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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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Regung in Kates Miene. Sie verzog das Gesicht. »Der Danag! Und das nicht sehr feinfühlig!«
    Allan starrte sie an. »Oh, großer Gott, Kate!« Als er sich vorzustellen versuchte, was sich da draußen zwischen den dreien abgespielt haben musste, fehlten ihm die Worte. Dass Kate dieses Geheimnis erfahren hatte, war eine Sache, die sie so oder so aufgewühlt hätte, auch wenn Nathan sicherlich versucht hätte, sie schonend darauf vorzubereiten – aber es aus dem Munde eines Danags zu hören…?! Großer Gott, er musste es genossen haben!
    Arme Kate! Und armer Nathan.
    Allan wusste nicht so recht, wie er weitermachen sollte. »Also…« Er legte seine Handflächen aneinander und senkte den Blick auf die Tischplatte vor sich, dass die Finger seine Stirn berührten. »Ich… ich weiß nicht, wie ich dir das am besten erklären kann oder… oder dich beruhigen – aber du musst wissen, dass ich dich nie zu Nathan gebracht hätte, wenn ich ihm nicht absolut vertrauen würde! Ich weiß, das muss total verrückt für dich klingen, nach allem, was du in den letzten Stunden erfahren hast, aber er ist anders! Er würde nie jemandem etwas antun, hörst du? Nie ! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer! Er…!«
    Anscheinend schien Allan fest überzeugt davon, dass Kate augenblicklich vor Angst aus dem Manor stürmen würde, wenn sie seinem Freund das nächste Mal begegnete – so vehement, wie er ihn verteidigte. Fast wie ein wildes Tier, das er in seine Wohnung gelassen hatte.
    »Ich weiß!«, versicherte Kate deshalb sofort. Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Angst vor ihm, Allan.«
    »Wa…« Er brach ab und starrte sie an, als hätte er sich verhört. »Wirklich nicht?«
     »Nein.« Sie klang nachdenklich. »Es war alles ziemlich viel und ich bin unglaublich durcheinander – aber ich… ich habe keine Angst. Ich weiß nicht einmal, wieso es so ist. Aber… das ist die Wahrheit.«
    Allan schien ihr kaum glauben zu wollen. Vermutlich hielt er ihre Worte für unmöglich, wo er selbst vor vielen Jahren so entsetzt über Nathans wahre Identität gewesen war. »Ähm, bist du sicher, dass ich dir nicht doch einiges erklären sollte? Vielleicht…«
    Kate konnte sich denken, auf welchen Punkt er anspielte. »Ich weiß Bescheid«, entgegnete sie. »Nathan hat unterwegs viele Dinge richtiggestellt und vermutlich reicht mir das vorerst an Erklärungen! So genau will ich einige Dinge – glaub ich – noch gar nicht wissen.«
    Jetzt schien Allan noch fassungsloser. Ein halbwegs vernünftiges Gespräch über Vampire hätte er so kurz nach Nathans Geständnis für das scheinbar Letzte gehalten, das möglich war. »Ihr habt schon darüber geredet ?!«
    Bei dem verblüfften Tonfall musste Kate ein wenig lächeln. »Mach dir darüber keine Sorgen«, bat sie ihn. »Ich komme schon irgendwie damit klar. Ich brauche wohl nur etwas Ruhe – Zeit zum Nachdenken. Ich bin ziemlich fertig.«
    »Dann komm.«
    Allan und Kate blickten sich erschrocken um.
    Nathan lehnte reglos am Türrahmen zum Kaminzimmer und sah zu den beiden hinüber – keiner der zwei hatte eine Ahnung, wie lange er schon dort stand und ihnen zuhörte.
    Er hatte sich umgezogen, als er oben gewesen war – nun trug er Jeans, ein weißes Hemd und darüber eine schwarze Weste. Auf seinen Lippen schien Kate ein winziges Lächeln entdecken zu können, aber sie schaffte es nicht, ihn lange genug anzusehen, um es mit Sicherheit zu sagen.
    Mit einem letzten Blick auf Allan nickte Kate schließlich und schritt zu Nathan hinüber. Als sie vor ihm stand, drehte er sich wortlos um und führte sie fort von dem warmen Kaminfeuer in die Eingangshalle und die Treppe hinauf.
    Es war das erste Mal, dass Kate den ersten Stock des Manors betrat. Vom oberen Treppenabsatz ging jeweils ein Korridor nach rechts und ein zweiter – nach der Galerie, die den hinteren Teil der Halle überspannte – nach links.
    In letzteren führte Nathan sie nun. Wie schon das ganze Erdgeschoss war er kostbar mit antiken Möbeln eingerichtet, die Wand besaß einen dezenten, elfenbeinfarbenen Ton.
    Nathan, der einige Schritte vor Kate ging, blieb erst ganz am Ende des Flurs stehen und stieß eine dunkle Tür auf der rechten Seite auf.
    »Das Bad«, sagte er und trat zurück, damit Kate einen Blick hineinwerfen konnte.
    Es war riesig! Die langen Fenster waren mit feinen, weißen Gardinen verhängt, auf den dunklen Schränken standen genug Seifen und Badeöle für ein halbes Jahrhundert und die Wanne befand sich,

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