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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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schneidend und klang so bedrohlich, dass Kate unwillkürlich einen Schritt nach hinten tat.
    Als Nathan ihr einen flüchtigen Blick zuwarf, musste sie einen Aufschrei unterdrücken; die Iris seiner Augen waren kohlrabenschwarz.
    Kate war wie erstarrt – sie hörte, was er sagte, dass er mit ihr sprach, aber sie reagierte nicht. Sie blieb einfach nur wie vom Donner gerührt stehen.
    »Kate«, begann Nathan leise, ohne sie noch einmal anzusehen, und sie spürte, dass es ihn enorme Anstrengung kostete, die Stimme ruhigzuhalten.
    Der Danag lachte auf. »Kate?«, rief er. »Das ist die Kleine?« Er hielt einen Moment inne. »Oder bist du doch endlich von Vier- auf Zweibeiner umgestiegen?«
    Verstört sah Kate zu Nathan auf, aber er hatte nur Augen für die Gestalt vor sich.
    Der Danag kam ein paar Schritte näher und Nathan zog Kate augenblicklich schützend hinter seinen Rücken.
    »Aber, aber! Ich nehme sie dir doch nicht weg! Und was ein hübsches Ding sie ist!«
    Kate wusste noch immer nicht, wenn sie zuerst ansehen sollte. Was wollte der Danag damit sagen?
    Sie spürte, wie Nathans ganzer Körper zitterte, als stünde er unter riesiger Spannung – wie ein Hund, der sich jeden Augenblick auf seine Beute stürzen würde. Seine Finger, die noch immer ihren rechten Arm umfassten, schienen sich unbeabsichtigt zu verkrampfen.
    Was zum Teufel war hier los?
    Der Danag schien Gefallen an Kate gefunden zu haben – er umkreiste die beiden in einem weiten Bogen, ohne die junge Frau aus den hellen Augen zu lassen.
    »Weißt du, Combs«, sagte er mit beunruhigend leiser Stimme. »Du hast gestern vier unserer besten Männer getötet! Es wäre nur gerecht, wenn du uns jetzt wenigstens die Kleine überlassen würdest, findest du nicht?«
    Kate schnappte innerlich nach Luft. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst – natürlich war ihr klar gewesen, dass er die Danags in der Nacht umgebracht haben musste –, aber es nun wahrhaftig ausgesprochen zu hören, machte ihr unvorstellbare Angst.
    »Lass deine dreckigen Finger von ihr!«, zischte Nathan, und es klang wie eine letzte Warnung – gerade laut genug, dass der Danag es hören konnte.
    Dieser lachte. Dann sah er die zwei Personen vor sich abwechselnd abschätzend an. Als wollte er etwas ganz Bestimmtes herausfinden.
    »Weißt du, Combs, möglicherweise könntest du bei dem Ritual sogar dabei sein. Ich meine«, in seinen Augen glitzerte es verräterisch und er zuckte mit den Schultern, »bei uns sind Vampire immer willkommen!«
    Kate fühlte sich, als würde ihr der gesamte Boden mit einem Ruck unter den Füßen weggezogen. Sie keuchte auf und starrte Nathan an.
    Nein! Mehr konnte sie in diesen Augenblicken nicht denken.
    Nein ! Das konnte nicht wahr sein!
    Nathans Finger bohrten sich schmerzhaft in ihr Fleisch, aber sie spürte es nicht, so viel Adrenalin war durch ihren Körper geschossen, als sie die Worte begriffen hatte.
    Der Danag schien ihre Reaktion in vollen Zügen zu genießen. »Oh, Verzeihung«, säuselte er. »Habe ich gerade irgendein wohlbehütetes Geheimnis ausgeplaudert?«
    Kate keuchte. Sie wollte irgendetwas sagen, fragen, was das alles zu bedeuten hatte, auch wenn sie es ganz genau wusste. Das Entsetzen kroch wie eine heiße Welle durch ihre Glieder. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Körper in Flammen stehen und dann in ein lähmendes Eisbad getaucht werden.
    Heiß, kalt.
    Ihr Verstand versuchte die Worte zu verdrängen, zu vergessen. Doch immer wieder kehrte die Stimme des Danags in ihre Gedanken zurück. Was Nathan war, was er schon so lange war, und was er ihr bisher so vehement verschwiegen hatte. Etwas, wovor er selbst sie so nachdrücklich gewarnt hatte.
    »Gib sie mir!«
    Die Worte des Danags holten Kate zurück in die Realität.
    »Niemals!«
    »Überleg es dir!«
    Nathans Stimme durchschnitt wie ein Messer die kalte Luft. »Nur über meine Leiche!«
    »Wenn du meinst.« Daraufhin stieß der Danag ein gellendes, unmenschliches Knurren aus und schoss, schneller als Kate je einen Menschen hatte rennen sehen, auf Nathan zu.
    Dieser reagierte sofort. Mit einem Ruck ließ er Kates Arm los und sprang mit unmenschlicher Kraft vom Boden ab.
    Mit einem dumpfen Knall stießen die beiden aufeinander.
    Kate wich kopfschüttelnd ein paar Schritte zurück. Sie glaubte nicht, was sie sah. Sie merkte nicht, wie ihr die Tränen über die Wange liefen, während die beiden Männer aufeinander losgingen.
    Der Danag keuchte, als Nathan einen kurzen Moment von seinem

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