Ob es nur wenige Minuten waren oder Stunden. Alles woran sie dachte, worauf sie hoffte, war, dass es irgendwann endlich vorbei war.
    Nathan duckte sich, und bevor der Danag reagieren konnte, hatte er ihm bereits die Hand um die Kehle gelegt.
    »Denk nach, mit wem du dich anlegst, bevor du es tust!« Er flüsterte nur. Dann drückte er zu, und gegen die zerstörerischen Körperkräfte eines Vampirs hatte selbst ein Danag nicht die geringste Chance. Dieser hatte nicht einmal Gelegenheit, noch ein letztes Mal nach Luft zu schnappen, da glitt er schon leblos zu Boden. Seine offenen Augen wurden schneeweiß und starrten irgendwo zu einem Punkt in der Ferne.
    Nathans Atem war vollkommen ruhig, während er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete. Den toten Körper vor sich sah er noch einen kurzen Moment verächtlich an, dann wandte er sich langsam zu Kate um, die nur noch ein kurzes Stück entfernt stand.
    Seine Miene war nicht zu beschreiben. Unsicherheit, Besorgnis und Furcht vor Kates Reaktion mischten sich in ihr, und die junge Frau war noch immer wie gelähmt – unfähig zu sprechen, starrte sie ihn einfach nur an.
    Es tut mir leid! schien seine Miene zu sagen. Es tut mir so unendlich leid.
    Eine gute Minute verging, ohne dass sich einer der beiden auch nur einen Zentimeter bewegte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Kate schließlich, um endlich das quälende Schweigen zu durchbrechen, aber ihre Stimme war viel leiser, als sie beabsichtigt hatte – wie eine ernste Frage klang es jedenfalls nicht.
    Nathan nickte schwach. Ihm schien kaum etwas zu fehlen, nur sein Hemd war an der Taille ein Stück aufgerissen, und Kate war nicht entgangen, wie das letzte Bisschen einer langen Wunde in Sekundenschnelle wieder zusammengeheilt und nicht einmal eine Narbe zurückgeblieben war. Er war so unversehrt wie eh und je.
    Und nun sprach er seine Gedanken aus. »Es tut mir so leid!«, sprach er leise, und man merkte, wie aufrichtig seine Worte klangen. »Das hättest du niemals sehen dürfen.«
    Kates Blick schweifte hinüber zu dem Danag, den Nathan so einfach getötet hatte. Doch sie spürte keine Angst. Für einige Sekunden schien sie gar nichts zu fühlen, nur Leere, Verwirrung und Unglaube – nach all den Worten, die der Danag gesagt hatte, nach allem, was sie gesehen hatte, und nach der Tatsache, die ihr Verstand einfach nicht begreifen konnte. Dann schließlich folgte die Erleichterung. Wahnsinnige Erleichterung, die den riesigen, schmerzenden Knoten in ihrer Brust augenblicklich sprengte.
    Warum sie auf diese Weise reagierte, hätte sie nicht erklären können.
    »Komm«, sagte Nathan, viel leiser als sonst, und ging ohne ein weiteres Wort an Kate vorbei in Richtung Straße.
    Sie folgte ihm.
    Sie stiegen schweigend in den Wagen, der noch immer mit geöffneten Türen auf der Straße stand, dann fuhren sie ebenso schweigend nach Combs Manor weiter.
    Nathan hatte seine Hände um das Lenkrad gekrallt und seine Kiefermuskeln waren angespannt, aber wenigstens schien er wieder halbwegs Herr seiner Gefühle zu sein.
    »War er wirklich nur zufällig da?« Das war das Einzige, was Kate im Augenblick über die Lippen bekam, und sie fragte eigentlich nur, um überhaupt irgendetwas zu sagen. Das Zittern in ihren Worten konnte sie dabei nicht verbergen.
    Nathans Finger lockerten sich nicht und er sah auch nicht zu ihr herüber. Im Gegenteil, er schien sich sogar noch ein wenig mehr zu verkrampfen, als sie zu sprechen begann.
    »Ich glaube schon.« Seine Stimme klang zwar etwas gepresst, weil seine Kiefer immer noch angespannt waren, aber wenigstens wieder fast normal.
    »Und was passiert, wenn ihn jemand entdeckt?«
    Nathans Blick verharrte unentwegt auf dem dunklen Asphalt. »Danags verglühen bei dem kleinsten Kontakt mit Sonnenlicht, wenn sie tot sind«, erklärte er schlicht. Er holte scharf Luft, und für einige Sekunden herrschte wieder Schweigen.
    »Kate, für das,

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