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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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was du gesehen hast, gibt es keine Entschuldigung!«, sagte er plötzlich, als hätte er sich lange zu diesem Bekenntnis durchringen müssen. »Schon gar nicht für das, was du… erfahren hast – oder wie !« Was folgte, war fast eine Art bitteren Lachens. »Glaub mir, ich wollte es dir nicht sagen, weil ich dir keine Angst machen wollte! Ich wusste nicht, ob du uns noch würdest vertrauen können, wenn du es erfahren hättest!«
    »Dass du ein… ein Vam…pir bist und du Menschen b…?«
    Sein Gesicht fuhr zu ihr herum. »Das würde ich niemals tun!«, schnitt er ihr das Wort ab. Er sah ihr einige Sekunden in die Augen, dann wandte er sich abrupt wieder zur Straße um.
    Es wurde still.
    Kate senkte den Kopf und beobachtete eine ganze Weile den Fußraum unter sich. Nur ein dunkles Loch, aber besser als Nathans durchdringender Blick. Einige Male spürte sie ihn auf ihrem Gesicht, aber sie zwang sich, ihn nicht zu erwidern.
    »Dann hast du also keine… Probleme damit, wenn ich in der Nähe bin?« Vermutlich konnte sich keiner auch nur im Entferntesten vorstellen, wie viel Überwindung ihr diese Worte kosteten.
    »Kate!«, stieß Nathan hervor, doch nun klang er zumindest halbwegs wieder wie er selbst – vielleicht weil die Bombe jetzt endlich geplatzt war. »Glaube mir bitte, du warst niemals in Gefahr, wenn ich da war!« Er seufzte kurz, als suchte er nach einem passenden Einstieg, um sich zu erklären, dann fuhr er spontan an den Straßenrand und hielt den Wagen an.
    »Ich habe dir erzählt, wie es ist. Vampire… «, er schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, » wir haben kein Problem, unter Menschen zu sein. Es ist nicht sehr schwer, der Versuchung zu widerstehen. Zumindest nicht dann, wenn man sich von vorne herein dagegen entschieden hat.«
    Kate wusste, was er damit sagen wollte und bekam unweigerlich eine Gänsehaut. Zu sagen, dass es ein recht schauerlicher Gedanke für sie war, dass es den Mann neben ihr in irgendeiner Weise nach ihrem Blut dürstete, traf es wohl ganz gut.
    Er schien es zu bemerken. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich.
    »Nein. Nein, schon gut«, entgegnete Kate etwas atemlos. »Ich meine, das ist… irgendwie etwas anderes. Das ist nicht so …«, sie räusperte sich, »beängstigend. Glaube ich.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Sie nickte. »Ich denke schon.«
    »Ist das dein Ernst, Kate?«
    »Verrückt, ich weiß. Aber… Ja.«
    »Hm.« Nathan sah einige Sekunden in ihre Richtung, aber dennoch ein Stück an ihr vorbei, als wäre er nicht sicher, ob er ihrem Blick begegnen sollte. Anschließend wandte er sich wieder nach vorne.
    Es wurde ein weiteres Mal still im Auto, aber es war kein unangenehmes Schweigen mehr.
    »Allan weiß es, oder?«, fragte Kate schließlich, während Nathan zurück auf die Straße fuhr.
    Er nickte. »Er weiß es, solange er mich kennt. Um ehrlich zu sein, wusste er schon, was ich bin, bevor er überhaupt wusste, wer ich bin.«
    Kate zog die Augenbrauen in die Höhe. »Wieso?«, fragte sie verdutzt.
    Nathan schien sich stumm zu räuspern, denn er senkte kurz den Kopf, bevor er erklärte. »Weil ich seine Frau getötet habe.«
    » Wie bitte ?«
    »Das war vor vielen Jahren«, entgegnete er. »Weißt du, Kathleen, dass er so wütend war, als ich ihm nicht gesagt habe, dass die Danags ein Ritual feiern, hat seine Gründe! Er war damals keine vierzig und lebte mit seiner Frau in einem kleinen Haus in der Nähe von Settle. Er wusste nichts über Vampire oder Danags, bis sie eines Nachts in sein Haus kamen. Sie haben ihn und seine Frau mitgenommen, verschleppt in den Wald, in dem sie das Ritual abhalten wollten.
    In dieser Nacht sollten sie beide sterben.
    Es sind grausame, widerwärtige Rituale, Kate, und ich möchte dir die Einzelheiten lieber ersparen, aber alles in allem dienen sie der Huldigung einer ihrer schwarzen Gottheiten, dem Teufel selbst – ich weiß es nicht.« Er machte eine kurze Pause, und schon dieses kleine Zögern ließ Kate unruhig werden.
    »Seine Frau Haley sollte an diesem Abend als Erste sterben. Du musst wissen, dass es bei einem solchen Ritual verboten ist, das Blut der Opfer zu trinken, bevor sie tot sind – und da ein einfacher Biss sie verwandeln würde, müssen sie erst…« Er sah die junge Frau neben sich an und runzelte besorgt die Stirn. »Kate, ich weiß nicht, ob du das wirklich hören…«
    »Doch.« Sie schloss kurz die Augen, um ihr Wort zu unterstreichen. »Doch, erzähl weiter. Bitte. Ich möchte alles

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